Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

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tanair
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Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von tanair »

Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob so ein Thread erlaubt ist oder nicht gerne gesehen wird. Dann bitte löschen.

Ich bin heute eher zufällig beim Scrollen von Twitter auf einen Post von Insert Moin gestoßen und darin ging es um, was sich 2023 bei Ihnen ändern muss.
Im Podcast erwähnt wurde der Newsletter von Stay Fovrever, der den deutschen Spielepodcastmarkt betrachtet.

Zunächst das Positive: unser Gamespodcast The Pod hat sich 2022 positiv entwickelt und 579 Unterstützer mehr über Steady und Patreon gewonnen hat (unklar ist für mich wie viele Apple Podcast Abonnnenten dazukamen, da explizit nur von Steady/Patreon gesprochen wird). :dance:

Auch positiv: OK Cool ist der Newcomer Podcast des Jahres und 2022 226 Unterstützer gewonnen.
Glückwunsch Dom :clap: !
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podcast_de.png (25.08 KiB) 1824 mal betrachtet
The Pod bleibt damit auf Platz 1 der Spielepodcasts in 2022:
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podcast_de_2.png (34.52 KiB) 1825 mal betrachtet
Leider läuft es bei Insert Moin nicht so gut. Sie dachten ursrünglich der Rückgang an Zuhörer liegt an den momentaten Krisen, aber als sie die Zahlen von Stay Forever gesehen haben, waren sie geschockt, weil sie am meisten Zuhörer verloren haben. Sie machen wohl im Monat knapp 3000€ und das reicht fürs Team nicht gut über die Runden zu kommen. Daber gab es einen Podcast darüber was sie zukünftig ändern wollen.
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Axel
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Axel »

Schön, dass es bei Pod und GNO so gut läuft! Und schade, dass die Nerdwelten so abgeschlagen sind. Nach GNO der beste Retro-Podcast!
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Jochen Gebauer
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Jochen Gebauer »

Der Kuchen ist halt auch überschaubar. 2022 kloppten sich 15 Podcasts um unter 2.000 Nekunden - real wahrscheinlich weniger wegen Multi-Abo-Backern und Rückkehrern. Natürlich freuen wir uns übers Wachstum, aber es ist auch nicht so, dass Paid-Gaming-Podcasts gerade steil durch die Decke gehen. SF und wir haben lediglich einen großen Teil eines nicht ganz so großen Kuchens abbekommen.

Und was natürlich hinzu kommt: Der Output der Podcasts ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Wir machen schon länger 5 Folgen pro Woche, SF macht inzwischen viel mehr Podcasts als in ihrer Pre-Patreon-Ära, Sachen wie OK Cool sind neu dazugekommen ... dass sich der Markt mittelfristig in wenigere große bzw. größere Projekte konsolidiert, würde mich schon insofern nicht wundern, dass man auch die Zeit haben muss, das alles zu hören.

Für die Kollegen von Insert Moin tut's mir selbstverständlich leid. Die machen coolen Kram. Und ich wünsche ihnen von Herzen, dass es 2023 wieder aufwärts geht. Meine Vermutung allerdings wäre, dass sich das immer weiter auseinanderdividiert.
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Axel
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Axel »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 5. Feb 2023, 18:16 dass sich der Markt mittelfristig in wenigere große bzw. größere Projekte konsolidiert, würde mich schon insofern nicht wundern, dass man auch die Zeit haben muss, das alles zu hören.
Dazu kommt, dass der Markt generell einfach explodiert ist. Hast Du Dir mal die ARD Audiothek angeschaut für Tablets und Smartphones? Die bündeln da ALLE Podcasts sämtlichster ÖRR Sender und haben da auch unlängst angefangen exklusive Shows nur dafür zu produzieren (z.B der eine Podcast mit Oli Welke und Oli Kalkofe). Das ist schon ne richtig gute App wo man Stunden um Stunden Zeit rein investieren kann - und das völlig for free, da gebührenfinanziert. Für die Gaming Podcasts kann man wohl, denke ich, nur froh sein, dass die da kaum bis keine Gaming Inhalte - geschweige denn Podcasts - haben. Sollte sich das irgendwann ändern (was ja gut sein kann, da die Anstalten wie WDR oder MDR gerade ordentlich Geld vom linearen TV abziehen um zukünftig mehr Exklusivcontent für Mediatheken zu produzieren), dann wäre das IMO schon ne harte Konkurrenz. Die müssten ja "nur" die GameOne Leute, mit denen die ja schon für Funk zusammenarbeiten, damit beauftragen o.ä.
Jochen Gebauer hat geschrieben: 5. Feb 2023, 18:16 Meine Vermutung allerdings wäre, dass sich das immer weiter auseinanderdividiert.
Ja, sehe ich auch so, dass am Ende vielleicht 2 Projekte mit größeren Teams über bleiben und vielleicht noch der eine oder andere Einzelkämpfer. Aber viel größer wird der Kuchen, denke ich, nicht mehr.
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Desotho
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Desotho »

Die eine Theorie die in die Richtung ging: "Die anderen Podcasts haben auch toxische Leute, wir nicht deswegen bekommen sie ja auch das Geld von den toxischen Leuten" fand ich etwas gewagt.
Am Ende überlegt jeder beim xten Abo ob man das nicht etwas begrenzen sollte. Und dann gewinnen eben die, wo man am ehesten was hörenswertes für sich hat.
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Skizzenbildner »

Insert Moin hatte zuletzt eine Durststrecke mit eher mittelmäßigem Content, weil sie nach dem Ausstieg von Daniel Raumer weiterhin das bisherige Pensum halten wollten. Das bedeutete: Mit weniger Leuten weiter jeden Tag (!) eine Folge rauspumpen und als sie dann eines Tages doch notgedrungen auf nach wie vor stattliche 4 Folgen in der Woche heruntergegangen sind hatten sie sich bereits auf einem beliebigen, aber eben auch für sie noch schaffbaren Niveau eingerichtet. In dieser Beliebigkeit sind dann zuletzt mangels Kraft lange verharrt, so dass die nun getroffene Entscheidung Sonntags wieder ein starkes freies Ankerformat anzubieten ihnen hoffentlich wieder mehr Reichweite und verlorenes Vertrauen zurück bringt. Wenn sie zum Jahresende wieder annähernd an die 1000 Unterstützer heran kommen, die sie schon einmal hatten, wäre schon viel gewonnen. Halte ihnen da auf jeden Fall die Daumen, denn eine weitere starke Stimme am Sonntag kann dem deutschen Gaming Diskurs insgesamt nur gut tun. :)
Zuletzt geändert von Skizzenbildner am 5. Feb 2023, 20:30, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Skizzenbildner »

Desotho hat geschrieben: 5. Feb 2023, 19:22 Die eine Theorie die in die Richtung ging: "Die anderen Podcasts haben auch toxische Leute, wir nicht deswegen bekommen sie ja auch das Geld von den toxischen Leuten" fand ich etwas gewagt.
Am Ende überlegt jeder beim xten Abo ob man das nicht etwas begrenzen sollte. Und dann gewinnen eben die, wo man am ehesten was hörenswertes für sich hat.
Diese Aussage fand ich ebenfalls etwas befremdlich, denke aber auch, dass die Community von Insert Moin eher den gemütlichen Austausch statt harter und bis zu weilen verbissener Auseinandersetzung bevorzugt. Dass ist auch ok und bietet Menschen, die das gerne haben wollen halt auch eine Form von zu Hause. Manche Leute mögen ein hyggeliges Bistro halt einfach lieber als einen streitlustig aufgeladenen Debattierklub, der - weil es hier ja meist fair und freundlich zugeht - von mir auch für sich geschätzt wird.
Zuletzt geändert von Skizzenbildner am 5. Feb 2023, 20:05, insgesamt 3-mal geändert.
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SirGaiwan&TheGreenT
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

Was vermutlich auch eine Rolle spielt, aber nicht in den Zahlen enthalten ist, ist der GameStar-Podcast und GameStar-Plus. Das sind im Falle von Plus zwei bis drei Podcast-Folgen pro Woche und mindestens fünf Euro. Zeit und Geld, die dann für andere Podcasts nicht da sind. Habe keine Zahlen zu GS+, mir ist aber so, dass letztes Jahr im Zuge des Gamestar-Jubiläums Mal irgendwo eine genannt wurde, die recht groß war. Größer als die kumulierten Zahlen aus der Grafik allemal. Und bei den ganzen Online-Metriken scheint das Matthäus-Prinzip zu gelten, wer ((schon) Reichweite) hat, dem wird ((noch mehr) Sichtbarkeit) gegeben.
Blendwerk

Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Blendwerk »

War da nicht auch die Nina Kiel?

*Kopfkratz
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Skizzenbildner »

Blendwerk hat geschrieben: 5. Feb 2023, 19:52 War da nicht auch die Nina Kiel?

*Kopfkratz
Ja. Zusammen mit Gloria Manderfeld macht sie dort einmal im Monat das Format "Random Encounters" (das die Community von Insert Moin übrigens auch durchaus polarisiert, was das Interesse betrifft).

Will den Thread hier aber nun auch nicht weiter zum Insert Moin Diskussionsthread derangieren. Der Platz dafür ist in meinen Augen bei ihnen auf dem Discord Server.
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Blendwerk

Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Blendwerk »

Skizzenbildner hat geschrieben: 5. Feb 2023, 19:59
Blendwerk hat geschrieben: 5. Feb 2023, 19:52 War da nicht auch die Nina Kiel?

*Kopfkratz
Ja. Zusammen mit Gloria Manderfeld macht sie dort einmal im Monat das Format "Random Encounters" (das die Community von Insert Moin übrigens auch durchaus polarisiert, was das Interesse betrifft).

Will den Thread hier aber nun auch nicht weiter zum Insert Moin Diskussionsthread derangieren. Der Platz dafür ist in meinen Augen bei ihnen auf dem Discord Server.
Nun ja - "andere Communitys" werden aber als toxisch durchwachsen dargestellt, insofern kann man da schon mal eine Augenbraue heben ;)
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Desotho
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Desotho »

Wobei ich auch denke, dass das einfach auch nur ein spontan ausgesprochener Gedanke im Podcast war.
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Jochen Gebauer
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Jochen Gebauer »

SirGaiwan&TheGreenT hat geschrieben: 5. Feb 2023, 19:47Und bei den ganzen Online-Metriken scheint das Matthäus-Prinzip zu gelten, wer ((schon) Reichweite) hat, dem wird ((noch mehr) Sichtbarkeit) gegeben
Das wird oft behauptet. Aber ich glaube, es stimmt in dieser Konsequenz einfach nicht. Als André und ich dieses Projekt als Hobby gestartet hatten, war er noch Videochef der GS und ich schon 'ne Weile draußen - und die ersten Folgen hatten vielleicht 100, 200 Abrufe. Da war nix mit Reichweite frei Haus, weil wir beide ja so bekannte Chefredakteursgesichter waren. Dass die Zahlen sich stetig erhöht haben, liegt an einer Reihe von Faktoren, denke ich. Vom Format (bei Bier frei Schnauze über Spiele reden) über Gästeauswahl bis hin zur Themenauswahl. Aber halt nicht an unserer Reichweite. Die haben wir uns aufgebaut und erarbeitet, nicht mitgebracht.

Natürlich hat's dann bei der Selbstständigkeit geholfen, dass da zwei erfahrene Journalisten Vollzeit etwas Neues aus dem Boden stampfen. Schaden tut Reichweite bestimmt nicht. Aber der ausschlaggebende Punkt war in unseren Augen immer, dass wir in Vorleistung getreten sind und sagten, wir machen das jetzt mal ein halbes Jahr als Fulltime-Job und teils auch weit darüber hinaus - das wurde imho in der Anfangszeit honoriert, nicht unsere vermeintliche Berühmtheit oder Reichweite.

Und es ist auch immer die Frage: Was mache ich denn besser als andere? Wir wussten z.B. dass wir Retro-Besprechungen nicht besser machen können als Stay Forever. Die sind da der Goldstandard. Deshalb war und ist das Altbier mehr launiges Anekdoten- und Schwärmerei-Format als Komplettanalyse. Wir können auch nicht schneller sein als z.B. die GS mit ihrer großen Redaktion und ihren guten Publisher-Kontakten. Aber wir können unabhängig sein und gerade AAA-Spiele auf eine Weise besprechen, die es woanders nicht gibt. Und so weiter.

Ich glaube, die Reichweite wird viel zu oft als selbsterfüllende Prophezeiung gesehen. Gerade in einem Bereich, wo eben nicht die Reichweite die Miete und das Brot der Menschen bezahlt, sondern zahlende Abonnenten.
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Jochen Gebauer
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Jochen Gebauer »

Desotho hat geschrieben: 5. Feb 2023, 20:20Wobei ich auch denke, dass das einfach auch nur ein spontan ausgesprochener Gedanke im Podcast war.
Habe jetzt auch mal reingehört. Ja, das klingt imho sehr nach "ich liste einfach mal die Gedanken auf, die mir dazu gekommen sind". Sagt sie ja mehr oder weniger auch genau so zur Einleitung. Das würde ich nicht so eng sehen oder gar als Diss begreifen.
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Skizzenbildner
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Skizzenbildner »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 5. Feb 2023, 20:29 Als André und ich dieses Projekt als Hobby gestartet hatten, war er noch Videochef der GS und ich schon 'ne Weile draußen - und die ersten Folgen hatten vielleicht 100, 200 Abrufe. Da war nix mit Reichweite frei Haus, weil wir beide ja so bekannte Chefredakteursgesichter waren. Dass die Zahlen sich stetig erhöht haben, liegt an einer Reihe von Faktoren, denke ich. Vom Format (bei Bier frei Schnauze über Spiele reden) über Gästeauswahl bis hin zur Themenauswahl. Aber halt nicht an unserer Reichweite. Die haben wir uns aufgebaut und erarbeitet, nicht mitgebracht.

Natürlich hat's dann bei der Selbstständigkeit geholfen, dass da zwei erfahrene Journalisten Vollzeit etwas Neues aus dem Boden stampfen. Schaden tut Reichweite bestimmt nicht. Aber der ausschlaggebende Punkt war in unseren Augen immer, dass wir in Vorleistung getreten sind und sagten, wir machen das jetzt mal ein halbes Jahr als Fulltime-Job und teils auch weit darüber hinaus - das wurde imho in der Anfangszeit honoriert, nicht unsere vermeintliche Berühmtheit oder Reichweite.

[...]

Ich glaube, die Reichweite wird viel zu oft als selbsterfüllende Prophezeiung gesehen. Gerade in einem Bereich, wo eben nicht die Reichweite die Miete und das Brot der Menschen bezahlt, sondern zahlende Abonnenten.
Möchte Jochen hier ausdrücklich beipflichten, weil einige der heutigen Mitbewerber mit nicht so vielen Unterstützern dieses Argument nach wie vor als Schutzbehauptung ins Feld führen. Klar: Ihre Bekanntheit hat wahrscheinlich weder Gunnar und Chris noch Andre und Jochen geschadet. Aber dass Erfolg und damit Reichweite am Ende vor allem aus gutem Content und einer durchdachten Strategie bestehen, kann man aktuell unter anderem auch an Doms verdienten Erfolg mit OK COOL sehen. :)
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SirGaiwan&TheGreenT
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 5. Feb 2023, 20:29
SirGaiwan&TheGreenT hat geschrieben: 5. Feb 2023, 19:47Und bei den ganzen Online-Metriken scheint das Matthäus-Prinzip zu gelten, wer ((schon) Reichweite) hat, dem wird ((noch mehr) Sichtbarkeit) gegeben
Das wird oft behauptet. Aber ich glaube, es stimmt in dieser Konsequenz einfach nicht. Als André und ich dieses Projekt als Hobby gestartet hatten, war er noch Videochef der GS und ich schon 'ne Weile draußen - und die ersten Folgen hatten vielleicht 100, 200 Abrufe. Da war nix mit Reichweite frei Haus, weil wir beide ja so bekannte Chefredakteursgesichter waren. Dass die Zahlen sich stetig erhöht haben, liegt an einer Reihe von Faktoren, denke ich. Vom Format (bei Bier frei Schnauze über Spiele reden) über Gästeauswahl bis hin zur Themenauswahl. Aber halt nicht an unserer Reichweite. Die haben wir uns aufgebaut und erarbeitet, nicht mitgebracht.
Das war nicht auf euch gemünzt und schon gar nicht auf eure Anfangszeit. Habe dabei explizit an die GameStar gedacht, die als Zeitschrift, bzw. Onlineportal eine hohe Reichweite hat und schon allein dadurch viele Leute auf ihren Podcast aufmerksam machen kann. Und es war vor allem auf die Metriken bei Anbietern wie Apple, Deezer, Spotify usw. gemünzt. Da spült die Vorschlagsliste idR eher Sachen nach oben, die von vielen Leuten gehört/abonniert/gemocht werden.
Voigt
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Voigt »

Naja ich finde 100-200 Abrufe jetzt auch erstmal nicht wenig.

Was ich von YouTuber/Streamer Leute mitbekommen habe die von ihren Anfangstagen erzählten, war oft dass überhaupt erstmal von 1-2 Freunden die die Videos/Streams schaun erstmal auf die ersten 100 random Internetleute zu kommen die sich deine Inhalte regelmäßig reinziehen.
Danach meist eine gute stetige Steigerung mit vielleicht 1-2 "Ausbruchsinhalten", die semi-viral gingen oder durch Kollaberationen viel Reichweite bekamen um sich dann gut zu steigern, bis so die "kritische Masse" erreicht ist, aber man "nurnoch" regelmäßig gute Inhalte releasen musste damir Mundpropaganda/Algorhytmus einen natürlich wachsen lässt.

Aber wie gesagt die ersten 100-200 Zuschauer erstmal zu bekommen ist harte Arbeit, wenn man nicht durch irgendetwas schon Bekannheit hat, wie halt online präsente Arbeit.
GoodLord
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von GoodLord »

Skizzenbildner hat geschrieben: 5. Feb 2023, 20:41
Jochen Gebauer hat geschrieben: 5. Feb 2023, 20:29 Als André und ich dieses Projekt als Hobby gestartet hatten, war er noch Videochef der GS und ich schon 'ne Weile draußen - und die ersten Folgen hatten vielleicht 100, 200 Abrufe. Da war nix mit Reichweite frei Haus, weil wir beide ja so bekannte Chefredakteursgesichter waren. Dass die Zahlen sich stetig erhöht haben, liegt an einer Reihe von Faktoren, denke ich. Vom Format (bei Bier frei Schnauze über Spiele reden) über Gästeauswahl bis hin zur Themenauswahl. Aber halt nicht an unserer Reichweite. Die haben wir uns aufgebaut und erarbeitet, nicht mitgebracht.

Natürlich hat's dann bei der Selbstständigkeit geholfen, dass da zwei erfahrene Journalisten Vollzeit etwas Neues aus dem Boden stampfen. Schaden tut Reichweite bestimmt nicht. Aber der ausschlaggebende Punkt war in unseren Augen immer, dass wir in Vorleistung getreten sind und sagten, wir machen das jetzt mal ein halbes Jahr als Fulltime-Job und teils auch weit darüber hinaus - das wurde imho in der Anfangszeit honoriert, nicht unsere vermeintliche Berühmtheit oder Reichweite.

[...]

Ich glaube, die Reichweite wird viel zu oft als selbsterfüllende Prophezeiung gesehen. Gerade in einem Bereich, wo eben nicht die Reichweite die Miete und das Brot der Menschen bezahlt, sondern zahlende Abonnenten.
Möchte Jochen hier ausdrücklich beipflichten, weil einige der heutigen Mitbewerber mit nicht so vielen Unterstützern dieses Argument nach wie vor als Schutzbehauptung ins Feld führen. Klar: Ihre Bekanntheit hat wahrscheinlich weder Gunnar und Chris noch Andre und Jochen geschadet. Aber dass Erfolg und damit Reichweite am Ende vor allem aus gutem Content und einer durchdachten Strategie bestehen, kann man aktuell unter anderem auch an Doms verdienten Erfolg mit OK COOL sehen. :)
Verstehe nicht warum OK COOL ein Gegenbeispiel sein soll, wenn der Autor gleichzeitig Mitglied beim größten deutschen Spielepodcast ist.
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Skizzenbildner
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Skizzenbildner »

@GoodLord Fairer Punkt. Ok. Am Ende dürfte eine Mischung aus "spricht sich über viele Multiplikatoren herum" und "ist halt auch einfach durchdacht und gut" zum Erfolg führen. :)
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Jochen Gebauer
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Re: Entwicklungen in deutschen Spielepodcasts

Beitrag von Jochen Gebauer »

Voigt hat geschrieben: 5. Feb 2023, 21:23 Naja ich finde 100-200 Abrufe jetzt auch erstmal nicht wenig
Ich wollte damit nicht sagen, dass es wenig waren. Es waren sogar wesentlich mehr als ich damals gedacht hätte. Ich dachte ja wirklich, das hört eh nie jemand, dafür kaufe ich mir doch kein teures Mikro :mrgreen:

Aber es waren halt keine Tausende. Das dauerte. Bei Streamern ist das nochmal ne andere Baustelle, weil das ein Sichtbarkeitsproblem ist. Wenn du nur deine 1-2 Freunde hast, dann tauchst du nie irgendwo auf, ergo findest du auch nicht die anderen 99, die du brauchst, um irgendwo aufzutauchen. Bei uns seinerzeit waren in den Podcast-Apps (allen voran iTunes) "nur" Stay Forever, Insert Moin, Piet und ein paar andere. D.h. wir waren auffindbar, wenn jemand nach einem Spiele-Podcast guckte. Wären wir auch mit halb so vielen Aufrufen gewesen. Da gab es keine Aufmerksamkeitsschlacht, sondern eigentlich nur eine qualitative/quantative.
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