Runde #412: Hogwarts Legacy

[Rick Wertz]

Es gibt sowieso nur 2 Arten von Büchern: schlechte und gute. Harry Potter ist auf der Skala halt ganz weit oben zu finden

Auf der Skala der schlechten Bücher? Definitiv.

Leider haben viele Hairy Potter-Fans nie jemals ein anderes Buch gelesen, und halten diese langweilige Serie daher für die ultimative Buchreihe.

[Guthwulf]

Die Harry Potter Bücher sind gut für Kinder- und Jugendliteratur. Sie lesen sich sehr fluffig weg und bieten unterhaltsamen Eskapismus mit charmanten Protagonisten in einer kreativen Fantasywelt. Tolkiens "Der Hobbit" ist nicht so weit weg davon und besser als die Mehrheit dessen, was es in dem Segment sonst so gibt, sind sie auf jeden Fall. Wenn man damit großgeworden ist (was ich nicht bin), dann spielt da auch die Kindheitsnostalgie mit rein. J.K. Rowling ist natürlich kein Umberto Eco, Frank Herbert oder Terry Pratchet (meine 3 Lieblingsschriftsteller), aber die gehören eh zu nem ganz anderen Segment.

[Jon Zen]

Es gibt sowieso nur 2 Arten von Büchern: schlechte und gute. Harry Potter ist auf der Skala halt ganz weit oben zu finden

Auf der Skala der schlechten Bücher? Definitiv.

Leider haben viele Hairy Potter-Fans nie jemals ein anderes Buch gelesen, und halten diese langweilige Serie daher für die ultimative Buchreihe.

Keine Ahnung, was das Bashing soll. Das ist eine vollkommen dumme Unterstellung. Die meisten Vielleser haben ebenfalls die Harry Potter Bücher gelesen und jeden, den ich aus der Gruppe kenne, finden die Bücher super.

Die Harry Potter Romane bieten einen besseren Eskapismus als alle mir bekannten Romanreihen. Das hat auch nichts mit dem Alter zu tun. Die Bücher wurden und werden von vielen Erwachsenen gelesen, die belesen sind. Wenn man Eskapismus nicht als Kunst anerkennt, sollte man in die Griesgramstube für Kleingeisterei gehen.
Die Bücher Astrid Lindgrens wurden ebenfalls früher immer kleingeredet. Eine der größten Schanden des Literaturnobelpreises, dass Lindgren nie einen bekam, weil sie "nur" Kinderbücher schrieb. Die Leute sollen sich mal den Stock aus dem Hintern ziehen und auch Jugendliteratur, sowie Kinderbücher als Kunst betrachten, bzw. nicht mehr alles als Trivialliteratur bezeichnen, um eine Hierarchie in der Literatur herbeizureden, wo keine ist.
Das ist so kleinbürgerlich.

[Axel]

Wenn man Eskapismus nicht als Kunst anerkennt, sollte man in die Griesgramstube für Kleingeisterei gehen.
Die Bücher Astrid Lindgrens wurden ebenfalls früher immer kleingeredet. Eine der größten Schanden des Literaturnobelpreises, dass Lindgren nie einen bekam, weil sie "nur" Kinderbücher schrieb. Die Leute sollen sich mal den Stock aus dem Hintern ziehen und auch Jugendliteratur, sowie Kinderbücher als Kunst betrachten, bzw. nicht mehr alles als Trivialliteratur bezeichnen, um eine Hierarchie in der Literatur herbeizureden, wo keine ist.
Das ist so kleinbürgerlich.

Guter Absatz!

So geht mir das mit zwei anderen Buchreihen: Die Mumins von Tove Jansson und Der kleine Vampir von Angela Sommer-Bodenburg. Beide Buchreihen sind grandiose Beispiele für tollen Eskapismus und insbesondere die Mumins ist mit die künstlerisch wertvollste Buchreihe die ich in meinem Leben gelesen habe. Die Bandbreite an Themen, die Tove in diesen Büchern voller Leichtigkeit verarbeitet hat ist richtig schön. Und beim kleinen Vampir gefällt mir zum einen die etablierte Welt mit all den Figuren und das die Geschichten sehr flott und lebendig erzählt werden.

Und hier in Deutschland werden beide Reihen nur als Kinder- bzw. Trivialliteratur abgetan. Als ob es was schlimmes wäre, wenn gute wertvolle Geschichten eben auch mit Kindern kompatibel sind. Und neben Astrid Lindgren hätte auch Tove Jansson den Nobelpreis verdient gehabt!

[Crenshaw]

Die Bücher Astrid Lindgrens wurden ebenfalls früher immer kleingeredet. Eine der größten Schanden des Literaturnobelpreises, dass Lindgren nie einen bekam, weil sie "nur" Kinderbücher schrieb. Die Leute sollen sich mal den Stock aus dem Hintern ziehen und auch Jugendliteratur, sowie Kinderbücher als Kunst betrachten, bzw. nicht mehr alles als Trivialliteratur bezeichnen, um eine Hierarchie in der Literatur herbeizureden, wo keine ist.
Das ist so kleinbürgerlich.

sowohl der Friedensnobelpreis als auch der Literaturnobelpreis sind inzwischen zu fast reinen Politikpreisen mutiert, das Nobelkomitee will damit Politik machen und keine herausragenden Leisten honorieren

[Andre Peschke]

sowohl der Friedensnobelpreis als auch der Literaturnobelpreis sind inzwischen zu fast reinen Politikpreisen mutiert, das Nobelkomitee will damit Politik machen und keine herausragenden Leisten honorieren

Das ist eigentlich beim Literaturnobelpreis aber auch Sinn der Sache. Der geht laut Gründerverfügung ja „an denjenigen, der in der Literatur das Herausragendste in idealistischer Richtung produziert hat“.

Andre

[imanzuel]

Durch mit dem Spiel. Auf Schwer 70 Stunden für alle Erfolge gebraucht.



Am Ende (bzw. die südliche Region) hält dann leider nicht mehr das Niveau vom Anfang. Insgesamt war das definitiv eines der besseren AAA-Open World Spiele. Hogwarts zu erkunden bzw. alle Secrets da zu finden war großartig. Die Spielwelt an sich fand ich auch nicht zu groß, der südliche Teil war vom Hauptquestcontent allerdings relativ mager. Insgesamt hätte es den Bereich nicht mehr gebraucht. Hauptstory war okay, Nebenmissionen von den 3 Schulkollegen fand ich aber deutlich interessanter. Charaktere fand ich eher solala, auf der einen Seite waren die vom Design her alle recht ansprechend (Prof. Weasley, die Pflanzenlehrerin, Schulleiter, usw.), ich bin aber überrascht wie wenig man mit denen angefangen hat. Da wurde massig Potential verschenkt. Wo ich positiv überrascht wurde war das Kampfsystem, auf Schwer war das richtig angenehm und durchaus auch taktisch zu spielen.

Insgesamt wurde ich von dem Spiel deutlich überrascht. Ich denke eine Wertung im hohen 70er bzw. niedrigen 80er Bereich kann man den schon geben, 9 oder 10er halte ich eher für Blödsinn, eine Zahl deutlich unter der 7 allerdings auch. Gutes Spiel.

[Crenshaw]

sowohl der Friedensnobelpreis als auch der Literaturnobelpreis sind inzwischen zu fast reinen Politikpreisen mutiert, das Nobelkomitee will damit Politik machen und keine herausragenden Leisten honorieren

Das ist eigentlich beim Literaturnobelpreis aber auch Sinn der Sache. Der geht laut Gründerverfügung ja „an denjenigen, der in der Literatur das Herausragendste in idealistischer Richtung produziert hat“.

Andre

wenn ich mir die Begründungen der letzten Jahre so anschaue, passt da aber vieles aus meiner Sicht nicht, zumal da keine Person dabei ist, die ich vorher schon kannte (von Dylan mal abgesehen)

[Andre Peschke]

wenn ich mir die Begründungen der letzten Jahre so anschaue, passt da aber vieles aus meiner Sicht nicht, zumal da keine Person dabei ist, die ich vorher schon kannte (von Dylan mal abgesehen)

Kann ich nicht beurteilen. Aber es ist kein Preis, bei dem es rein um literarische Qualität geht oder dergleichen, sondern explizit humanistisch-ideologische Leistungen, quasi.

Andre

[Leonard Zelig]

Es gibt sowieso nur 2 Arten von Büchern: schlechte und gute. Harry Potter ist auf der Skala halt ganz weit oben zu finden

Auf der Skala der schlechten Bücher? Definitiv.

Leider haben viele Hairy Potter-Fans nie jemals ein anderes Buch gelesen, und halten diese langweilige Serie daher für die ultimative Buchreihe.

Finde diese Haltung ein wenig elitär. Betrifft natürlich nicht nur Frau Rowling. Was SWR Kultur zu Terry Pratchett schreibt, geht in die selbe Richtung.
https://abload.de/img/fb_img_1676976868406onc79.jpg

[Rince81]

Finde diese Haltung ein wenig elitär. Betrifft natürlich nicht nur Frau Rowling. Was SWR Kultur zu Terry Pratchett schreibt, geht in die selbe Richtung.
https://abload.de/img/fb_img_1676976868406onc79.jpg

Pratchett ein Jugendbuchautor?

Ich habe mit dem Text vom SWR grundsätzlich kein Problem und finde ihn auch nicht elitär - und mein Forennick leitet sich von einer Figur von Pratchett ab. Er zeigt aber gleichzeitig, dass der Schreiber keine Ahnung von seinem Werk hat.

[Felidae]

Es gibt sowieso nur 2 Arten von Büchern: schlechte und gute. Harry Potter ist auf der Skala halt ganz weit oben zu finden

Auf der Skala der schlechten Bücher? Definitiv.

Leider haben viele Hairy Potter-Fans nie jemals ein anderes Buch gelesen, und halten diese langweilige Serie daher für die ultimative Buchreihe.

Finde diese Haltung ein wenig elitär. Betrifft natürlich nicht nur Frau Rowling. Was SWR Kultur zu Terry Pratchett schreibt, geht in die selbe Richtung.
https://abload.de/img/fb_img_1676976868406onc79.jpg

Schon bemerkenswert, dass die Verlage 20 Jahre lang regelmäßig Scheibenwelt-Romane veröffentlicht haben, bevor der Jugendbuchautor Pratchett endlich 2001 den Durchbruch geschafft hat.

Keine Ahnung, wo SWR Kultur den Müll abgeschrieben hat. Aber eine seriöse Seite kanns nicht gewesen sein.

[Rince81]

Schon bemerkenswert, dass die Verlage 20 Jahre lang regelmäßig Scheibenwelt-Romane veröffentlicht haben, bevor der Jugendbuchautor Pratchett endlich 2001 den Durchbruch geschafft hat.

Keine Ahnung, wo SWR Kultur den Müll abgeschrieben hat. Aber eine seriöse Seite kanns nicht gewesen sein.

Naja, Halbwissen, er hat mit Maurice, der eher an Kinder gerichtet war die Carnegie Medal in Literature für Kinder- und Jugendbücher gewonnen. So einen Preis kann man schon als literarischen "Durchbruch" sehen - das Maurice der 28. Scheibenweltroman war, anderes Thema...

[Felidae]

Schon bemerkenswert, dass die Verlage 20 Jahre lang regelmäßig Scheibenwelt-Romane veröffentlicht haben, bevor der Jugendbuchautor Pratchett endlich 2001 den Durchbruch geschafft hat.

Keine Ahnung, wo SWR Kultur den Müll abgeschrieben hat. Aber eine seriöse Seite kanns nicht gewesen sein.

Naja, Halbwissen, er hat mit Maurice, der eher an Kinder gerichtet war die Carnegie Medal in Literature für Kinder- und Jugendbücher gewonnen. So einen Preis kann man schon als literarischen "Durchbruch" sehen - das Maurice der 28. Scheibenweltroman war, anderes Thema...

Also eine weltweite Millionenauflage würde ich schon AUCH als Durchbruch sehen.
Außerdem - womit in den Büchern in der guten alten Zeit durchaus noch geworben wurde - der Autor, dessen Bücher am häufigsten geklaut werden. Was will der SWR denn noch?

[Mauswanderer]

Streng genommen ist das Buch, um das es da geht, für ein jüngeres Publikum geschrieben. Insofern ist er AUCH ein genialer Jugendbuchautor gewesen.

[Felidae]

Streng genommen ist das Buch, um das es da geht, für ein jüngeres Publikum geschrieben. Insofern ist er AUCH ein genialer Jugendbuchautor gewesen.

Pratchett hat drei fantastische Jugendbücher geschrieben - die Johnny Maxwell-Romane. Trotzdem ist die Bezeichnung "Jugendbuchautor" irgendwie am Schaffen des Mannes vorbei.

Aber Pratchett ist irgendwie etwas OT, fällt mir grade auf.

[Rossy]

Aber er ist schon auch unter anderem Jugendbuchautor. Hier mal alles was als Young Adult und jünger eingestuft/vermarktet wird: https://www.terrypratchettbooks.com/boo ... r-readers/

[tanair]

Danke für den Podcast. Mir hat es gut gefallen, die Stärken und Schwächen des Spiels wurden gut aufgezeigt

...

Ehrlich gesagt könnte ich mir für dieses Spiel gut ein "Ein Sparziergang durch Hogwarts" vorstellen. Aber ich weiß nicht, ob das angesichts der Kontroverse zu viel verlangt wäre

[Dee'N'bee]

Danke für den Podcast. Mir hat es gut gefallen, die Stärken und Schwächen des Spiels wurden gut aufgezeigt

...

Ehrlich gesagt könnte ich mir für dieses Spiel gut ein "Ein Sparziergang durch Hogwarts" vorstellen. Aber ich weiß nicht, ob das angesichts der Kontroverse zu viel verlangt wäre

Ohja...Ein Spaziergang durch Hogwarts fänd ich auch toll
Gerne auch in der Kombination Jochen und Andre, falls Dom irgendwie ein Problem mit Hogwarts Legacy haben sollte

[Rince81]

Gerne auch in der Kombination Jochen und Andre, falls Dom irgendwie ein Problem mit Hogwarts Legacy haben sollte

Auch wenn ich daran auch Interesse hätte, beide sind, wenn ich das richtig mitbekommen habe, bekennende Nichtleser der Bücher. Den background hätte ich bei solch einem Format aber gerne.