Auf ein Bier: Der niveauvolle Stammtisch

Ich fände übrigens auch den Anspruch, etwas besser machen zu wollen, nicht problematisch. Im Gegenteil: Wenn man diesen Anspruch nicht hat, macht man oft auch nichts Gutes. Verstehe natürlich, wenn man das vielleicht öffentlich so nicht formuliert, weil es in falsche Hälse gerät, aber wenn mir jemand sagte, wir wollen besser sein als ihr, dann ist das nicht überheblich oder vermessen, sondern fair game. Oder um's mit dem alten Bruce zu sagen: Come on and take your best shot, let me see what you got, bring on your wrecking ball

Klar, man hat ja auch Ansprüche an sich selbst und an seine Arbeit. Mir fehlt hier aber die Vergleichbarkeit. Für mich ist The Pod ein Apfel, WASTED eine Birne. Nein, halt, andersum. Äpfel mag ich lieber. (Aber Birnen sind auch super!!!)

Okay, kompliziertes Thema.

Wolfgang hat geschrieben: ↑25. Nov 2021, 23:52Aber der Schiffer ist halt so unverdächtig wie man nur sein kann. Lieber an denen abarbeiten, die das Grundvertrauen schon aufgebraucht haben.

Das kann ich nur unterschreiben. Natürlich gibt's Prinzipien. Aber es gibt eben auch Verhältnismäßigkeit und Personen. Niemand kann sich immer und in jeder Situation an alle ethischen Prinzipien halten. Jeder macht mal einen Fehler oder geht einen Schritt auf dem slippery slope. Das kann man nicht vermeiden. Man kann es nur versuchen, so gut es eben geht. Und dann gibt es Personen, Organisationen, Unternehmen, die versuchen es gar nicht. Oder zumindest nicht besonders dolle. Und so lange es die gibt (und an denen herrscht in unserer Branche nun wirklich kein Mangel), finde ich es immer sehr bizarr, wenn sich aus Prinzipiengründen an jenen abgearbeitet wird, die offensichtlich zu den Guten gehören. So als würde für die ein anderer Maßstab gelten, weil sie bislang so unverdächtig waren. Oder als müsse man gerade deshalb jetzt den Anfängen wehren. Nein, muss man nicht. Da kann man auch mal sagen, shit happens, war vielleicht nicht aus dem Ethik-Lehrbuch, aber offensichtlich auch ohne jede böse Absicht. Und die Aufmerksamkeit denen widmen, die das Ethik-Lehrbuch allabendlich anzünden und auf Besen drumrumreiten.

Ingoknito hat geschrieben: ↑25. Nov 2021, 22:50 dass die Aktie von CDPR dadurch nicht hoch geht ist mir schon klar.

Dann spar dir vielleicht solches Innuendo, wenn du das weißt:

Ingoknito hat geschrieben: ↑25. Nov 2021, 15:46 wenn es doch nur blinde Liebe wäre. aber wenn ein Christian Schiffer einem die CDPR-Aktie aus heiterem Himmel ans Herz legt fragt man sich schon ob da nicht mehr da hinter steckt.

Genauso wie die Implikationen deiner Antwort an Felidae, sie würde hier nur GameStar-Hype wiedergeben und damit Schuld auf die Spieler verlagern. Es ist eine Sache, sich sehr kritisch zu positionieren oder wenn du widersprechen willst, CDPR sei aller Gamer Lieblingsfirma gewesen. Eine andere, wenn man überall nur noch Korruption und Wasserträger wittert und das dann immer als Andeutung in den Raum stellt. Das missfällt mir.

Andre

Ich habe nicht von Korruption gesprochen, sondern von Verbindungen zwischen Industrie und Journalismus, mehr nicht. dass man nicht erst hinterfragen darf wenn irgendwelche Geldkoffer im Spiel sind wurde doch oft genug schon durchgekaut.
Meine Antwort auf Felidae bezog sich vor allem darauf dass es immer so dargestellt wird als wenn CDPR und deren jahrelanger Ruf "Spielers liebste Spielefirma"zu sein irgendwie im luftleeren Raum stattfinden würde. Die Rolle des Spielejournalismus wird da immer ganz gerne ausgeklammert imo.

haben jetzt in ihrem neuesten Podcast einen unsäglichen "Cliffhanger" drin, der dafür sorgen soll dass Leute ihr Bezahl-Abo abschließen. dachte diese Zeiten wären vorbei. Vielleicht ist die Gamestar doch gar nicht so schlecht

Sorry, leider erst jetzt gesehen.

Wirfst du uns ernsthaft vor, dass wir zehnminütige Hörproben statt nichts anbieten?

Haben offenbar mit weit aus mehr Supportern gerechnet. Die erste Umstrukturierung steht an und es werden soweit ich das mitbekommen habe einige Sachen gekürzt.
Für mich war von Anfang an keine Zielgruppe auszumachen und halte das ganze Projekt für etwas naiv.

Naiv finde ich etwas hart. Ich finde es zeigt, wie schwierig es ist einen großen Podcast aufzubauen, trotz guter Qualität. Bei Insert Moin ist das ja ähnlich.
Die großen, erfolgreichen Podcasts sind ausschließlich (?!) mit (Chef-)Redakteuren großer Magazine besetzt. Allen anderen fällt es schwer eine große Mitgliederanzahl zu bekommen.

Trotzdem fehlt auch mir bei Wasted eine klarere Ausrichtung.

Tripster hat geschrieben: ↑31. Mär 2022, 09:36
Die großen, erfolgreichen Podcasts sind ausschließlich (?!) mit (Chef-)Redakteuren großer Magazine besetzt. Allen anderen fällt es schwer eine große Mitgliederanzahl zu bekommen.

Stimmt, jetzt wo Du es sagst... Ich muss mich ja nur selbst angucken - ich bin auch nur deshalb hier gelandet. Durch eine Erwähnung in der Gamestar bin ich bei "Stay forever" gelandet - und dort in den User-Kommentaren hab ich dann gelesen, dass ein gewisser Jochen G. (den ich noch aus PC Games-Tagen kenne) auch so nen Podcast am Laufen hat. Und die Namen Langer, Lenhardt, Lott, Peschke, Schmidt dürften für viele Spieler:innen eine ähnliche Wirkung haben.

https://community.wasted.de/t/goodbye-wasted/2220
Wasted wird eingestellt

Tja… kein Verlust. Leider. Aber wasted war nicht Fisch, nicht Fleisch, nicht vegetarisch. Ich hab die Mischung nie verstanden, mir war nie klar was genau wasted eigentlich sein will. Zu all over the place.

Ingoknito hat geschrieben: ↑12. Mär 2023, 19:06 https://community.wasted.de/t/goodbye-wasted/2220
Wasted wird eingestellt

...bleibt aber als Seite mit Forum absehbar erhalten und wird nun eher zu einer offenen Plattform. Mal gucken. Die Community und einige der beteiligten Autoren und Podcaster wollen schon noch ein wenig weiter machen. Es ist erst einmal so, dass Christian und Jagoda sich verständlicherweise zurückziehen, nachdem sie das Magazin 1,5 Jahre komplett in der Freizeit neben ihren Vollzeitjobs geformt haben und damit nun an finanzielle und persönliche Grenzen gestoßen sind.

Hatte sie anfangs unterstützt, war dann aber von den Kraut & Rüben enttäuscht.

Skizzenbildner hat geschrieben: ↑12. Mär 2023, 19:27 ...bleibt aber als Seite mit Forum absehbar erhalten und wird nun eher zu einer offenen Plattform. Mal gucken. Die Community und einige der beteiligten Autoren und Podcaster wollen schon noch ein wenig weiter machen.

Ob man sich damit einen Gefallen tut... das wird alles noch ein paar Monate vor sich hinsiechen und dann wird der Stecker endgültig gezogen.

Naja Schiffer und Alt werden ihr Format wohl weiterführen. vll. auch den Gürtel des Monats ?! Und das trug auch über lange Zeit bis zur WASTED Gründung eine sehr aktive Community.
Alles in allem Schade. War lange teil der LGS Community, aber leider war WASTED nicht soo mein Ding. Hätte es den Gründern/Gründerin gegönnt.

Vielleicht könnt ihr ja mal irgendwann einen der ehemaligen Herausgeber (oder die Herausgeberin) einladen und mit der Person über das scheitern von wasted sprechen. Da muss sicher erstmal Gras über die Sache wachsen, aber spannend wäre es. Gibt ja im deutschsprachigen Raum wenig vergleichbares.

Symm hat geschrieben: ↑12. Mär 2023, 21:21 Naja Schiffer und Alt werden ihr Format wohl weiterführen. vll. auch den Gürtel des Monats ?! Und das trug auch über lange Zeit bis zur WASTED Gründung eine sehr aktive Community.
Alles in allem Schade. War lange teil der LGS Community, aber leider war WASTED nicht soo mein Ding. Hätte es den Gründern gegönnt.

Same here, LGS hat mir sehr viel Spaß gemacht und war mir eigen genug (auch parallel zu The Pod) .
Bei wasted fand ich den Einstiegspreis zu hoch und dafür gab es zu vieles das mich nicht so interessiert hat, wie zb den Newsletter. Die Idee eine eigene Plattform mit mehreren Formen der Darbietung zu etablieren fand ich durchaus charmant, aber irgendwie wollte der Funke bei mir nicht überspringen.
Schade insbesondere für Christian und Jagoda.

Das Konzept konnte mich leider nie begeistern und 233 Patrons sind offenbar zu wenig um es am Leben zu halten. Der Markt für deutschen Spielefeuilleton ist nun mal sehr klein. Immerhin gibt es das GAIN Magazin noch, wenn auch nur im Abo und nicht am Bahnhofskiosk. Und die GEE erscheint ja derzeit auch zweimal pro Jahr. Print hat es generell schwer bei der Zielgruppe, die Retro Gamer will dieses Jahr auch weniger Sonderhefte rausbringen. Immerhin feiert die M!Games dieses Jahr ihren 30. Geburtstag, das einzige Multiplattformmagazin aus den 90ern, das überlebt hat.

Eines der Hauptprobleme war meines Erachtens, dass es weder Feuilleton noch Mainstream noch sonst eine Ausrichtung war. Gefühlt ging jeder Podcast und jeder Artikel in eine andere Richtung. "Die geilste Gaming Community" zu sein reicht als Vermarktung nicht aus.

Schade, denn ich fand das ganze Gründerteam echt gut und hätte ihnen den Erfolg sehr gegönnt.