Auf ein Bier: Der niveauvolle Stammtisch

Es waren doch drei Türen offen!

Wudan hat geschrieben: ↑16. Nov 2022, 18:25

Otis hat geschrieben: ↑16. Nov 2022, 13:07Fand's auch schade, dass man fast die ganze Zeit über nur in dem einen Straßenabschnitt und den paar begehbaren Räumen dort verbringt. Hat die Erkundungslust doch etwas ausgebremst.

Die Tatsache fand ich fast schon lustig wenn man bedenkt dass das im Vorfeld als quasi Open World beworben wurde.

Ach kommt. Das ist im Vergleich zu den Schauplätzen des DLC Wavelengths quasi eine Open World epischen Ausmaßes.
DLC Spoiler: Da kam ich mir dezent verarscht vor.

Rince81 hat geschrieben: ↑16. Nov 2022, 19:17 Da kam ich mir dezent verarscht vor.

Nein deswegen überhaupt nicht. Ich fand den Plattenladen so geil, ich hatte kein Problem damit einen ganzen DLC darin zu verbringen. Ich hab mir nur weitaus mehr davon erhofft. Zumindest das mal irgendein Kunde reinkommt Es gab glaub ich überhaupt keine wirklichen NPC Begegnungen in dem ganzen DLC (bis eine ganz am Ende glaub ich). Mein Wunschtraum (wenn auch nicht ganz realistisch) wäre eine Art "Plattenladen Simulator" gewesen, wo man sich um den Laden kümmern muss, Platten bestellen und Gespräche mit Kunden führen, und dazu halt die coole Radiostation bedienen. Letztes fand ja auch in gewissen Maße statt und war auch ganz nice. Aber ey, wusstet ihr das Steph lesbisch ist?? Ich fand das penetrant nervig dass das quasi alle 5min erwähnt wurde und sich fast alles darum drehte. JA ich hab kapiert das sie lesbisch ist (und das ist cool so!), ihr müsst es mir nicht in jedem dritten Satz in die Augen reiben!

Janna, darf ich mir das “verhaltensoriginell” klauen? Das hat mich so kalt erwischt dass ich tatsächlich erstmal ne Minute lang laut vor mich hin gekichert habe

Numfuddle hat geschrieben: ↑20. Nov 2022, 16:35 Janna, darf ich mir das “verhaltensoriginell” klauen? Das hat mich so kalt erwischt dass ich tatsächlich erstmal ne Minute lang laut vor mich hin gekichert habe

Nein, dieses Wort gehört mir allein!!!
(Im Ernst, in meinem Lehrerkollegium wird es öfter verwendet, um Schüler*innen zu beschreiben. Weiß gar nicht, wo es herkommt.)

Meines Wissens nach wird "Verhaltensauffällig/Verhaltensgestört" gerne durch "Verhaltensoriginell" oder "Verhaltenskreativ" ersetzt, damit es den Kindern gegenüber nicht so herabwürdigend klingt.

Das war ein schöner Podcast.

True Colors ist für mich eins der Spiele welches trotz klarer Schwächen bei mir einfach alle richtigen Knöpfe gedrückt hat und daher mein subjektives GOTY letztes Jahr war, obwohl es objektiv auf der grünen Wiese bestenfalls ein mittlerer 70‘er Titel ist.

Ich fand Jochens Rant zum Thema Depressionen und Mental Health etwas befremdlich.
Grundsätzlich stimme ich zu dass dieses Thema in vielen Unterhaltungsmedien unangemessen dargestellt wird.
Nur trifft das auf dieses Spiel meiner Meinung nach nicht wirklich zu, da Alex keine psychische Erkrankung hat. Ihr Umfeld geht einfach davon aus, dass ihre Wutausbrüche krankheitsbedingt sind, weil sie ihre „Begabung“ nicht kontrollieren kann.
Aber sie hat ja keine klinische Depressionen oder dergleichen.

Ein sehr Schönes Gespräch über ein Computer Spiel. Wobei die Jana die etwas besseren Argumente hatte

Hatte das Spiel dieses Jahr auch gespielt und es war wie auch imho alle anderen LiS Teile schöne seichte Unterhaltung. Das spielt sich eben so nebenbei weil es quasi keinen Schwierigkeitsgrad gibt.

Wobei mir die Superfähigkeit in diesem Teil am wenigsten gefallen hat. Teil 1 hat mir bis dato noch am besten gefallen.

Für 10-20€ macht man mit Spiel aber nichts falsch. Vollpreis würde ich niemals dafür bezahlen.

Im wesentlichen stimme ich euch voll zu. Es ist ein Spiel, das (viele) Schwächen hat und mich trotzdem voll und ganz begeistern konnte. Ich bekam richtig Sehnsucht, mich in so einem Nest niederzulassen

Mir ging es ähnlich wie euch, das Ende konnte mich auch nicht mitnehmen und auch ich hätte - Janna bringt das auch sehr schön auf den Punkt, das muss ich nicht wiederholen.

Bleibt eine kleine Kritik an euch beiden (bzw. ein Lob für das Spiel): Ein großer Kritikpunkt von euch beiden ist nämlich schlicht falsch - ihr habt einfach beide etwas übersehen:
Großes Lob an euch beide, das war eine abwechslungsreiche, sich toll ergänzende Diskussion!

LG Martin

Ich fand die Podcast-Folge auch besonders gut gelungen: spannende Punkte und Perspektiven, Janna und Jochen haben sich toll ergänzt, gerade der kleine Roast zum Ende hin war auch sehr amüsant

Mein persönliches Fazit fällt leider noch etwas negativer aus. Und das obwohl ich LIS 1 zu einem meiner absoluten Lieblingsspiele zähle. Vielleicht bin ich alleine damit, aber was das Spiel damals so besonders für mich gemacht hat, war die zunehmende düstere, mystische Atmosphäre nach den ersten zwei Episoden, die noch eher auf ein seichtes High School-Drama hingedeutet haben. LIS 1 referenziert Twin Peaks ja auch recht häufig und dieser lynchige Unterton kam bei mir damals tatsächlich an. Insbesondere die Alptraum-Sequenz in Episode 5 ist eine der packendsten Gaming-Erfahrung, die ich seit dem Erwachsen werden gemacht habe.
Schon bei LIS 2 aber gerade auch bei True Colors gibt es diese mystische Komponente leider überhaupt nicht mehr und damit für mich auch kaum einen Gegenpol zu den offensichtlichen Schwächen der Serie: bediente und extrem schwarz-weiße Narrative, Cringe-Dialoge und eindimensionale, unecht wirkende Charaktere. Vielleicht bin ich mit Ende 20 aber auch einfach der klassischen Zielgruppe entwachsen?

Johanna hat geschrieben: ↑6. Dez 2022, 08:53 Vielleicht bin ich mit Ende 20 aber auch einfach der klassischen Zielgruppe entwachsen?

Oder noch nicht bei ihr angekommen

Gefühlt finde ich auch jeden sukzessiven Teil von Life is Strange immer deutlich schlechter als den direkten Vorgänger. Life is Strange 1 fand ich super, aber Before the Storm war mein persönlicher Höhepunkt, seitdem wird es leider immer uninteressanter für mich

Desotho hat geschrieben: ↑6. Dez 2022, 12:36

Johanna hat geschrieben: ↑6. Dez 2022, 08:53 Vielleicht bin ich mit Ende 20 aber auch einfach der klassischen Zielgruppe entwachsen?

Oder noch nicht bei ihr angekommen

Wir hatten ja auch im Podcast kurz darüber gesprochen und ich glaube fast, dass Ende 20 tatsächlich nicht das ideale Alter für LiS sein könnte. Dann ist man nämlich nicht mehr jung genug, um sich unmittelbar mit den Teenagern zu identifizieren, aber auch noch nicht alt genug um, wie ich und vielleicht auch Jochen, mit Nostalgie auf die eigene Jugend zu blicken. (Ich fände ja ein LiS mit einer Protagonistin Ende 20 auch nicht schlecht, weil das, nach Studium und z.B. mit der Familiengründung, auch oft eine Phase der Unsicherheit und der Selbstfindung ist. Passt irgendwie thematisch auch in die Reihe.)

Johanna hat geschrieben: ↑6. Dez 2022, 08:53 Mein persönliches Fazit fällt leider noch etwas negativer aus. Und das obwohl ich LIS 1 zu einem meiner absoluten Lieblingsspiele zähle. Vielleicht bin ich alleine damit, aber was das Spiel damals so besonders für mich gemacht hat, war die zunehmende düstere, mystische Atmosphäre nach den ersten zwei Episoden, die noch eher auf ein seichtes High School-Drama hingedeutet haben.

Ja, das stimmt. Ich fand in LiS 1 die Passagen in der nächtlichen Schule sehr gut, weil ich es mag, schon bekannte Schauplätze nochmal bei Nacht und unter anderen Vorzeichen zu besuchen. Diese Unbehaglichkeit gibt es bei "True Colors" nie, was ich auch sehr schade finde.

Ansonsten nochmal vielen Dank für das nette Feedback allerseits!
Janna