Auf ein Bier: Der niveauvolle Stammtisch

Leffel hat geschrieben: ↑7. Okt 2021, 15:34

Smutje187 hat geschrieben: ↑7. Okt 2021, 10:34 Vielleicht hat Bond mit dem Ende des kalten Krieges tatsächlich ein größeres Problem - analog zu Nazis musste man nie erklären, warum es OK ist, russische Atomraketen in die Luft zu sprengen und woher die Russen 200 willige Soldaten haben, die Bond gefahrlos abknallen kann. Die Dissonanzen eines Uncharted oder Tomb Raider (woher kommen eigentlich die Scharen an Söldnern, vermisst die Zuhause keiner?) schlagen voll auf Bond durch

Jetzt wo ich drüber nachdenke, vielleicht wäre ein Agentenfilm im Dritte Reich-Setting (Alan Furst lässt grüßen) mal wieder eine Idee…

Ich sehe da kein wirkliches Problem, schließlich war die Sowjetunion selbst in den Bondfilmen zur Zeit des kalten Krieges fast nie der eigentliche Gegenspieler von Bond, einzige Ausnahme dürfte wohl tatsächlich "For Your Eyes Only" sein und selbst da handelt es sich auch eher um einen Stellvertreterkonflikt mit einer von der Sowjetunion angeheuerten Privatorganisation. Vermeintliche Attacken des KGB in Bondfilmen stellen sich im Nachhinein fast ausnahmslos als Operationen heraus, die entweder unter falscher Flagge ablaufen oder von Abtrünnigen durchgeführt werden, die gegen den Willen ihrer Regierung handeln. Soweit ich mich noch erinnere waren es damals vor allem diplomatische Gründe aus denen man lieber nicht-staatliche Akteure mit Privatarmeen (Blofeld, Goldfinger, etc.) gegen Bond ins Feld geschickt hat als die Sowjetunion.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/James_Bond_007_%E2%80%93_GoldenEye hat geschrieben: Zur Zeit des Kalten Krieges sollen 007 James Bond und sein Partner 006 Alec Trevelyan eine sowjetische Chemiewaffenfabrik in Archangelsk vernichten.

?

VikingBK1981 hat geschrieben: ↑7. Okt 2021, 15:08 Sehe ich nicht, Russen wurden früh durch Chinesen, Araber und Co in Filmen ersetzt. Es wurde quasi nahtlos gewechselt.

Hab ich denn irgendwo geschrieben, dass die Russen die einzigen Bösewichte waren? Nein, ich schrieb lediglich, dass man im kalten Krieg nicht erklären musste, warum Russen böse waren. Manchmal hilft es wirklich, Beiträge komplett zu lesen…

Smutje187 hat geschrieben: ↑7. Okt 2021, 21:31
Nein, ich schrieb lediglich, dass man im kalten Krieg nicht erklären musste, warum Russen böse waren.

Ich bezweifle eben, dass diese Annahme überhaupt zutrifft. Mit Blick auf die Bondfilme aus der Zeit des kalten Krieges erhält man eher den Eindruck, dass das westliche Publikum Russland als Bösewicht nicht(!) internalisiert hatte. So gibt es in jedem der 6 Bondfilme von 1977 bis 1987 mindestens einen Russischen Charakter in einer Führungsposition, der als sympathisch portraitiert wird. Das sind übrigens auch die einzigen Bondfilme der gesamten 70er und 80er in denen Russen überhaupt irgendeine Rolle spielen.

Goldeneye ist übrigens erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden, da konnte man diese dann problemlos als Irrweg der Geschichte darstellen. Es ist in diesem Film dann auch bezeichnend, dass ein demokratisch legitimierter Minister des neuen Russlands vom alten Sowjetgeneral (dem aus der Anfangsszene) hintergangen werden.

Leffel hat geschrieben: ↑7. Okt 2021, 23:49Goldeneye ist übrigens erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden, da konnte man diese dann problemlos als Irrweg der Geschichte darstellen. Es ist in diesem Film dann auch bezeichnend, dass ein demokratisch legitimierter Minister des neuen Russlands vom alten Sowjetgeneral (dem aus der Anfangsszene) hintergangen werden.

Das mag ja alles sein, geht aber wieder komplett an meinem Punkt vorbei

Vielleicht kriegen wir im nächsten Bond dann einen Exposition-Dump, wenn man sich durch chinesische Atomkraftwerke ballert und reihenweise Soldaten abknallt, um zu erklären, warum es zu keiner diplomatischen Krise kommt - oder man nimmt den SPECTRE-Handlungsfaden wieder auf und die nächste Superorganisation mit eigener Privatarmee kommt um die Ecke…

Escape From Tomorrow

Ausgerechnet vor einem Disneyland-Besuch mit Frau und Kindern erfährt Jim, dass er gefeuert wurde. Um seiner Familie nicht den Tag im Freizeitpark zu ruinieren, behält er die unerfreuliche Neuigkeit für sich und macht gute Miene zum bösen Spiel. Doch der geballte Disney-Frohsinn und ein paar Drinks zuviel setzen Jim schwer zu. Die Grenzen zwischen Realität und Einbildung verschwimmen für ihn immer mehr...

"Escape From Tomorrow" ist eine seltsame Mischung auf Familiendrama, schwarzem Humor und Fantasy-Mindfuck. Der ohne Drehgenehmigung in Disneyland gedrehte Schwarzweißfilm verläuft in der ersten Hälfte sehr kurzweilig und könnte glatt als Komödie mit Spitzen gegen den oft gezwungen wirkenden Disney-Frohsinn durchgehen. Doch spätestens als Jim einen über den Durst trinkt und anfängt, zwei französischen Teenie-Mädels nachzustellen, wird die Stimmung zunehmend merkwürdiger und düsterer. Der Storyverlauf hat bei mir das ein oder andere Fragezeichen über dem Kopf aufleuchten lassen und zwischendurch wird's arg abstrus, aber ich hatte meinen Spaß mit diesem ungewöhnlichen Film. Und das Disney das absolute Böse ist, müsste doch jedem bekannt sein, oder..?

Bond Nr. 25
Mal wieder ein guter Bond, nicht der beste, aber immerhin ein würdiger Abschied von Daniel Craig. Ich bin kein großer Bond Fan, aber die Filme haben bisher immer solide Action versprochen, spätestens seit Casino Royal, an den dann aber leider keiner mehr rankam.
Immerhin, das Pacing stimmt, die Action ist cool gemacht, die Setpieces passen (vor allem die Basis der Bösewichts) und auch wenn dieser Bond ein paar Dinge anders macht, es ist immer noch Bond. Und Paloma, die hab ich mega gefeiert. Passt zwar nicht wirklich rein, war aber herrlich erfrischend.
Leider bleibt der Bösewicht überraschend blass. Imo einer der schlechtesten Bösewichte überhaupt. Als er am Ende zu seiner großen Rede ansetzt, warum er das alles tut, hab ich mental schon abgeschaltet, so egal war es und so wirklich klar wurde die Motivation irgendwie nie.
Dazu kommt ein Bandübergreifender Handlungsstrang, der mit einer Szene quasi beendet wird und den es nicht gebraucht hätte. Überhaupt, wenn man sowas macht, gebt dem Zuschauer ein "zuletzt geschah" an die Hand. Der letzt Film ist echt lange her und ich hab nur noch bruchstückhafte Erinnerungen.

Casino Royal 8/10
Quantom of Solance 4/10
Skyfall 8/10
Spectre 5/10
Keine Zeit zum Sterben 7/10

Dicker hat geschrieben: ↑10. Okt 2021, 16:19 Bond Nr. 25
Casino Royal 8/10
Quantom of Solance 4/10
Skyfall 8/10
Spectre 5/10
Keine Zeit zum Sterben 7/10

Den neuesten Bond habe ich noch nicht gesehen, aber die Wertungen der anderen Filme würde ich auch so vergeben wie du. Skyfall wird allgemein gerne überbewertet, aber manchmal auch als deutlich schlechter empfunden als der Film eigentlich ist. Aber 8 passt, 9 wäre übertrieben. Bei Spectre könnte man vielleicht noch einen Punkt addieren, aber ich würde es auch nicht machen, da ich den Film mittelmäßig finde.

Der Bösewicht wird ja von Rami Malek gespielt, oder? Meintest du dass er einer der schlechtesten Bösewichte ist? Am Schauspieler wird es dann vermutlich eher nicht liegen, da er für gewöhnlich seine Rollen sehr gut spielt.

LegendaryAndre hat geschrieben: ↑10. Okt 2021, 17:14 Der Bösewicht wird ja von Rami Malek gespielt, oder? Meintest du dass er einer der schlechtesten Bösewichte ist? Am Schauspieler wird es dann vermutlich eher nicht liegen, da er für gewöhnlich seine Rollen sehr gut spielt.

Die Rolle ist imo einfach nicht gut geschrieben. Taucht den halben Film nicht auf, ist durch das Aussehen auf böse getrimmt und hat eine etwas andere Art zu sprechen, um ihn wohl besonders zu machen. Hat aber beides bei mir gar nicht funktioniert. Dazu ist mir zumindest seine Motivation nicht wirklich klar geworden, bis eben auf Rache an XY. Aber dafür alleine zieht man nicht so einen riesigen Apparat auf
Vielleicht tue ich ihm auch unrecht und es gab noch schlechtere, so gut ist mein Gedächtnis nicht. Vielleicht erwarte ich mittlerweile auch mehr gehaltvollere Bösewichter. Keine Ahnung. Aber seine Rolle ist mit das schlechteste am Film. Hätte ihm im Film auch nicht zugetraut, dass er ein Verbrechersyndikat führt, dafür passt Rami Malek einfach nicht.

Dicker hat geschrieben: ↑10. Okt 2021, 17:24 Die Rolle ist imo einfach nicht gut geschrieben. Taucht den halben Film nicht auf, ist durch das Aussehen auf böse getrimmt und hat eine etwas andere Art zu sprechen, um ihn wohl besonders zu machen. Hat aber beides bei mir gar nicht funktioniert. Dazu ist mir zumindest seine Motivation nicht wirklich klar geworden, bis eben auf Rache an XY. Aber dafür alleine zieht man nicht so einen riesigen Apparat auf
Vielleicht tue ich ihm auch unrecht und es gab noch schlechtere, so gut ist mein Gedächtnis nicht. Vielleicht erwarte ich mittlerweile auch mehr gehaltvollere Bösewichter. Keine Ahnung. Aber seine Rolle ist mit das schlechteste am Film. Hätte ihm im Film auch nicht zugetraut, dass er ein Verbrechersyndikat führt, dafür passt Rami Malek einfach nicht.

Glaube ich dir! Passiert ja öfters mal, dass ein guter Schauspieler durch schlechtes Writing verheizt wird. Ist aber für mich nicht weiter schlimm, weil ich bereits Spectre mit Craig nicht mehr mochte. Der nächste Bond dürfte dann aufgrund der Neubesetzung wesentlich interessanter sein. Ich hoffe auf eine Neuausrichtung, aber auch darauf dass sie sich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen - wobei das auch okay wäre, wenn sie es gut machen. Ich hätte nichts gegen einen einmaligen "Jane Bond"-Ableger um mal ein Extrem zu nennen.

Was ich aber unnötig am neuen Bond fand, war

LegendaryAndre hat geschrieben: ↑10. Okt 2021, 17:43 Passiert ja öfters mal, dass ein guter Schauspieler durch schlechtes Writing verheizt wird.

Erinnert sich noch jemand an Javier Bardems Rolle als Bösewicht? Nein, ich auch nicht

Smutje187 hat geschrieben: ↑10. Okt 2021, 21:03 Erinnert sich noch jemand an Javier Bardems Rolle als Bösewicht? Nein, ich auch nicht

Wie steht's mit Christopher Lee? Oder Christopher Walken! Oder Yaphet Kotto? Donald Pleasence?

Bond-Bösewicht zu sein ist der Friedhof großartiger Schauspieler. Außer Gerd Fröbe und Mads Mikkelsen ist da fast keiner gut bei weggekommen. Vielleicht noch Sean Bean, wobei der aus heutiger Sicht auch ziemlich kacke war. Bissl wie wenn Stars beim Grand Prix Eurovision mitgesungen haben.

Andre

Ich bin da vorbelastet, GoldenEye war mein erster Kino-Bond, an Sean Bean, den russischen General (?) und Boris den Hacker kann ich mich bis heute erinnern

Andre Peschke hat geschrieben: ↑10. Okt 2021, 22:27 Wie steht's mit Christopher Lee? Oder Christopher Walken! Oder Yaphet Kotto? Donald Pleasence?

Bond-Bösewicht zu sein ist der Friedhof großartiger Schauspieler. Außer Gerd Fröbe und Mads Mikkelsen ist da fast keiner gut bei weggekommen. Vielleicht noch Sean Bean, wobei der aus heutiger Sicht auch ziemlich kacke war. Bissl wie wenn Stars beim Grand Prix Eurovision mitgesungen haben.

Obwohl der Beißer in der wiederkehrenden Nebenrolle als Böser cool war! So was in der Art könnten gerne sie wieder mal machen.

Aber warum ist es so schwierig gute Bösewichte in Bond-Filmen zu kreiren? Ich erinnere mich zum Beispiel noch an die eindrucksvolle Performance von Philipp Seymour Hoffman in Mission Impossible 3. Es müsste doch auch möglich sein einen ähnlich starken Antagonisten für einen Bond-Film zu schaffen.

LegendaryAndre hat geschrieben: ↑11. Okt 2021, 07:33 Aber warum ist es so schwierig gute Bösewichte in Bond-Filmen zu kreiren? Ich erinnere mich zum Beispiel noch an die eindrucksvolle Performance von Philipp Seymour Hoffman in Mission Impossible 3. Es müsste doch auch möglich sein einen ähnlich starken Antagonisten für einen Bond-Film zu schaffen.

Naja, Bond hatte ja, wie genannt, auch schonmal gute Bösewichte. Und es ist nicht so, dass MI außer Philipp Seymour Hoffman jetzt besonders tolle Bösewichte hätte. Bei 4&5 kann ich mich nichtmal mehr erinnern, wer da den Bösewicht gespielt hat.

Andre

Andre Peschke hat geschrieben: ↑11. Okt 2021, 11:31 Naja, Bond hatte ja, wie genannt, auch schonmal gute Bösewichte. Und es ist nicht so, dass MI außer Philipp Seymour Hoffman jetzt besonders tolle Bösewichte hätte. Bei 4&5 kann ich mich nichtmal mehr erinnern, wer da den Bösewicht gespielt hat.

Das stimmt, MI 3 hat den einzigen Bösewicht der Reihe, der wirklich gut war. Habe auch nur den Film gemeint.

Meine Theorie zu den Bond-Bösewichten ist die selbe, wie zu Videospielbösewichten: Um einen Charakter zu definieren, braucht man entweder eine Handvoll Knaller-Szenen oder der Bösewicht braucht irgendwie dauernd Gelegenheit für Screentime, ohne dass es seltsam wirkt, dass man entweder ständig vom Protagonisten wegspringt oder dass es nicht seltsam wirkt, dass der Held und der Bösewicht dauernd zusammen rumhängen (und sich nicht sofort duellieren).

Zweiteres funktioniert meistens nur, wenn der Bösewicht im geheimen als Begleiter, Freund, Vertrauter agiert und sich dann überraschend als Bösewicht herausstellt, also versuchen die meisten Filme/Spiele dann eher ersteres und es braucht dann schon Michael Mando/Vaas oder Christoph Waltz/Hans Landa um einen mega Eindruck zu hinterlassen. Ich würde mich ja so sehr freuen, wenn jemand mal eine alternative Methode finden wurde, einen Bösewicht tiefgründiger darzustellen

Ich habe mir Black Widow angeguckt und der war eigentlich ganz okay. Nicht gut und nicht schlecht.

Aber interessant, dass Black Widow eigentlich auch ein Bond Film ist. Und Black Widow wäre auch der bessere Bondfilm als No Time To Die.

Liegt natürlich auch daran, dass sich Black Widow auch ziemlich klar Moonraker zum Vorbild genommen hat und die Protagonistin schaut sich ja sogar den Film an und gerade die Falschschirmsequenz am Ende ist schon ein sehr deutliches Zitat.

Ich fand es schon interessant diese Metaebene bei einem Marvelfilm zu sehen.

Bzgl. James Bond #25 Bösewicht: David Hain fasst es recht gut zusammen (ab 7:38)
https://youtu.be/N_6fvtwkmyQ?t=457

Killers Bodyguard
Es geht um einen Auftragsmörder (Jackson), der von Personenschützer (Reynolds) aus London zum int. Strafgerichtshof in Den Haag eskortiert werden soll. Daraus entspinnt sich eine ganz nette Action-Komödie, die nichts groß neu macht und viel auf die Chemie und die launigen Gags zwischen Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson setzt, die aber nicht immer zünden. Und ich dachte immer Samuel L. Jackson sei ein besserer Schauspieler, kam mir hier recht blass rüber.
Der Action und Komödien Part funktioniert mal besser, mal schlechter, aber gerade die Verfolgungsjagd durch Amsterdam war wirklich gut gemacht. Apropos Amsterdam, der Film kommt einem manchmal wie ein Werbefilm für die Stadt vor.
Insgesamt ganz nett, leicht gehobener Durchschnitt, aber auch nichts, was man gesehen haben müsste. Ich hatte ihn mir wegen der Prämisse und den flotten Sprüchen angesehen und wurde in der Hinsicht leider leicht enttäuscht. Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn man im Film auf sein Handy schaut. 5/10

Der englische Titel ist übrigens The Hitman's Bodyguard. Aber das versteht der normale Deutsche wohl nicht xD

Besser gehts nicht
Einer dieser Film, den ich bisher noch nie gesehen habe und der ja durchaus Klassiker Status hat. Aber er funktioniert für mich nicht. Einfach, weil ich ihm die die sich anbahnende Romanze nicht abkaufe. Jack Nicholson spielt ein großes egoistisches Arschloch mit diversen Neurosen, dass sich Stück für Stück zu einem besseren Menschen wandelt und am Ende "das Mädchen kriegt". Wenn er mal wieder jemanden anschnauzt oder sich eben die Wortgefechte mit der Kellnerin im Restaurant liefert, ist das zum Teil wirklich spaßig anzusehen. Aber das trägt den Film nicht. Jack Nicholson ist imo etwas am overacting (gibts dafür ein gutes deutsches Wort), Helen Hunt kann es eigentlich besser und ich verstehe nicht, wie sie dafür den Oscar gewinnen konnten. Vielleicht hat mich auch der fehlende Glaube, dass so eine Geschichte wirklich passieren könnte, zu der Einschätzung gebracht. Keine Ahnung. Der Film konnte nicht überzeugen. Immerhin, Jack Nicholson als Arsch geht immer. 6/10

Strange Days
Produziert von James Cameron, Regie Kathryn Bigelow und ein Geheimtipp aus den 90ern. Was soll da schon schief gehen. Eine ganze Menge, wie man auch an dem Flop an den Kinokassen sieht. Fangen wir mal mit dem positiven an, die Prämisse ist cool und dass man Erinnerungen von fremden Menschen nacherleben darf erinnert ein wenig an das, was heute mit VR-Brillen möglich ist. Warum sowas ursprünglich für Polizei entwickelt wurde, keine Ahnung, heute haben wir Bodycams, ist deutlich einfacher. Aber immerhin hat man so sehr coole Sequenzen aus der Egoperspektive.
Aber dar ganze Rest. Der Film ist viel zu lange. Gerade das Ende hätte man um min. 15 min kürzen können. Dann Juliette Lewis, die immer halb nackt rumlaufen und in ihrer Band singen darf und ansonsten nicht viel macht. Absolut verschwendet. Und Angela Basset, die eigentlich wirklich hübsch ist, hier aber mit Dreadlocks und Anzug rumlaufen darf *schauder* (ansonsten aber ne passable Rolle hat, die sie immerhin gut spielt). Und Lenny, der Protagonist rennt den halben Film seiner verflossenen Liebe Faith (Juliette Lewis) nach, das es schon unangenehm ist. Dazu noch extrem unruhige Kameraaufnahmen und Actionszenen, die damals schon nur durchschnitt gewesen sein müssen. Alles sehr unterwältigend. Der eine Twist am Ende war noch ganz ok, aber den Rest braucht man imo heute nicht mehr sehen. 4/10

So ich habe es endlich geschafft und Black Widow gesehen.

Und was soll ich sagen... Ich war in keinster Weise involviert. Charaktere wo ich dachte das sie cool sein könnten, waren einfach nur nervig und nicht in der guten Art und Weise.
Ich mag die Marvel Filme und ich kann so ziemlich jedem etwas gutes abgewinnen, aber dieser Film war einfach nur von vorne bis hinten eine Vollkatastrophe, wo ich selbst dem Agents of Shield Pilot mehr gutreden könnte. Dabei war der, von der Menge an Kram den sie da reingepresst haben für das McGuffin schon sowas von unnötig abgehoben.

Nein, Black Widow hätte ein guter Film sein können, doch der Bösewicht war unnötig zu groß, der interessante Gegner eine gefühlte Randnotiz und der Fokus auf eine "Familie" die es nicht gebraucht hätte, da sie einfach keinen Sinn ergab...
Achja und unnötige dumme Kämpfe.

Sorry für den Rant, aber ich war einfach nur geschockt von dem Film.

Fractured auf Netflix gesehen.
Kurze Story: Mann muss mit Frau und Tochter während der Rückreise von Thanksgiving bei den Schwiegereltern in ein Krankenhaus, da die Tochter auf einer Raststätte einen Unfall hatte. Die Tochter wird irgendwann ins CT gebracht, die Mutter darf als Begleitperson mit. Der Vater wartet in der Notaufnahme und als er nach geraumer Zeit nach seiner Familie fragt, wird ihm eröffnet, dass diese dort nicht bekannt ist.
Dieses Alptraum Szenario bildet dann natürlich den Auftakt zu der Suche nach Mutter und Kind und der Frage (aus Sicht der Zuschauer*innen): was ist wirklich passiert? Dieses Schwanken zwischen Verschwörungstheorien und „Fight Club“ Anleihen muss man mögen, insgesamt löst der Film das aber für mich schlüssig auf…wir haben uns gut unterhalten gefühlt. Sam Worthington als Vater passt für diese Rolle für mich wirklich gut, sonst habe ich manchmal Probleme mit seiner Darstellung. Ich würde den Film weiterempfehlen.