Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

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Ingoknito
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Ingoknito »

Carbonara? Wenn man Ubisoft mit Essen vergleicht dann mit Fast Food und zwar mit dem Ungesunden. Wie man diese Art von Spiel schön reden kann, wird für mich immer ein Rätsel bleiben. Alleine dass die Spiele um Grinding herum designt wurden damit man per Echtgeld-Microtransaktion schön abkürzen kann, sollte ein NoGo sein und zu einer negativen Wertung führen. Eigentlich ist der Fast Food-Vergleich sogar noch unfair gegenüber McDonalds und Co.
ZiggyStardust
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von ZiggyStardust »

Diese Verurteilung von Ubisoft-Spielen klingt für mich nach elitären Gehabe der Hardcore Gamer Bubble. So wie ein Cineast, der jeden Donnerstag ins Programmkino geht, über die Filme in den anderen Kinos nur die Nase rümpfen kann. Grinding gibt es auch in Souls-Spielen und ist per se nichts schlechtes. Man kann Assassin's Creed auch problemlos ohne den Einsatz von Echtgeld spielen. Bei Rainbow Six Siege und For Honor gibt es auch kein Pay2Win.

Der neue Ubisoft-Shooter XDefiant ist in puncto Preis-Leistungsverhältnis deutlich fairer als Call of Duty, die 30€ für sogenannte Black Cell Battle Passes verlangen. Warum wurde der Shooter eigentlich nicht angesprochen im Podcast? Könnte das neue große Ding werden.
imanzuel
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von imanzuel »

ZiggyStardust hat geschrieben: 25. Apr 2023, 09:45 Diese Verurteilung von Ubisoft-Spielen klingt für mich nach elitären Gehabe der Hardcore Gamer Bubble.
Würde die Aussage nur dann Sinn machen wenn man gleichzeitig alle "Ubisoft`sche Spiele der Machart" kritisiert? Ich zum Beispiel kritisiere an die Spiele ja nicht das die Open World sind (ich würde ein gutes Open World Spiel jederzeit ein gutes lineares Spiel vorziehen). Sondern das die abseits der offensichtlichen Schwächen halt echt keine gute Spiele sind. Könnte jetzt eine Auflistung an Probleme hier schreiben. Alternativ verlinke ich lieber ein paar Videos zu VGDunkey die meiner Meinung nach genau treffen was bei Ubisoft-Spiele falsch läuft:

AC allgemein mit Fokus auf AC4: https://www.youtube.com/watch?v=UOgvbS4GkF0
Odyssey: https://www.youtube.com/watch?v=eFAgO5WKnQA
FC6: https://www.youtube.com/watch?v=VAB7Pn-aRe8&t=138s
Grinding gibt es auch in Souls-Spielen und ist per se nichts schlechtes. Man kann Assassin's Creed auch problemlos ohne den Einsatz von Echtgeld spielen.
Das sind aber zwei unterschiedliche Sachen. Zu Release (glaube die haben da Post Launch was dran geändert, bin mir aber nicht sicher) war es in Odyssey doch so, 1 Level über dem eigenen macht gar nichts aus, sind die Gegner 3 Level oder mehr über dem eigenen war man One Hit bzw. musste ewig auf die einprügeln. Heißt die haben da eine Levelbegrenzung so hart gewählt, das man zwingend die Level aufholen musste. Bei Dark Souls hat man nahezu immer eine Chance, sofern man nicht völlig unterlevelt ist. Grind ist da nur eine Möglichkeit sich das Leben leichter zu machen. In Odyssey ist das nahezu gar nicht möglich, weil von irgendwas wird man da immer getroffen. Das man die Spiele ohne Echtgeldeinsatz spielen kann liegt auf der Hand, wäre ja schlimm wenn nicht :D Aber das man früher oder später in Odyssey gegen eine "Grindmauer" stoßt, das ist unausweichlich wenn man nicht durchgehend Nebenmissionen macht. Und da bleibe ich bei meiner Meinung, die Missionen sind halt durch die Bank weg mies. Hat schon seinen Grund warum die da einen Questeditor nachgereicht haben, vermutlich haben die auch mit exakt diesem Tool die Missionen gemacht. Auf dem Niveau sind die nämlich auch.
Bei Rainbow Six Siege ... gibt es auch kein Pay2Win.

Was P2W ist immer eine ziemlich harte Frage der Definition. Zum Beispiel wenn man "P2W-Elemente" auch durch Spielzeit ohne Echtgeld freischalten kann, ist das dann P2W oder nicht? Was Siege betrifft, hab das jetzt schon längere Zeit nicht mehr gespielt, keine Ahnung ob die daran was geändert haben. Grund für mich aufzuhören war der Punkt das wenn man "gut" (tryharden, etc.) sein möchte in dem Spiel muss man alle Klassen haben, um das Verständnis für Funktionen etc. zu haben. Außerdem waren damals einige neue Charaktere ziemlich Meta. Klar die konnte man freispielen, aber Ubisoft glaube ich gab damals an 25 Stunden Spielzeit pro Charakter. Das wars mir nicht wert, und Geld wollte ich dafür auch nicht ausgeben. Ist das jetzt P2W? Keine Ahnung, ich würde aber schon sagen das wenn man Geld für die Charaktere ausgibt und man diese spielen kann man einen Vorteil hat.
Warum wurde der Shooter eigentlich nicht angesprochen im Podcast? Könnte das neue große Ding werden.
"Könnte", also so wie Roller Champion, Hyper Irgendwas und was sonst Ubisoft alles an F2P Titel hat? ;) Nur weil ein paar Influencer (Überraschung Überraschung) sagen dass das gar nicht so schlecht sei, muss sich erstmal abwarten ob das Spiel sich überhaupt durchsetzen kann. Der Markt ist voll mit solche Spiele. Die Spieler die dafür in Frage kommen hängen vermutlich schon bei CoD Warzone, Apex und Co. Selbst wenn man die überzeugt auf Xdefiant zu switchen, CoD ist ja nicht weg. Und wenn MW3 kommt wechseln die wieder alle rüber. Ich glaube das Spiel wird sich nicht durchsetzen und ein weiteres X im Ubisoft-Katalog werden.
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Flo
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Flo »

Ich verstehe nicht wirklich, weshalb hier über die individuelle wahrgenomme Qualität von Ubisofts Spielen diskutiert wird. Ich denke wir sind uns alle einig, dass, als gut wahrgenomme Spiele erfolglos und, als schlechte wahrgenommen Spiele finanziell erfolgreich sein können.

Wenn es um Unternehmen der Größenordnung von Ubisofts geht, sind Dinge wie Marketingbudget, Aufbau von IPs, Portfolio-Spektrum, Übernahmen, Veröffentlichungs-Frequenz und - Rhythmus, Synergieeffekte, etc. die bestimmenden Faktoren.

Und einer der wichtigsten Faktoren ist die interne Struktur.

Im Podcast gab es zwei Blöcke, die sich die interne Struktur als thematische Schnittmenge teilten. Jochen framte das ja anfangs auch sehr elegant mit dem Ausspruch „L'État, c'est moi!" / „Der Staat, das bin ich!"

Ich finde das spannend, wüsste jetzt aber der Diskussion nichts beizutragen. Kann mir vorstellen, dass es Vielen so geht. Und, Dick Pics und Cabonara sind auch interessant, aber es sind in dem Kontext halt Tangenten, die der Wahrheitsfindung nicht viel beisteuern.
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Andre Peschke
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Andre Peschke »

Numfuddle hat geschrieben: 24. Apr 2023, 14:40 Jochen und André gab es eigentlich Rückmeldungen ob die Abwehr der feindlichen Übernahme durch Vivendi (weshalb ja Ubisoft mittlerweile so eng mit Tencent arbeitet) die aktuelle finanzielle Situation beeinflusst hat?
Nein. Wäre mir nicht bekannt.

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rammmses
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von rammmses »

Interessante Folge, ging mir aber ein bisschen zu sehr um Internes. Das finde ich recht schwierig einzuordnen, da Ubisoft ein Unternehmen mit über 20.000 (!) Mitarbeitern ist + Outsourcing. Da überhaupt von einer durchgängigen Unternehmenskultur zu sprechen, ist wahrscheinlich schwierig. Wahrscheinlich gibt es einzelne Bereiche, wo Dinge vorgefallen sind wie ihr sie beschreibt, aber wahrscheinlich findet man das (leider) in jedem Unternehmen dieser Größenordnung, erst recht in einer historisch männlich dominierten Branche. Da könnte man Dutzende Einzelfälle abarbeiten und immer noch keine Aussage über das Gesamtunternehmen treffen.

Spannender ist der finanzielle Aspekt, Ubisoft hat ja so einige Underperformer und Flops in den letzten Jahren gehabt, aber das letzte Assassins Creed hatte über 1 Mrd. $ Umsatz gebracht. Wenn sie daran anknüpfen können (und sie haben einiges in der Pipeline), wird das schon reichen. Ich denke aber auch, dass sie kleiner werden und sich noch stärker auf die Kernmarke fokussieren. Zeug wie Immortals oder Rider's Republic wird es wahrscheinlich nicht mehr geben, wie überhaupt 3-4 AAA-Titel im Jahr Unsinn sind (sie haben damals ja sogar Watch Dogs 3 und AC Valhalla GLEICHZEITIG veröffentlicht), das sind aber unternehmerische Aspekte.
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Andre Peschke
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Andre Peschke »

rammmses hat geschrieben: 25. Apr 2023, 14:49 aber wahrscheinlich findet man das (leider) in jedem Unternehmen dieser Größenordnung, erst recht in einer historisch männlich dominierten Branche. Da könnte man Dutzende Einzelfälle abarbeiten und immer noch keine Aussage über das Gesamtunternehmen treffen.
Naja, ich finde, das ist keine Standard-Situation. Wir haben hier:

- Die Zerschlagung eines über Jahrzehnte etablierten Führungsgremiums
- Den Austausch der Studioleitung an mindestens zwei Standorten
- Berichte über Streikandrohungen/Arbeitsverweigerung an einem Standor, wo die Studioleitung im Amt blieb
- Die Bildung einer Mitarbeiterinitiative mit mindestens 1000 Supportern, die sich explizit gegen die Firmenkultur wendet

Selbst wenn wir annehmen würden, dass die Zustände bei Ubisoft "normal" wären - schauderhafter Gedanke - dann wäre die Situation im Unternehmen durch die Aufdeckung in der Breite NICHT normal. Auch eine Erinnerung an die Umfrage: 25% aller Mitarbeiter sind mindestens Zeuge von irgendeiner Form von Fehlverhalten geworden. Jetzt wissen wir nicht, wie das definiert wurde etc. Aber es ist eine Umfrage, die von Ubisofts Firmenleitung selbst initiiert wurde und diese Zahl wurde so auch von Ubisoft veröffentlicht. Es wird also wohl nicht die absolute Worst-Case-Statistik sein.

Es ist korrekt, dass gerade dieser Umfragewert nicht mega aussagekräftig ist, ohne zB einen Vergleichswert einer anderen Firma. Aber ich würde sagen, im Gesamtbild ist die Situation im Unternehmen absolut nicht "normal". Auch die Berichte über Abwanderung von Personal und Probleme bei der Rekrutierung wegen dem daraus entstandenen Image legen nahe, dass Ubi hier zumindest nicht mehr als eine Firma wie jede andere wahrgenommen wird. Das wird unweigerlich auf die Stimmung im Unternehmen abfärben.

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Rince81
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Rince81 »

rammmses hat geschrieben: 25. Apr 2023, 14:49 Zeug wie Immortals oder Rider's Republic wird es wahrscheinlich nicht mehr geben, wie überhaupt 3-4 AAA-Titel im Jahr Unsinn sind (sie haben damals ja sogar Watch Dogs 3 und AC Valhalla GLEICHZEITIG veröffentlicht), das sind aber unternehmerische Aspekte.
Wobei ich für Fenyx nach wie vor die Lanze brechen würde. Das Ding ist war kurzweilig und super. Und hat mal eben Cross-Progression zwischen der PS5 und der Switch Fassung.
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Leonard Zelig
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Leonard Zelig »

Fenyx würde mich prinzipiell interessieren, aber die Switch-Version sieht furchtbar aus und auf dem Steam Deck kann ich es wegen Ubisoft Connect nicht spielen. Zu Hause auf PS5 und Xbox Series X habe ich zu viele Spiele, die mich mehr interessieren.

Ubisoft hat jüngst auch The Crew 3 angekündigt, ist ein wenig untergegangen. Da es auch noch für die Last-Gen-Konsolen erscheint, rechne ich mit einer Veröffentlichung noch in diesem Jahr. Auf der Ubisoft Forward am 12. Juni wird es sicherlich mehr dazu zu sehen geben.
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Carlos
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Carlos »

Flo hat geschrieben: 25. Apr 2023, 10:20 Ich verstehe nicht wirklich, weshalb hier über die individuelle wahrgenomme Qualität von Ubisofts Spielen diskutiert wird. Ich denke wir sind uns alle einig, dass, als gut wahrgenomme Spiele erfolglos und, als schlechte wahrgenommen Spiele finanziell erfolgreich sein können.

Wenn es um Unternehmen der Größenordnung von Ubisofts geht, sind Dinge wie Marketingbudget, Aufbau von IPs, Portfolio-Spektrum, Übernahmen, Veröffentlichungs-Frequenz und - Rhythmus, Synergieeffekte, etc. die bestimmenden Faktoren.

Und einer der wichtigsten Faktoren ist die interne Struktur.

Im Podcast gab es zwei Blöcke, die sich die interne Struktur als thematische Schnittmenge teilten. Jochen framte das ja anfangs auch sehr elegant mit dem Ausspruch „L'État, c'est moi!" / „Der Staat, das bin ich!"

Ich finde das spannend, wüsste jetzt aber der Diskussion nichts beizutragen. Kann mir vorstellen, dass es Vielen so geht. Und, Dick Pics und Cabonara sind auch interessant, aber es sind in dem Kontext halt Tangenten, die der Wahrheitsfindung nicht viel beisteuern.
1000 Prozent dies. :clap:

Ich fand den Podcast mega spannend und auch einige Beiträge dazu im Forum, als ich dann einen Beitrag schreiben wollte musste ich mich durch 4 Seiten Dick Pic-Diskussion und Casual-Games vs Gamer-Games(?!) wühlen und hatte dann gestern Abend kein Bock mehr und meinen Gedanken längst verloren. Insofern vielen Dank für die Moderation und der Wunsch an Forenteilnehmer vielleicht ein bisschen mehr Diskussionskultur zu bewahren. Manche Themen kann man vielleicht auch lieber mal in einer PM besprechen und nicht jedes Pferd muss man totreiten.

Ich hatte mir gestern stattdessen noch mal den Spielekatalog bei Wikipedia durchgelesen und fand es super spannend, meine kleine persönliche Ubisoft-Titel-Zeitreise zu machen.

Die Assasins Creed Reihe hatte mich erst mit Teil 2 abgeholt, dann aber war es für mich ein Meilenstein der persönlichen Spielekultur und Ubisoft ein Name mit Klang. Far Cry 3 hatte mich auch geflashed, trotz seiner sehr abfallenden Erzählstruktur und dem Hä-WTF-Ending(s). Far Cry 4 war für mich ein Mega-Reisespiel bei dem ich gerne mit ner Tasse Tee vorm Screen saß und mir vorstellte ich wäre da wirklich oben irgendwo im Himalaya. Beim Storytelling hatte ich hingegen schon weniger Erwartungen nach Far Cry 3 aber es war immer noch solide. Leider sind dann die DLCs nicht mehr so toll gewesen.

Asscreed 3 mochte ich vom Szenario echt nicht und musste mich quälen, aber Black Flag hatte mich dann versöhnt. Und auch hier hatte ich mit dem Storytelling gesenkte Erwartungen, aber das Gameplay hatte mich trotzdem abgeholt.

Danach gab es dann eine Phase der Überdrüssigkeit aller Ubisoft Spiele, für mich war zwar noch nicht die Formel totgeritten, aber zumindest die Franchises, weder fand ich Far Cry Primal noch die nachfolgenden Asscreeds interessant genug um sie zu kaufen. Erst mit Far Cry 5 wurde mein Interesse in der Berichterstattung wieder geweckt, jedoch hatte ich durch Ghost Recon Wildlands dann eigentlich wieder "mein" Ubisoft Spiel und nicht die Lust und Zeit mehrere Spiele dieser Formel zu zocken. Was Storytelling anging hatte ich da eigentlich schon gar keine Erwartungshaltung mehr und diese Sorte Spiel wurde für mich zum "ich höre Podcast und zocke ein bisschen Stuff auf der Karte frei" Spiel. Also vermutlich die oben erwähnte Carbonara. Dazu kamen dann Ärgernisse wieder Uplay Launcher + Store, wodurch die meisten Spiele einfach von meinem Radar verschwanden und ich die wenigsten Spiele noch Day One kaufte, sondern halt hier und da mal ein Ubisoft Titel im Sale mitnahm, aber eben mit deutlicher Pause und anderen Spielen dazwischen.

Insofern war mein Interesse an Far Cry 6, Origins, Valhalla und Co eher durch Podcasts geweckt und eigentlich wurden meine meisten Erwartungen (bzw das ausbleiben der selbigen) dort genug erfüllt. Und ich denke so ging es eben vielen Casual Spielern.

Ich kann mir auch nicht vorstellen dass Casual Spieler einfach nur alle paar Jahre einen Ubisoft-Open-World-Formel- Titel ohne Anspruch kaufen (schließlich sprechen wir hier von einem beträchtlichen Zeitinvestment gerade für Gelegenheitsspieler die vielleicht nie das Ende des Spiels sehen).

Ebenso wie ich einfach auch für die "Hardcore Gamer" (dicke Anführungszeichen) keinen Appeal mehr in vielen der Spiele sehe, einfach weil die Erwartungshaltung an Aspekte wie Storytelling (inkonsistent, flatterhaft, häufig abbruptes oder antiklimaktisches Ende was häufig gerushed oder gekürzt wirkt), Engines die aus der Zeit gefallen wirken (siehe Vergleich Enginge Far Cry 2 vs Far Cry 5 bei Youtube), Worldbuilding was an der Oberfläche erschlagend wirkt, aber auf den zweiten Blick wie eine Westernstadt (Vergleich Ghost Recon Wildlands vs Breakpoint).

Insofern hat Ubisoft nicht einfach nur seine eigene Formel totgeritten, es hat neben den Open World Problemen einfach auch gewisse "Trademarks" verloren oder durch negative ersetzt, die dann sowohl bei Casual Spielern als auch serientreuen Spielern einfach nicht mehr zum Pflichtkauf führten. Bei einem Fifa kaufen die Leute halt wegen den Lizenzen oder ähnlichen Zwängen jedes Jahr, aber für mich ist selbst ein Far Cry 6 im Sale halt eher ne guilty pleasure und auch das Pleasure verschwindet eben von Teil zu Teil und ich könnte mir vorstellen dass es vielen Spielern ähnlich geht.

Ein ganz großes WTF Fragezeichen habe ich auch bei Beyond Good and Evil 2. Ich hatte den ersten Teil gespielt, musste aber bei der Erwähnung vom zweiten Teil vor Jahren erst mal googlen um mich zu erinnern was für ein Spiel das war. Wenn ich dann die Artworks für Teil 2 sehe denke ich einfach dass Ubisoft hier ne Wishmachine für alle möglichen individuellen Interessen der Lead Developer konstruiert hat und der arme Concept Artist musste das dann mit gritty pseudocoolen Bildern versehen die wie Rocksteady und Bebop meets Midjourney Realism Filter aussehen :ugly:
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Felidae
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Felidae »

Carlos hat geschrieben: 25. Apr 2023, 15:57
Ich fand den Podcast mega spannend und auch einige Beiträge dazu im Forum, als ich dann einen Beitrag schreiben wollte musste ich mich durch 4 Seiten Dick Pic-Diskussion und Casual-Games vs Gamer-Games(?!) wühlen und hatte dann gestern Abend kein Bock mehr und meinen Gedanken längst verloren. Insofern vielen Dank für die Moderation und der Wunsch an Forenteilnehmer vielleicht ein bisschen mehr Diskussionskultur zu bewahren. Manche Themen kann man vielleicht auch lieber mal in einer PM besprechen und nicht jedes Pferd muss man totreiten.
Wobei die Frage, welche Spielertypen Ubisoft mit seinen Hochglanzprodukten erreichen will, durchaus relevant ist für die Frage, warum Ubisoft das produziert was sie produzieren, oder? Und ich finde es tatsächlich wichtig, festzuhalten, dass die allermeisten Ubisoft-Spiele der letzten zehn bis 15 Jahre gute bis sehr gute Spiele sind. Derer man nur leicht überdrüssig wird, wenn man zuviel davon konsumiert. Insofern ist auch der Carbonara-Vergleich durchaus passend. :)
ZiggyStardust
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von ZiggyStardust »

Ubisoft hat ja nicht nur Hochglanzprodukte, besonders bei Konsolenlaunches hatten sie immer recht interessante Titel am Start. Auf der WiiU zum Beispiel ZombiU oder auf der Wii Red Steel und Rayman Raving Rabbids. Für PSVR gab es Star Trek Bridge Crew, Eagle Flight und Transference. Dazu gab es abseits von VR noch so Nischenkram wie Grow Up, Grow Home, Child of Light, Valiant Hearts, Rocksmith, From Dust, Child of Eden, I Am Alive und R.U.S.E.. Waren sicher auch einige kommerzielle Flops drunter. Daher ist es wenig verwunderlich, dass sie in der aktuellen Situation keine Spiele für PSVR2 angekündigt haben.
rammmses
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von rammmses »

Andre Peschke hat geschrieben: 25. Apr 2023, 15:23 Selbst wenn wir annehmen würden, dass die Zustände bei Ubisoft "normal" wären - schauderhafter Gedanke - dann wäre die Situation im Unternehmen durch die Aufdeckung in der Breite NICHT normal. Auch eine Erinnerung an die Umfrage: 25% aller Mitarbeiter sind mindestens Zeuge von irgendeiner Form von Fehlverhalten geworden. Jetzt wissen wir nicht, wie das definiert wurde etc. Aber es ist eine Umfrage, die von Ubisofts Firmenleitung selbst initiiert wurde und diese Zahl wurde so auch von Ubisoft veröffentlicht. Es wird also wohl nicht die absolute Worst-Case-Statistik sein.
Andre
Gut möglich. Ich würde zumindest noch zu bedenken geben, dass es auch Teil des (Twitter-)Zeitgeists ist, mal ordentlich die Sau durchs Dorf zu treiben. Parallel zu Ubisoft gab es auch große Skandale um Activision, die Weinstein-Company und was weiß ich noch; die alle gemeinsam haben, dass es de facto um Strukturen geht, die seit Jahrzehnten existieren durften, ohne dass es jemanden interessiert hat. Finde es daher nicht so abwegig, dass ähnliche Strukturen auch woanders zu finden sind und das einfach keine Erklärung für den (vermeintlichen?) Erfolgsabfall von Ubisoft ist, sondern das rein wirtschaftliche/strategische Fehlentscheidungen waren. Ähnlich wie bei der Crunch-Debatte, ist es auch bei dem Harassment-Thema: das hat keinen negativen Einfluss auf unternehmerischen Erfolg (sonst hätte man auch von sich aus mal was geändert).
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Andre Peschke
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Andre Peschke »

rammmses hat geschrieben: 25. Apr 2023, 17:06 Ähnlich wie bei der Crunch-Debatte, ist es auch bei dem Harassment-Thema: das hat keinen negativen Einfluss auf unternehmerischen Erfolg (sonst hätte man auch von sich aus mal was geändert).
Kann man von außen natürlich nicht belegen. Aber wir haben Skull & Bones, das endlos verschoben wurde, während zugleich seine kreative Leitung und der Studiochef u.a. ausgetauscht werden mussten. Kein Einfluss auf Erfolg? Bei Beyond Good&Evil 2 ebenso: ein (angeblich) toxischer Arbeitsplatz und der Star-Designer dessen Baby es war, verlässt das Unternehmen als eine Untersuchung gegen ihn läuft (letzteres ist bestätigt). Das Spiel hängt in der Entwicklungshölle. Kein Zusammenhang?

Ich finde, die Indizien sprechen dagegen, dass das alles so spurlos bleibt.

Andre
Ingoknito
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Ingoknito »

traurig dass hier Casual-Gamer für die Spiele von Ubisoft herhalten müssen. kenne keinen Casual-Gamer (was auch immer das sein soll), der die Microtransaktionen, NFTs und vieles andere was man mit Ubisoft verbindet, gut findet.
Und warum sollte man hier hauptsächlich über Wirtschaftlichkeit diskutieren?! Es ist doch nur ein Thema weil es unmitelbar die Spiele betrifft, die wir als Spieler spielen. Sonst könnte man auch über Waschmaschinen-Hersteller philosophieren oder ein allgemeines Wirtschaftsforum besuchen.
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Rince81 »

Ingoknito hat geschrieben: 25. Apr 2023, 17:39 traurig dass hier Casual-Gamer für die Spiele von Ubisoft herhalten müssen. kenne keinen Casual-Gamer (was auch immer das sein soll), der die Microtransaktionen, NFTs und vieles andere was man mit Ubisoft verbindet, gut findet.
Ubisoft hat nach eigenen Angaben mit Valhalla bis Februar 2022 mehr als eine Milliarde Dollar eingenommen.
https://www.pcgameshardware.de/Assassin ... z-1389619/

Irgendwer muss die Mikrotransaktionen gut finden, anders kommen solche Zahlen nicht zustande.
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von IDEA »

The Division Heartland sieht auch super nach dem naechsten doa Game aus. Das will doch niemand haben, oder?
Glaube der Markt ist gesaetigt mit Spielen dieser Art.
Ingoknito
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von Ingoknito »

Rince81 hat geschrieben: 25. Apr 2023, 17:55
Ingoknito hat geschrieben: 25. Apr 2023, 17:39 traurig dass hier Casual-Gamer für die Spiele von Ubisoft herhalten müssen. kenne keinen Casual-Gamer (was auch immer das sein soll), der die Microtransaktionen, NFTs und vieles andere was man mit Ubisoft verbindet, gut findet.
Ubisoft hat nach eigenen Angaben mit Valhalla bis Februar 2022 mehr als eine Milliarde Dollar eingenommen.
https://www.pcgameshardware.de/Assassin ... z-1389619/

Irgendwer muss die Mikrotransaktionen gut finden, anders kommen solche Zahlen nicht zustande.
weißt du wie hoch das Marketing-Budget für jedes Ubisoft-Spiel ist? Davon abgesehen war schon vor Valhalla die Assassins Creed-Marke sehr bekannt. hohe Verkaufszahlen haben nichts mit Qualität zu tun und sagen auch nichts darüber aus ob Spieler es gut fanden oder nicht. hat auch nichts mit Casual oder Hardcore zu tun. Leider gibt es genügend selbst ernannte Hardcore-Gamer die Microtransaktionen und diese Unternehmen verteidigen.
imanzuel
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von imanzuel »

Leonard Zelig hat geschrieben: 25. Apr 2023, 15:44 Fenyx würde mich prinzipiell interessieren, aber die Switch-Version sieht furchtbar aus und auf dem Steam Deck kann ich es wegen Ubisoft Connect nicht spielen.
Fenyx läuft bei mir auf dem Steam Deck mehr oder weniger ohne Probleme (Gesamtspieldauer 1 Stunde, also keine Ahnung ob danach noch was kommt), mit 40 FPS und mittleren Grafikeinstellungen. Nur die Steuerung war komisch da dieses Qualitätsspiel anscheinend standardmäßig keine Controller erkennt, da muss man ein anderes Layout im Steam Deck Menü verwenden.
Ubisoft hat jüngst auch The Crew 3 angekündigt, ist ein wenig untergegangen. Da es auch noch für die Last-Gen-Konsolen erscheint, rechne ich mit einer Veröffentlichung noch in diesem Jahr. Auf der Ubisoft Forward am 12. Juni wird es sicherlich mehr dazu zu sehen geben.
Bei dem Spiel würde ich die Erwartungen ganz weit nach unten verschieben. Hat schon seinen Grund dass das ursprünglich als DLC geplant war. Kann mir nicht vorstellen dass das ein Megaerfolg wird, dafür ist es zu sehr ein Downgrade zu The Crew 1/2. Ist ja im Prinzip auch nicht The Crew 3.
Rince81 hat geschrieben: 25. Apr 2023, 17:55 Irgendwer muss die Mikrotransaktionen gut finden, anders kommen solche Zahlen nicht zustande.
Naja, es hat sich gut verkauft. Viele Verkäufe = viele potentielle DLC-Kunden. Dann hat das Spiel 2 Jahre lang "ordentliche" DLCs bekommen (die Aussage im Podcast, das letzte AC ist 3 Jahre her ist da auch wieder nur so halb richtig, AC war nie wirklich weg). Keine Ahnung wie gut die ankamen, von Ragnarök hab ich wenig gutes gehört, aber Paris und Irland soll wohl ganz okay gewesen sein. Und die hat sich Ubisoft auch gütlich bezahlen lassen, glaub 20 für die 2 kleinen und 40 Euro für Ragnarök. War das nicht Ubisoft die mal vor 10 Jahren oder so gesagt haben, man möchte nicht ein Spiel für 50 Dollar anbieten sondern 150 Dollar? Mit Hauptspiel plus die zwei Erweiterungen plus den großen DLC kommt man da schon hin ;) Und dann noch die kleinen MTX, es gab doch etliche Crossovers wo es Skins-Pakete gab (glaub mit Monster Hunter zum Beispiel). Kann mir schon vorstellen das die sich recht gut verkaufen, im Gegensatz zu den Standard Ubisoft Skins. Ich gehe aber davon aus dass das meiste Geld was die mit dem Spiel gemacht haben abseits vom Hauptspiel mit den Erweiterungen gemacht wurde (und die in der Entwicklung auch nicht billig waren, im Gegensatz zu den Skins :whistle: )
Notiz für mich
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rammmses
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Re: Runde #421: Es brennt bei Ubisoft

Beitrag von rammmses »

Andre Peschke hat geschrieben: 25. Apr 2023, 17:11 Kann man von außen natürlich nicht belegen. Aber wir haben Skull & Bones, das endlos verschoben wurde, während zugleich seine kreative Leitung und der Studiochef u.a. ausgetauscht werden mussten. Kein Einfluss auf Erfolg? Bei Beyond Good&Evil 2 ebenso: ein (angeblich) toxischer Arbeitsplatz und der Star-Designer dessen Baby es war, verlässt das Unternehmen als eine Untersuchung gegen ihn läuft (letzteres ist bestätigt). Das Spiel hängt in der Entwicklungshölle. Kein Zusammenhang?

Ich finde, die Indizien sprechen dagegen, dass das alles so spurlos bleibt.

Andre
Korrelation nicht Kausalität bzw. ein weiteres Problem. Gerade Skull & Bones hatte ja vor allem negatives Playtesting und daher mehrere Reboots und nicht weil sich der Chef daneben benommen hat. Aber du hast natürlich recht, dass wir das von außen im Detail nicht so genau wissen und einige Indizien zumindest dafür sprechen, dass sie da ein Problem haben.
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