Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

[Crenshaw]

Zudem hab ich nicht viel Werbung mitbekommen.

naja, zumindest im Kino lief der Trailer relativ lange

[Jon Zen]

Den D&D Film habe ich vor 3 Wochen auch gesehen und schon fast wieder vergessen. Ja, er war stellenweise nett, aber auch äußerst erinnerungsunwürdig. Bis auf den Gag mit dem Gefängnisausbruch und die Rolle von Bradley Cooper war er komplett vorhersehbar. Dann langweile ich mich schnell.

[Peter]

Ging mir genauso. Netter Film, den ich aber quasi am nächsten Tag schon wieder vergessen hatte.

Sehr ähnlich wird es mir beim gestern gesehenen The Creator gehen. Abgesehen von seiner tollen Optik hatte der Film nur wenig zu bieten.

Zwei Filme, die man sich auf jeden Fall mal anschauen kann. Aber bei dem einen Mal wird es bei mir dann auch bleiben.

[HevyDevy]

Spannend, eure Meinungen zu D&D. Ich fand den echt gewitzt. Allein die Portal-Spielereien beim „Heist“ lassen mich heute noch grinsen. Von der Friedhofsszene ganz zu schweigen. So unbekümmerte Abenteuerfilme werden heute nur noch selten gemacht.

[Haplo]

Fand den auch sehr unterhaltsam, charmant mit vielen kleinen Gags für D&D-Kenner. Vorhersehbar finde ich jetzt nicht per se schlimm oder guckt ihr alle Filme nur einmal?

[Leonard Zelig]

Killers of the Flower Moon

Gibt es aktuell bei Apple TV+ im Abo. Mit dreieinhalb Stunden ein ziemliches Epos. Spielt in den 1920er-Jahren in einer Gegend in den USA, in der die Native Americans die Reichen sind und die Weißen deren Bedienstete sind.

[derFuchsi]

So nun hab ich auch The Creator geschaut. Kennt man hier ja schon. Ja sehr hübsch, das Thema nicht super originell aber ja kann man so machen. Kann man sich schonmal anschauen. Wird aber glaube ich auch nichts sein woran man sich in ein paar Jahren noch erinnern wird. Aber es war nett.
Hatte einige gute Szenen die einen kurz schlucken lassen, z.B. die Szene mit der Schrottpresse (leider ist der Trailer wieder einer von der modernen Sorte wo die besten Szenen bereits gezeigt werden, wie auch diese). Aber ich denke das Thema Transhumanismus wurde an anderer Stelle schon besser vertieft.
Aber als an einer Stelle mitten im Film die erste große Schlacht stattfindet kam ich auf eine ganz andere Idee. Ich dachte ich wäre in einer Verfilmung von Command & Conquer und ich fand die Idee garnicht so übel
Echt jetzt, Mammutpanzer, die Soldaten (sogar Androiden wie damals die deutsche C&C Version ), die laufenden Bombenbots sind eine geile Idee (Gabs nicht in C&C Generals sowas ähnliches?), die übermächtige Spezialeinheit (Alphi) und sogar die Orbitalwaffe, herrlich! Die Schlachtszene hat mir so Spaß gemacht weil ich mir gerade ein passendes Spiel dazu vorstellte
Ich will jetzt dieses Spiel zum Film Oder ich packe einfach mal wieder C&C aus mal sehen ^^

[meieiro]

(Gabs nicht in C&C Generals sowas ähnliches?)

Du meinst wahrscheinlich die fahrenden Bomben. Die gabs aber nur in der zensierten deutschen Version. Im Original waren das Selbstmordattentäter

[bluttrinker13]

Haben jetzt When Evil Lurks beim Fantasy Filmfest gesehen. (https://www.imdb.com/title/tt16300962/)

Nunja, ich bin auf hohem Niveau enttäuscht, aber gleichzeitig auch gut unterhalten gewesen. Enttäuscht weil er dem (Horror-)Hype, ähnlich wie schon Barbarian, nicht richtig gerecht wird. Letzten Endes bedient er sich wie ich finde sehr an vorhandenen Originalen und hat Plotlöcher durch die du nen Bus fahren kannst. Gleichzeitig hat er etliche gute Ideen und ein paar saustarke Szenen, die ihn zusammen mit dem argentinischen Setting wieder zu was Ungewöhnlichem machen.

Für Horrorfans ne 7/10 und Leuten wie Janna, Heretic oder Feamorn würde ich ihn definitiv empfehlen, am besten ohne große Erwartungen reingehen.

Im Spoilerteil gehe ich noch mal auf ein paar Pros und Contras genauer ein.

SpoilerShow

Was das bedienen bei Vorlagen angeht habe ich ständig das Gefühl gehabt, hier haben wir eine eigenwillige, ausländische Interpretation von Franchises wie Evil Dead und Children of the Corn vor uns. Muss ja nicht schlecht sein.

Pros
+ Szene mit dem Hund, ist schon krass gut gefilmt, überhaupt sind die Gewaltszenen alle effektvoll inszeniert und auf hohem Niveau
+ Andeutungen zum Worldbuilding wie "das Gott verschwunden ist" und nun Dämonen die Menschheit bedrängen, das Leben aber trotzdem großenteils normal weitergeht, fand ich toll, hätte man mehr draus machen können
+ supergeiler Ekel-Body-Horror mit dem Rotten
+ toll und professionell gefilmt, viele geile Einstellungen
+ KINDER SIND BÖSE! Endlich traut sich mal wieder ein Film hier die Wahrheit zu zeigen

Contras
-Schlechtes Pacing und vollkommen unnötige Leerlaufphasen (Autofahrt, Haus der Geisterjägering)
-Exposition Dumps, 2x, very much tell, no show
-Extrem DÄMLICHE Protagonisten, nach hinten raus wird man schon sehr sauer auf die, vor allem den älteren Bruder
-Logiklücken en masse, bspw wieso töten die Kinder nicht den Dämon selbst damit er geboren wird? Oder zwingen einen der Erwachsenen dazu?

[SirGaiwan&TheGreenT]

So nun hab ich auch The Creator geschaut. Kennt man hier ja schon. Ja sehr hübsch, das Thema nicht super originell aber ja kann man so machen. Kann man sich schonmal anschauen. Wird aber glaube ich auch nichts sein woran man sich in ein paar Jahren noch erinnern wird.

Habe eine Weile überlegt, warum ich zwar den Film nett anzuschauen, trotz der Thematik aber nicht intellektuell ansprechend fand. Und warum es wohl vielen so ging. Kann immer noch nicht so richtig den Finger drauf legen, aber habe deine eine Vermutung. Zumindest warum es mir so geht.

Um existenzielle Fragen aufzuwerfen passt die Prämisse des Films nicht zur Handlung, bzw. die Handlung passt nicht zur Prämisse. Das kann man drehen wie man will.

Der Film nimmt als gesetzt an, dass KIs, ggf. in Roboterkörpern, und Menschen gleichwertig sind. Und der Film macht sich auch keine Mühe das irgendwie herzuleiten. Es ist halt einfach so. Daher sind die Rollen, simpel gesagt Gut und Böse, im Film aber von Anfang klar verteilt. Bei der darauffolgenden Handlung ergibt sich so keine Reibung mit der Charakterisierung, den Motiven und Handlungen der Figuren. Im Versuch die KIs zu zerstören sind die USA im Film natürlich die Bösen, wenn man annimmt, das KIs und Menschen gleichgesetzt sind. Und Guten handeln halt richtig. Und das ist im Film dann alles so unterkomplex, wie hier zusammengefasst. Dazu sehe ich in dem Film ein ziemlich verkitscht-verklärtes und im dem Sinne sehr westliches Asienbild. Polemisch würde ich fast schon von Backpacker-Romantik (vor der Abreise) sprechen.

Der Film würde mit der derzeitigen Handlung mehr Reibung schaffen und Überlegungen nach sich ziehen, wenn das Bild von KI und das Verhältnis zwischen ihr und den Menschen ambivalenter wäre. Wenn also anstatt der Setzung 'KI und Menschen sind gleichwertig' die Frage im Raum stehen würde, ob sie den gleichwertig sind, oder die Frage verhandelt werden würde, wie denn das Verhältnis zwischen ihnen eigentlich sei? Oder halt wie in Blade Runner eine Überlegung darüber, was denn den Menschen eigentlich ausmacht.

Ausgehend von der tatsächlichen Setzung des Films müsste die Handlung vermutlich eine andere sein, um paar Gedanken zu stimulieren. Zum Beispiel müsste sich der Film wohl mehr und ernsthafter damit beschäftigen, wie wohl eine Welt und Gesellschaften aussehen würden, wenn sich KIs und Menschen als gleichwertig ansehen. Oder was wären die Bedingungen, dass sich so eine Sichtweise entwickeln und durchsetzen kann. Das wäre dann aber wohl ein ruhigerer und kontemplativer Film. Da gebe es ich viele mögliche Varianten.

So aber ist es ein klassischer, reibungsloser Blockbuster mit klar verteilten Rollen.

Auf die Art versuche ich es mir zumindest zu erklären. Aber vielleicht sind das auch schon zu viele Überlegungen zu dem Film. Nun, immerhin das hat er angeregt.

[bluttrinker13]

@Creator: er (Edwards) bzw. man hätte diese ganzen Triggerpoints von wegen "KI und Menschheit" einfach lassen sollen, die wecken die völlig falschen Erwartungen, angesichts dessen was der Film bietet. Er interessiert sich ja auch gar nicht dafür, also für Themen ala "Deus Ex Machina". Stattdessen zeigt er ein, wie ich finde, sehr geiles Roadmovie mit klassischem Rebellen vs böse Regierung Freiheitskampftrope in angesichts des Budgets unglaublich geilen Bildern und einem sehr ästhetischen und unverbrauchten Setting für SciFi (Cyberpunk-Südostasien, fand ich extrem ansprechend).

[meieiro]

So nun hab ich auch The Creator geschaut. Kennt man hier ja schon. Ja sehr hübsch, das Thema nicht super originell aber ja kann man so machen. Kann man sich schonmal anschauen. Wird aber glaube ich auch nichts sein woran man sich in ein paar Jahren noch erinnern wird.

Habe eine Weile überlegt, warum ich zwar den Film nett anzuschauen, trotz der Thematik aber nicht intellektuell ansprechend fand. Und warum es wohl vielen so ging. Kann immer noch nicht so richtig den Finger drauf legen, aber habe deine eine Vermutung. Zumindest warum es mir so geht.

Um existenzielle Fragen aufzuwerfen passt die Prämisse des Films nicht zur Handlung, bzw. die Handlung passt nicht zur Prämisse. Das kann man drehen wie man will.

Der Film nimmt als gesetzt an, dass KIs, ggf. in Roboterkörpern, und Menschen gleichwertig sind. Und der Film macht sich auch keine Mühe das irgendwie herzuleiten. Es ist halt einfach so. Daher sind die Rollen, simpel gesagt Gut und Böse, im Film aber von Anfang klar verteilt. Bei der darauffolgenden Handlung ergibt sich so keine Reibung mit der Charakterisierung, den Motiven und Handlungen der Figuren. Im Versuch die KIs zu zerstören sind die USA im Film natürlich die Bösen, wenn man annimmt, das KIs und Menschen gleichgesetzt sind. Und Guten handeln halt richtig. Und das ist im Film dann alles so unterkomplex, wie hier zusammengefasst. Dazu sehe ich in dem Film ein ziemlich verkitscht-verklärtes und im dem Sinne sehr westliches Asienbild. Polemisch würde ich fast schon von Backpacker-Romantik (vor der Abreise) sprechen.

Der Film würde mit der derzeitigen Handlung mehr Reibung schaffen und Überlegungen nach sich ziehen, wenn das Bild von KI und das Verhältnis zwischen ihr und den Menschen ambivalenter wäre. Wenn also anstatt der Setzung 'KI und Menschen sind gleichwertig' die Frage im Raum stehen würde, ob sie den gleichwertig sind, oder die Frage verhandelt werden würde, wie denn das Verhältnis zwischen ihnen eigentlich sei? Oder halt wie in Blade Runner eine Überlegung darüber, was denn den Menschen eigentlich ausmacht.

Ausgehend von der tatsächlichen Setzung des Films müsste die Handlung vermutlich eine andere sein, um paar Gedanken zu stimulieren. Zum Beispiel müsste sich der Film wohl mehr und ernsthafter damit beschäftigen, wie wohl eine Welt und Gesellschaften aussehen würden, wenn sich KIs und Menschen als gleichwertig ansehen. Oder was wären die Bedingungen, dass sich so eine Sichtweise entwickeln und durchsetzen kann. Das wäre dann aber wohl ein ruhigerer und kontemplativer Film. Da gebe es ich viele mögliche Varianten.

So aber ist es ein klassischer, reibungsloser Blockbuster mit klar verteilten Rollen.

Auf die Art versuche ich es mir zumindest zu erklären. Aber vielleicht sind das auch schon zu viele Überlegungen zu dem Film. Nun, immerhin das hat er angeregt.

Ja sehe ich ähnlich so

Du könntest die KI-Charaktere gegen irgendeine andere unterdrückte Gruppe austauschen und müsstest fast nichts am Drehbuch ändern.
Ob das jetzt 'wilde' Stämme, Aliens oder KI-Charaktere sind, spielt hier kaum eine Rolle.

Und dann ist die Story des Films nicht sehr originell. So ähnlich hat man das schon oft gesehen.
Held kommt in die vermeintlich böse Gruppe, findet raus, dass die gar nicht so Böse sind, schließt sich ihnen an und bekämpft die tatsächlichen Bösen.

[kami]

Der Film nimmt als gesetzt an, dass KIs, ggf. in Roboterkörpern, und Menschen gleichwertig sind. Und der Film macht sich auch keine Mühe das irgendwie herzuleiten. Es ist halt einfach so. Daher sind die Rollen, simpel gesagt Gut und Böse, im Film aber von Anfang klar verteilt. Bei der darauffolgenden Handlung ergibt sich so keine Reibung mit der Charakterisierung, den Motiven und Handlungen der Figuren. Im Versuch die KIs zu zerstören sind die USA im Film natürlich die Bösen, wenn man annimmt, das KIs und Menschen gleichgesetzt sind. Und Guten handeln halt richtig. Und das ist im Film dann alles so unterkomplex, wie hier zusammengefasst. Dazu sehe ich in dem Film ein ziemlich verkitscht-verklärtes und im dem Sinne sehr westliches Asienbild. Polemisch würde ich fast schon von Backpacker-Romantik (vor der Abreise) sprechen.

Finde ich auch fragwürdig, ist aber im Genre ja durchaus üblich. Die Metapher wurde z.B. in Detroit Become Human noch deutlich ekliger und dümmer aufgebaut.

[wiesl]

Gestern im reichlich überfüllten Programmkino, wir mutmaßten es war die Oscarnominierung für Sandra Hüller, "Poor Things" gesehen. Lief in der Originalversion im größten Saal. Fragten uns, wo die Leute alle waren, bei uns jedenfalls nicht. Ziemlich abgefahrener Film. Giorgos Lanthimos hat ja einen Ruf als sehr phantasievoller Regisseur, hab bisher aber noch keinen Film von ihm gesehen. Emma Stone spielt das Geschöpf des Frankensteinschen Willem Dafoe. Wir begleiten, garniert mit reichlich Sexszenen, die Erwachsenwerdung (Emanzipation?) der Bella Baxter. Bei solchen weirden Filmen weiß ich am Ende immer nicht so recht, wie ich ihn nun eigentlich fand. Meine Freundin meinte pragmatisch, ob ich denn unterhalten war? Und das war ich definitiv. Tolle Performances, Sets, wie sie Terry Gilliam nicht schöner hätte bauen können und ziemlich viel Lust zum (grotesken) Witz.

[Leonard Zelig]

The Greatest Night in Pop

Ganz amüsante Netflix-Doku über die Entstehungsgeschichte des Songs "We Are The World" im Jahr 1985 mit Lionel Richie als Erzähler. Sie hatten nur die Nacht nach den American Music Awards die Chance 50 Superstars in einem Raum zusammenzubekommen und in einer Nacht sowohl den Song als auch gleichzeitig das Musikvideo zu produzieren.

[Dicker]

Past Lives
Ein Liebesfilm, der eigentlich mehr eine Charakterstudie zweier Menschen ist und die Verkörperung des Gefühls "Was wenn ich...?". Dabei agieren alle drei Personen sehr geerdet, natürlich, nachvollziehbar und eben nicht so wie in einem klassischen Liebesfilm. Oftmals eher langsam, schafft es der Film trotzdem einen zu fesseln und insbesondere am Ende gerührt aufstehen zu lassen. Neben dem Ende wird mir auch die Szene im Ehebett noch lang in Erinnerung bleiben. Der Dialog enthält dabei so viele interessante Gedanken und erklärt die Personen so gut, selbst wenn er dafür etwas konstruiert wirkt. Alles in allem ein toller Film. 8/10 (mit ganz starker Tendenz zur 9)

[Heretic]

Die Teuflischen

Französischer Thriller-Klassiker in bester Hitchcock-Manier aus dem Jahr 1955. Wirkt auf den ersten Blick ein wenig angestaubt, aber wenn man etwas Geduld mitbringt und sich darauf einlässt, zieht einen die mit einigen Überraschungen ausgestattete, im grandiosen Finale fast schon das Horror-Genre streifende Geschichte durchweg in ihren Bann. Am besten ohne Vorkenntnisse zu genießen.

[Nergal]

Lift (Netflix)

Klingt erstmal interessant (Diebstahl eines Goldvermögens aus einem Flugzeug im Flug), fängt mit tollen Bildern in Venedig an. Der übliche Eingangsheist ist dann aber schon eher mau erzählt und voller Ungereimtheiten. Und der eigentlich Heist ist eher spannungsfrei erzählt, zumal Hindernisse nicht mit tollen Ideen sondern technischem Schnickschnack gelöst werden. Lustig ist der Film auch nicht wirklich (laut Netflix ist es eine Action Komödie), die Charaktere sind zudem langweilig und voller Klischees.

[Dicker]

Das Lehrerzimmer
Dieser Film geht unter die Haut. Nicht auf eine verstörend oder brutale Art. Nein, er erzählt die Geschichte einer jungen Lehrerin, die an ihrer Schule bestohlen wird und beim Versuch der Aufklärung zwischen die Fronten gerät. Sie macht ebenfalls Fehler, wird aber von ihren pädagogischen und moralischen Idealen daran gehindert für sich einzustehen. Und das ist mitunter wirklich unangenehm anzuschauen, weil jeder so eine ähnliche Situation kennt und entsprechend mitfühlen kann. Damit fängt der Film im Mikrokosmos Schule gekonnt gesellschaftliche Stimmungen ein, in dem Kleinigkeiten erstaunlich schnell eskalieren können, Vorurteile überall sind und die Idealisten zerrieben werden.
Schauspielerisch zudem top und meiner Meinung nach ein würdiger Vertreter Deutschlands für den Oscar.
9/10

[Heretic]

Audrey Rose (1977)

Die elfjährige Ivy wird regelmäßig um ihren Geburtstag herum von Albträumen gequält. Als sie sich bei ihren nächtlichen schlafwandlerischen Ausrastern selbst verletzt, suchen die Eltern Hilfe bei einem Psychiater. Zusätzlich werden sie von einem ominösen Fremden verfolgt, der behauptet, in Ivy würde die Seele seiner vor Jahren bei einem Unfall verstorbenen Tochter Audrey Rose stecken...

Regisseur Rober Wise, dem wir u. a. den Klassiker "Bis das Blut gefriert" verdanken, liefert einen Mystery-Horrorfilm mit Anthony Hopkins zum Thema Reinkarnation ab - was soll da schon schief gehen? Tja, so einiges, wie das reichlich langweilige und unfreiwillig komische Ergebnis beweist. Die darstellerischen Leistungen sind teilweise richtig grottig (ja, auch die von Herrn Hopkins), einzig Marsha Mason in der Rolle der Mutter hat ein paar gute Momente. Susan Swift als Ivy arbeitet sich an einer Linda Blair-Gedächtnisperformance ab, kann ihr aber zu keinem Zeitpunkt das Wasser reichen. Überhaupt stellt sich schnell der Eindruck ein, dass Wise mit einem ähnlich gelagerten Film auf der Erfolgswelle von Friedkins "Der Exorzist" mitreiten wollte. An dessen Intensität kommt sein mit knapp zwei Stunden Laufzeit viel zu langer Genrebeitrag in keinster Weise ran. Man ist nach dem bemüht dramatischen Finale froh, dass der Spuk endlich vorbei ist.

Einen guten Eindruck in Sachen Furchtbarkeit vermittelt der unfreiwillig komische deutsche Trailer. Fremdscham vom Feinsten!
https://www.youtube.com/watch?v=uX3hSmN4aIs