Wir hatten gestern ein befreundetes Pärchen zu Gast und mal wieder ein Essen aus der asiatischen Ecke gekocht, das immer mega gut ankommt. Und: Es war vor einigen Jahren eines der ersten Gerichte aus dieser kulinarischen Richtung, bei dem wir das Gefühl hatten, es schmeckt nicht deutsch-asiatisch, sondern wirklich asiatisch-asiatisch, falls ihr versteht, was ich meine. ^^ Ich möchte es gerne in der Form mit euch teilen, wie wir es normalerweise zubereiten. Der Star ist hier, wie so oft, die Soße. Beim Rest könnt ihr euch selbstverständlich kreativ austoben. Wir nennen es schlicht:
Scharfes Rindfleisch
Für 6 - 8 Portionen braucht ihr:
Fleisch:
- 600g Rindfleisch - wir nehmen normalerweise Hüfte
Für die Marinade:
- 3cm Ingwer
- 3 EL Cooking Wine
- 2 EL helle Sojasoße
- 1 EL Maisstärke
- 1 EL schwarzes Sesamöl
Nagelt mich an dieser Stelle bitte nicht zu sehr fest an den Mengenangaben. Ich schütte das immer nach Gefühl drüber.^^
Für das Fleisch:
- 4 Soloknoblauch bzw. 6 - 8 normale Knoblauchzehen
- 6 - 8 Chilischoten
Gemüse:
- 5 Schalotten
- 1 rote Paprika
- 2 Pak Choi
- 1/2 Bund Thai-Basilikum
Für die Soße:
- 8 EL Austernsoße
- 4 EL Fischsoße
- 2 EL dunkle Sojasoße
- 1 EL brauner Zucker
- 400ml Hühnerbrühe
Vorbereitung, am besten am Vortag:
Schneidet das Fleisch gegen die Faser in 0,5 - 1cm breite Streifen, die schön mundgerecht ca. 3cm lang sein sollten. Wer faul / clever ist, lässt das den Metzger für sich erledigen. ^^ Den Ingwer hackt ihr so klein wie möglich und gebt ihn zum Fleisch, ebenso wie den Cooking Wine, die helle Sojasoße, das schwarze Sesamöl sowie die Maisstärke.
Profitipp: Wer statt Maisstärke lieber Papain, ein Enzym aus der Papaya, benutzt, bekommt ein noch zarteres Resultat und kann hinterher angeben, wie cool er das Fleisch behandelt hat. ^^
Das Ganze nun mit der Hand kräftig durchkneten, damit sich alles schön verteilt und ins Fleisch einziehen kann. Anschließend wandert es abgedeckt in den Kühlschrank.
Vorbereitung, diesmal am selben Tag:
Alle Chilis bis auf eine längs halbieren und die Kerne sowie das Kerngehäuse entfernen. Somit ist die Schärfe besser steuerbar, ohne auf den schönen Geschmack verzichten zu müssen. Die Schoten werden nun klein gehackt und zusammen mit dem geschälten und ebenfalls zerkleinerten Knoblauch in einen Mörser gegeben und ordentlich zermatscht. Es muss keine glatte Paste werden, aber ein paar Minuten sollte man hier schon investieren. Wer dafür zu faul / beschäftigt ist, kann auch eine Küchenmaschine benutzen. Ich bilde mir aber ein, dass die gemörserte Variante ein volleres und somit besseres Aroma entwickelt als die zerhäckselte.
Wenn ihr mit der Chili-Knoblauch-Pampe zufrieden seid, geht es an die Soße. Mischt hierfür einfach die Austern-, Fisch- und Sojasoße in einer Schüssel mit dem Zucker und gebt die Hühnerbrühe hinzu. Rührt so lange, bis eine homogene Soße entsteht.
Nun muss nur noch das Gemüse geschnippelt werden. Die Schalotten viertele ich ganz gerne, da ich sie als Gemüse essen möchte und sie nicht wie etwa bei einem Braten nur als Geschmack für die Soße will. Die Paprika und den Pak Choi schneide ich meistens einfach in Streifen. Als Letztes zupft man die Thai-Basilikumblätter von den Stängeln und zerkleinert sie bei Bedarf etwas.
Okay, ab an den Herd!
Heizt einen Wok oder eine Pfanne mit Vollgas auf, gebt etwas Erdnussöl hinein und bratet darin, wenn es schön heiß ist, die Chili-Knoblauch-Mischung für ca. 1min an. Die Küche wird sofort wunderbar riechen bzw. das ganze Haus stinken, aber so soll es ja sein. ^^ Gebt nun das Rindfleisch mit hinein, brutzelt es unter Rühren maximal weitere 2min an und holt dann alles wieder heraus. Hier das Fleisch wirklich lieber zu früh als zu spät rausholen, damit es am Ende butterzart wird. Das kann zu diesem Zeitpunkt ruhig noch halb roh sein, denn es wird später noch in der Soße zu Ende gegart.
Haut nun bei Bedarf nochmal etwa Erdnussöl in das Bratgefäß und gebt das Gemüse hinein: Schalotten, Paprika und die weißen, festeren Teile des Pak Chois.
Nach 2-3min des Bratens kippt ihr die vorbereitete Soße drüber und lasst das Ganze ein paar Minuten bei reduzierter Hitze köcheln.
In der Zwischenzeit schneidet ihr die übrig gebliebene Chili in schmale Streifen.
Je nach eurer Präferenz bezüglich der Weichheit des Gemüses gebt ihr nun das Rindfleisch in den Wok respektive die Pfanne, den restlichen Pak Choi, die Chilistückchen sowie das Thai-Basilikum. Nach 1-2min (Maximal!) könnt ihr servieren.
Wir essen am liebsten Jasminreis dazu, haben aber auch schon die Reste am nächsten Tag zusammen mit Glasnudeln zu einem Salat zweckentfremdet. ^^
Wer mag, bestreut das angerichtete Essen noch mit etwas Grün einer Frühlingszwiebel.
Ich hoffe, euch schmeckt das Dingens ebenso gut, wie es uns immer schmeckt.