godsinhisheaven hat geschrieben: ↑17. Apr 2023, 14:21
Ich denke dieses Thema muss jeder mit sich selbst ausmachen bzw. dafür gibt es keine allgmeingültigen Verhaltensregeln. Meine 4 Kinder (3, 6, 9, 15) wachsen ganz zwangsläufig mit Videospielen auf, da das ja nunmal mein Haupthobby ist. Man lebt Ihnen ja auch genug vor. Also immer mit den Kindern reden, man selbst kennt sie ja am Besten und erkennt am ehesten wenn sie überteiben. Also viel erklären und begründen, Einschränkungen gibt es bei uns eher im Stundenbereich, das läuft bei uns unter "Medien" also schließt TV und Videospiele ein. Genauso ist aber "Köpfchenzeit" Pflicht (lesen, malen, puzzlen etc.) und Bewegung darf nicht zu kurz kommen. Andererseits hatte die Große z.B. mit 10 als sie ihr erstes Handy bekam NULL Einschränkungen und hing stundenlang dran. Da bin ich der Meinung wenn etwas neu ist darf man ruhig "übersuchten".
Da bin ich irgendwie hin- und hergerissen. Ich finde auch, dass es Phasen des intensiveren Spielens bzw. der intensiveren Mediennutzung geben darf. Ein neues Gerät oder Sommerferien sind Sondersituationen und nicht normaler Schulalltag. Andererseits halte ich es auch für wichtig, möglichst bald vernünftige Gewohnheiten zu entwickeln und das geht meistens nicht ohne Führung bzw. Regeln. Es ist halt schwierig, liebgewonnene Rituale oder Verhaltensweisen wieder aufzugeben oder zurückzufahren.
Das führt mich zu meiner Frage:
Als Mittvierziger habe ich blöde Angewohnheiten, wie abends nochmal schnell eine Runde XY zocken (oder hier im Forum schreiben) obwohl ich eigentlich schon müde bin und ins Bett wollte. Ich bilde mir ein, dass ich mir dies in jungen Jahren - in denen ich praktisch keine Einschränkungen hinsichtlich Mediennutzung hatte - angewöhnt habe und als (Entspannungs-?)Ritual gedankenlos weiterhin verfolge. Manchmal wünsche ich mir nachträglich, meine Eltern hätten mir vielleicht ein wenig genauer auf die Finger geguckt. Vielleicht ist es aber auch nur Einbildung.
Können sich in jungen Jahren etablierte Muster und Verhaltensweisen so verfestigen, dass sie einen ein Leben lang begleiten und, falls ja, gibt es da altersspezifische Unterschiede? Wäre es dann nicht sinnvoll, mit Kindern und Jugendlichen eher streng zu sein hinsichtlich ihrer Mediennutzung?