Auf ein Bier: Der niveauvolle Stammtisch

Habe am Wochenende auch Prey geschaut, und meine Erwartungen wurden erfüllt (hab nach den Informationen aus dem Vorfeld fast genau das erwartet und der Film hat dann auch abgeliefert) und sie wurden teilweise sogar übertroffen. Ist jetzt keine 10 von 10 oder einer der besten Filme aller Zeiten oder so was, das nicht, aber der Film hat echt Spass gemacht und mich sehr gut unterhalten. Dazu arbeitet er sehr geschickt mit der Predator-Lore. Mehr wollte ich auch nicht - ausser, den hätte man eigentlich auch echt gut im Kino schauen können.

Es hat mich sogar ein bisschen wütend gemacht, dass ich den mittelmäßigen Alien vs. Predator im Kino gesehen habe, aber diesen eigentlich hervorragenden Film nicht im Kino sehen konnte. Prey war fantastisch!

The Innocents (2021) ist einer der besten Filme, die ich in diesem Jahr gesehen habe und hat mich emotional wirklich mitgenommen.

Ich möchte gar nicht viel über den Plot verraten, nur ein paar allgemeine Infos: Es geht um die neunjährige Ida, die mit ihrer schwer autistischen Schwester Anna und ihren Eltern in eine Hochhaussiedlung zieht. Dort freundet sie sich mit Ben und Aisha, die im gleichen Alter sind, an. Bald merken die Kinder, dass einige von ihnen übernatürliche Kräfte haben, und beginnen, damit zu experimentieren.
Und dann wird der Film sehr, sehr düster und hat einige der schockierendsten Szenen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Nein, es gibt keine sexualisierte oder sehr explizite physische Gewalt, aber es geht in einige Bereiche, die emotional schwierig zu verkraften sind. Für Eltern vielleicht noch mehr als für Kinderlose wie mich. Ich bin wirklich nicht nahe am Wasser gebaut, aber in einer Szene vermeinte ich sowas wie eine Träne in meinem Augenwinkel zu spüren...

Bei skandinavischen Horrorfilmen mit Hochhäusern denkt man ja immer zuerst an "Let the Right One In" und es gibt auch, was die Atmosphäre angeht, einige Parallelen, aber ansonsten ist der Film ganz anders. Man merkt teilweise schon, dass er sich thematisch bei einigen anderen Filmen bedient, insbesondere bei
aber das macht mMn nichts. Ich hatte ein paar Kleinigkeiten an den Figuren auszusetzen, bzw. damit, welche Figuren der Film in den Vordergrund rückt, aber ansonsten bin ich schwer begeistert.

The Batman

Ein todernster, düsterer Film Noir. Hübsch anzuschauen, aber stinklangweilig und mir arg pathetischen Monologen. Gotham City ist eigentlich perfekt geeignet für einen Film Noir, aber sobald der diesmal ziemlich schwach aufspielende Robert Pattinson (im Vampir-Modus?) mit Cape und spitzen Öhrchen ums Eck biegt, ist die Sache für mich gelaufen. Ich kann diesen Miesnick in alberner Kostümierung namens Batman einfach nicht ernst nehmen. War schon immer so und wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Aber das ist mein persönliches Problem. Was guck' ich auch 'nen Batman-Film..?

Heretic hat geschrieben: ↑13. Aug 2022, 13:56 The Batman

Ein todernster, düsterer Film Noir. Hübsch anzuschauen, aber stinklangweilig und mir arg pathetischen Monologen. Gotham City ist eigentlich perfekt geeignet für einen Film Noir, aber sobald der diesmal ziemlich schwach aufspielende Robert Pattinson (im Vampir-Modus?) mit Cape und spitzen Öhrchen ums Eck biegt, ist die Sache für mich gelaufen. Ich kann diesen Miesnick in alberner Kostümierung namens Batman einfach nicht ernst nehmen. War schon immer so und wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Aber das ist mein persönliches Problem. Was guck' ich auch 'nen Batman-Film..?

Mach Dir nichts draus, ging mir genauso.

Fand ich teils unfreiwillig komisch, besonders wenn der Film dabei so vollkommen ernst genommen werden will: Kreuzt da ein Typ in einem dämlichen Kostüm an einem Tatort auf und fängt vor den Augen aller Cops an zu ermitteln. Und die Bösewichte waren allesamt schwach, besonders den Riddler fand ich am Ende extrem enttäuschend. Und: viel zu lang! Schade drum, obwohl die Atmosphäre und allgemeine Cinematographie durchaus gepasst haben.

Batman ist DER EINZIGE Superheld, den ich mir antun kann. Ich liebe die Serie Gotham, aber "The Batman" hab ich kaum ausgehalten. Selten so einen langweiligen Schmonzes gesehen.

Ich wüsste aktuell nicht mal ob ich The Batman zu Ende gesehen habe

Ich fand The Batman damals im Kino toll. Klar, er ist langsam erzählt und damit geht immer die Gefahr einher, dass es langweilig wird. Aber hier hat das für mich wunderbar funktioniert.

Nope.

The Batman hat mich im Kino so halbwegs begeistert. Beim erneuten Ansehen (Prime-Aktion) war er recht langweilig.

Ich halte die aktuellen 72% bei Metacritic für gerechtfertigt! Der Film ist ambitioniert und hat eine tolle Ästhetik, die nahe an früheren Comics ist (geerdete Farben in Rot- und Brauntönen und ein dreckiges Gotham), hat aber mit Langeweile und Logikfehlern zu kämpfen und bleibt daher hinter seinen Möglichkeiten zurück. Weit entfernt von den deutlich besseren Nolan-Filmen. Der "Emo-Batman" bleibt wohl Geschmacksache. Mir persönlich ist Pattinson in der Rolle sympathisch.

Ich fand The Batman im Kino ziemlich gut. Insbesondere die gelungene Inszenierung und die "realistische" Aufmachung sind mir sehr positiv in Erinnerung geblieben.

Vor knapp zwei Wochen schon Bullet Train und nehme mir jetzt endlich mal die Zeit nehmen, meine Begeisterung auch hier zu Protokoll zu geben. Ein wunderbarer Film wenn man auf gewitzt-coole Dialoge und übertrieben inszenierte Action steht!

Brad Pitt spielt einen Auftragskiller (Deckname: Ladybug) der laut eigener Ansicht vom Pech verfolgt ist und diese Pechsträhne mit einem einfachen Job beenden will. Leider stellt sich dieser einfache Job, doch als etwas komplizierter heraus. In einem japanischen Hochgeschwindigkeitszug trifft er auf mehrere andere Profikiller, die alle eigene Aufträge haben, die aber doch wohl irgendwie miteinander zusammenzuhängen scheinen.

Brad Pitt spielt meines Erachtens herrlich den etwas trotteligen Killer der aber trotzdem ein krasser Moutherf***** ist.^^ ständig habe ich lautlos lachen müssen oder bei den Dialogen mit den anderen Auftragskillern schmunzeln müssen. Gerade im Zusammenspiel mit Aaron Taylor-Johnson und Brian Tyree Henry sind imo alle Dialoge Gold.

Klares Highlights sind aber alle actionsszenen für mich gewesen. Überwiegend Nahkampf action die beim Zuschauen richtig weh tut aber dabei so cool inszeniert ist dass ich ständig irre kichern musste. Auch beim Blut wurde nicht gegeizt^^. Ich habe die Filme zwar nie gesehen, aber von allem was ich so höre musste ich an die Kill Bill-Reihe denken. Gerade weil auch in Bullet Train überraschend oft Katanas eingesetzt werden.

Was mir sonst noch auffiel ist, dass der Film eigentlich mit haufenweise Klischees zugeknallt ist, mich das aber überhaupt nicht stört. Imo ist die Art und Weise, wie selbstbewusst hier mit diesen Klischees gespielt wird sogar eine Stärke des Films. Ach und optisch wird sich oft an auch an Anime-Optik orientiert, was etwa manche Character-intros angeht.

Everything Everywhere All At Once (mit leichten Spoilern)
Was ein wunderschöner Film. Zu Beginn startet es so schön belanglos, zwischen dem täglichen Leben, einer seltsamen Familiensituation und den normalen Lebenswidrigkeiten wie einer korrekten Steuererklärung. Das eskaliert dann schnell und plötzlich befinden wir uns in einem bunten Multiversum. Spätestens wenn Jobu Tupaki die Bühne betritt wird das Gezeigte dermaßen kreativ und abgedreht, das muss einfach Spaß machen.
In den wenigen Bildern die ich von dem Film vorher sah erwartete ich eigentlich noch mehr abgedrehte verschiedene Dimensionen und Welten, aber das Prinzip hinter diesem Multiversum ist ein anderes. Durch kleinste Abweichungen in der Realität, Zeit und Handlungen splittet sich das Universum in verschiedene Welten auf sozusagen. Durch das Springen durch diese Welten ist es möglich sich die Erinnerungen und damit Fähigkeiten seines Selbst aus einer anderen Welt anzueignen. Soweit so gut. Das hindert uns aber nicht eine Welt kennenzulernen in der die menschliche Entwicklung sehr früh eine spannende Abzweigung nahm und menschliche Finger nun nur noch Hotdogs sind. Das ist einfach so dermaßen absurd und glücklicherweise nicht nur eine einzelne absurde Szene, sondern wird wunderschön durch den ganzen restlichen Film mit gezogen. Gerade in diesen Momenten wird auch das Schauspiel von Jamie Lee Curtis nochmal richtig gut. Michelle Yeoh sowieso durchweg und auch Ke Huy Quan macht besonders durch seine Wechsel zwischen den verschiedenen Welten-Persönlichkeiten richtig schauspielerische Meile!
Ich bin richtig begeistert von diesem Film und finde es schade, dass es bisher kein Steelbook für meine Wand davon gibt. Aber dafür haben wir so tolle Namen wie AlphaGongGong bekommen.

Es wurde hier im Thread ja schon gelegentlich angesprochen, dass hier immer nur so nischige Filme erwähnt werden. Das wird jetzt nicht besser...

Ich habe mir gestern mal einen Klassiker angesehen, nämlich Die toten Augen des Dr. Dracula / Kill Baby Kill von Mario Bava von 1966. Viel Gothic Horror-Atmosphäre, Frauen in wallenden Nachthemden, abergläubische Dorfbewohner, Kunstnebel und Sätze wie "Niemand kommt zurück von Schloss Graps". Ich hatte angemessen viel Spaß damit. Natürlich ist aus heutiger Sicht alles etwas albern, aber ich mochte die Stimmung und ich fand auch den Plot tatsächlich nicht schlecht und einige Szenen auch recht gruselig. Geld würde ich dafür eher ungern ausgeben, aber der Film ist bei Amazon in Prime inbegriffen und für einen faulen Nachmittag passende Unterhaltung.

Classic. Als Steppke hab ich in der Fernsehzeitung damals immer gelesen "die toten Augen des dritten Dracula". Domm.

Ich freu mich ja so auf Nope nächste Woche, wenn ich wieder in D bin. Rischtisch Bock drauf.

Ironic Maiden hat geschrieben: ↑18. Aug 2022, 13:43 Ich habe mir gestern mal einen Klassiker angesehen, nämlich Die toten Augen des Dr. Dracula / Kill Baby Kill von Mario Bava von 1966.

Sehr schön!

Da empfehle ich doch gleich noch "Der Teuflische" (in Prime enthalten und zu finden unter dem Titel "Lisa und der Teufel"). Ebenfalls von Mario Bava, mit Telly Savalas, Elke Sommer und Alida Valli. Herrlich abgedreht und optisch ein Gedicht.

Land Before Time 1 - 14 + TV Serie

So, Leute! In den letzten zwei Wochen Corona-Infektion saß ich hier im Bett und ich brauchte etwas schönes. Etwas herzerweichendes. Etwas, dass das Kind in mir anspricht. Ich habe mir in den letzten zwei Wochen ALLE 14 Land Before Time Filme UND die TV-Serie gegeben!

Die Prämisse ist eigentlich immer ähnlich: Littlefoot lebt mit seinen Freunden im großen Tal, ein in den meisten Filmen sehr fruchtbares Tal, in der die Pflanzenfresser häufig auch von den Fleischfressern sicher sind. Dort erleben sie allerlei Abenteuer, lernen viel über Respekt oder Toleranz. Außer beim ersten Film, das ist so ein überambitioniertes Artsy Fartsy Ding von Don Bluth. Ist im Vergleich zu den Nachfolgern zu düster und auch mal so richtig mies. Aber Filme 2 bis 14 sind absolut großartigst! Ich mag einfach auch das Verhalten unterhalb der Gruppe, wie Cera z.b. immer versucht zu beweisen wie unabhängig sie ist und Ducky, die zu allem eine große Klappe hat. Die Charaktere sind einfach herzallerliebst. Auch viele Drehbücher sind für das was sie sein sollen, Kinderfilme, einfach nur schön!

Die TV-Serie mag ich auch und ist schneller erzählt als die Filme, wo halt auch noch häufig gesungen wird usw.

Also im großen und ganzen schon eine überaus gelungene Kinderfilm-Reihe, die mir gerade richtig kam!

(Falls Christoph hier mitliest: Wie fandest Du denn die Reihe in Deinem Urlaub?)

Habe noch Urlaub und mir heute Morgen mal den neuesten Kracher von Tom Hanks Greyhound auf Apple TV angeschaut.

Szenario sind die Geleitzugschlachten im Nordatlantik während des WWII. Der gute Tom is Kommandat eines amerikanischen Geleitzerstörers und gleichzeit auch der Befehlshaber der Zerstörereinheit , die den Geleitzug gegen den Angriff eines sog. "Wolfsrudels" (Nazi U-Boot Verband) schützen muss.
Besonders heikel ist der Auftrag in der Black Pit - der Zeit raum der Atlantikquerung bei der keine Luftunterstützung zur Verfügung steht.

Fand den Film etwas flach und völlig CGI überladen. Wirkte eher wie ein Computerspiel. Denke mehr Budget hätte dem Film in der Optik sehr gut getan.
Tom Hanks spielt mal wieder die gleiche Rolle wie bei Saving Private Ryan und eigentlich immer - den Normalo der zweifelt und dann über sich hinaus wächst - die anderen Schauspieler sind nur Staffage und völlig austauschbar.

Naja find die Thematik ganz spannend - daher ist der Film noch keine völlige Bomb um mal Mr Maltin zu zitieren. Memo an mich - Hommage an Wolle Peteresen (RIP!!) und dringend mal wieder Das Boot gucken !!!

Heretic hat geschrieben: ↑18. Aug 2022, 14:39

Ironic Maiden hat geschrieben: ↑18. Aug 2022, 13:43 Ich habe mir gestern mal einen Klassiker angesehen, nämlich Die toten Augen des Dr. Dracula / Kill Baby Kill von Mario Bava von 1966.

Sehr schön!

Da empfehle ich doch gleich noch "Der Teuflische" (in Prime enthalten und zu finden unter dem Titel "Lisa und der Teufel"). Ebenfalls von Mario Bava, mit Telly Savalas, Elke Sommer und Alida Valli. Herrlich abgedreht und optisch ein Gedicht.

Der steht schon lange auf meiner Watchlist, ich warte nur darauf, dass ich in der richtigen Stimmung dafür bin.

Ansonsten habe ich noch Sea Fever angeschaut. War nicht schlecht, im Grunde sowas wie "The Thing" auf einem irischen Fischkutter, aber auch nichts Besonderes. Kann man schauen, man kann es aber auch lassen.

Hat hier jemand schon NOPE gesehen und kann was zu dem Film sagen?

Dicker hat geschrieben: ↑20. Aug 2022, 16:34 Hat hier jemand schon NOPE gesehen und kann was zu dem Film sagen?

Nope.

Im aktuellen Gamestar-Podcast wird er aber kurz erwähnt und von Marco Risch von Nerdkultur gelobt. Scheint mehr SF als Horror zu sein.