Runde #422: Was nun, Microsoft?

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Andre Peschke
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Andre Peschke »

Feamorn hat geschrieben: 30. Apr 2023, 12:41
Ich bin alles in allem bei Vinter, der Merger ist Mist für Spieler.
Für Spieler oder für PS5-Spieler? Ist vielleicht nochmal eine Zusatzfrage. Immerhin bringt MS ja auch alles auf PC & Cloud.

Alldem liegt auch die Annahme zugrunde, dass Activision unabhängig bleibt, wenn MS sie nicht kauft. Aber was, wenn sie stattdessen einfach jemand anders kauft, sobald die Gelegenheit günstiger ist. Das sind dann Amazon, Google, Tencent oder irgendein Investmentfond.

Andre
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MarkAurel121
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von MarkAurel121 »

Mauswanderer hat geschrieben: 30. Apr 2023, 12:16 Ich denke, die Angst einiger PS5-Nutzer, hier etwas zu "verlieren", ist eher irrational und letztlich unbegründet.
Bei Redfall hat sich sogar ein Entwickler zu der Aussage hinreissen lassen, dass die PS5-Version des Spiels direkt nach der Übernahme gecancelt wurde von Microsoft. Das PS5-Besitzer bei einer Microsoft Akquise die Spiele des vorher unabhängigen Publishers verlieren ist keine unbegründete, irrationale Angst, sondern Tatsache.

Call of Duty könnte da die Ausnahme bleiben wegen den ausbleibenden Einnahmen bei einer Exklusivität, und dem Rampenlicht in dem das Franchise steht durch die Übernahme. Aber alles andere das Activision-Blizzard entwickelt, wird nicht mehr auf PlayStation Konsolen stattfinden.

Vinter hat geschrieben: 30. Apr 2023, 11:34 Durch die Übernahme haben Xbox Spieler nicht ein Spiel mehr. Playstation Spieler haben weniger Spiele. Das ist die tatsächliche Auswirkung dieser Übernahmen.
Exakt.
Man könnte ja noch argumentieren, dass durch eine Microsoft-Übernahme die Studios nun ausgebaut werden so dass sie ihren Output erhöhen können. Das beispielsweise ein Bethesda an einem Fallout und einem Elder Scrolls arbeiten kann, wie Insomniac das gerade an Spider-Man 2 und Wolverine arbeitet. Aber selbst das passiert ja nicht im gleichen Maße wie es die Konkurrenz à la Sony tut, wo inzwischen viele ihrer Entwicklerstudios an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten können dank den Investitionen der Mutterfirma. Bei Microsoft wiederum scheint die Devise zu sein nicht groß in die bestehenden Studios zu investieren, sondern das Geld in immer weitere Neukäufe zu stecken.
Zuletzt geändert von MarkAurel121 am 30. Apr 2023, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.
Carlos
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Carlos »

Vinter hat geschrieben: 30. Apr 2023, 11:34 Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb im Podcast von André gesagt wird, dass es gut für die Spieler wäre, wenn der Deal durchgeht.

1) Gamepass. Das ist ja die Ablenkung. Das ist der Hauptgrund, weshalb so viele auf den Deal hinfiebern. Aber was man nicht vergessen darf: Damit ein Spiel im GP erscheint, muss Microsoft die Firma nicht besitzen. Das sind eigentlich zwei unabhängige Vorgänge.

2) Es wird gesagt, dass Microsoft zu wenig Spiele rausbringt. Nur: Daran ändern die Merger, auch von Bethesda, überhaupt nichts. Starfield wäre auf Xbox gekommen. Elder Scrolls wäre auf Xbox gekommen, Doom, Quake und Wolfenstein wäre auf Xbox gekommen. Call of Duty, Diablo, Overwatch... All diese Spiele wären auf Xbox gekommen. Durch die Übernahme haben Xbox Spieler nicht ein Spiel mehr. Playstation Spieler haben weniger Spiele. Das ist die tatsächliche Auswirkung dieser Übernahmen.

Insofern sehe ich die Spieler davon nicht profitieren. Ich profitiere nicht, wenn alteingesessenen Third Party Marken plötzlich exklusiv genannt werden. Profitieren würde ich, wenn Microsoft die 70 Milliarden nimmt, die Activision Spiele in den Gamepass holt (und damit Sony unter Druck setzt!) und vor allem neue Spiele exklusiv entwickelt.

In der jetzigen Form sehe ich nur Microsoft profitieren. Und wenn man mal davon ausgeht, dass Microsoft weiter denkt als zehn Jahre (was bei 70 Milliarden ziemlich wahrscheinlich ist) und das die Zukunft tatsächlich cloud-basiert sein wird (was ich tue), dann ist man gut beraten, jetzt dazwischen zu grätschen und nicht erst die Hände über den Kopf zusammen schlagen, wenn Microsoft Monopolist ist.

Und zu Jochens "Was sollte Microsoft dann noch zukaufen können?": Nichts. Schon gar keine 70 Milliarden Merger. Ich weiß nicht, weshalb das aus unserer Sicht bedauerlich sein soll, wenn nicht ein Megakonzern weiter andere Megakonzerne schlucken kann. Da hält sich mein Mitgefühl echt in Grenzen. Sollen sie halt eigene Studios gründen, kleine Indiestudios kaufen und organisch wachsen. 70 Milliarden haben sie ja mindestens über. Aber ich kann es doch nicht gut finden, wenn sie mit schierem finanziellen Gewicht die Konkurrenz abgraben.
Spannender Podcast, fast zu viele Aspekte um sie überhaupt zu besprechen in einem Forum, aber ich nehme mal dein Argument auf welches auch Jochen und Andre im Prinzip schon aufgegriffen hatten (also im Podcast):

- Sony ist aktuell im Konsolen Gaming Markt schon gewissermaßen Markführer auf weiter Flur. Wir sehen es schon in der Preisgestaltung mit den 79 EUR Titeln die dann auch auf den PC Markt abfärben (Trickle Down Effekt im negativen :ugly:

- Wenn Microsoft nur halbwegs aufholen will abseits von Nischen-Bereichen wie Echtzeit-Strategie (siehe auch die hier im Podcast und Forum schmerzlich ignorierten Fortsetzungen von Age of Empires oder Company of Heroes) brauchen sie Titel und wie im Podcast schon erwähnt fallen so IP's nicht vom Himmel sondern müssen teilweise 5-7 Jahre entwickelt werden ohne Aussicht auf Erfolg

Dann noch meine eigenen Takes die natürlich einfach mein Bauchgefühl sind. Auch wenn es schwer fällt ausgerechnet den Branchenriesen Microsoft als Good Guy anzusehen gibt es einige Dinge die sie als einziger Player mit Marktmacht voran treiben:

- Plattformübergreifendes Gaming. Im Gegensatz zu Sony die ein erhebliches Interesse daran haben plattformexklusive Titel zu vertreiben kann ich viele Spiele mit Kumpels unabhängig von der Plattform online miteinander spielen. Kein Vergleich zu PS Spielern, wo ich teilweise schon Arbeitskollegen hatte die mir ne PS 4 andrehen wollten damit ich mit ihnen EIN Spiel gemeinsam zocken kann. Natürlich gibts hier auch andere Publisher und Entwickler die diesen Trend unterstützen, aber Microsoft hat z.B. mit seinem Gamepass die Macht den Trend zu formen.

- Dass Microsoft dafür sogar bereit ist seine eigene X-Box Sparte zu kannibalisieren zeigt mit welchem Ernst sie plattformübergreifendes Gaming fördern wollen. Für mich als PC Spieler ist das erst mal absolut positiv, weil ich kein Interesse habe mich entscheiden zu müssen welche Konsole ich mir anschaffe um Gaming-Freundeskreis XY oder XZ abzudecken (oder noch schlimmer all den Technik-Scheiss kaufen zu müssen :D )

- Microsoft Gamepass als Cloud-Dienst. Letztes und vorletztes Jahr hatte ich dem Klimawandel sei dank relativ wenig Lust nach der Arbeit und vielen Stunden vor Workstations noch weiter an meinem PC zu schwitzen. Also habe ich viel experimentiert mit Gaming über Cloud und sowohl Geforce Now als auch den Gamepass mit X-Box Controller am Macbook getestet. Unter anderem in Kombi mit einem Beamer konnte ich mir dafür die vielgerühmte Couch-Erfahrung von Konsolen-Gamern holen ohne extra dafür Hardware anzuschaffen. Besonders der Gamepass war mit seinem Spielekatalog perfekt um mal hier und da kurzweilig Spiele durchzutesten. Kein Vergleich zu der Krücke GeforceNow, die ich ohne den Besitz von Cyberpunk direkt in die Tonne getreten hätte. Hey wer will nicht das neuste Angry Birds mit dem 3080 RTX Abo durchzocken :doh: Der Spielekatalog dort ist ein schlechter Witz und für Konsumenten schon fast ein Scam. Ich muss die Spiele separat kaufen und trotzdem dann noch darauf hoffen dass Developer und NVDIA sich auch hoffentlich einigen diesen in den Spielekatalog von GeforceNow zu übernehmen der ansonsten aus 99 Prozent Indy Titeln besteht die auf jedem Taschenrechner laufen.

Ansonsten muss ich mich auch wundern über die Begründung der UK Behörden bezüglich des Zukunftsmarktes Cloud Gaming. Wie Jochen schon sagte, unter der Prämisse von möglichen zukünftigen Entwicklungen könnte man ja jeden Merger im Tech Bereich zukünftig untersagen. Ohne das jetzt in Abrede stellen zu wollen dass man hier absolute Mark-Monolisierung verhindern möchte, wenn man mal die Entwicklung von Facebook/Meta anschaut dass die ohne Probleme erst Whatsapp und dann Instagram kaufen durften und jetzt trotzdem mit Instagram erst von Snapchat und aktuell TikTok (China :naughty: ) überholt werden glaube ich nicht dass sich die Marktregulierungsbehörden da einen Gefallen tuen.

Zwei weitere Takes in kürze, damit der Beitrag nicht zu lang wird:

- Andre meinte der Streaming-Markt wäre noch in seinem goldenen Zeitalter was Content angeht: Disney und Netflix sind weiterhin mit ihren Zahlen nicht happy, Netflix geht vermehrt auf Billig-Reality TV Formate und versucht dann so Trash wie Love Island in eigene Formate zu gießen. Also auch hier geht der Trend wie beim TV wieder zu billig und viel statt Flagship Formate. Aus der Branche weiß ich auch dass aktuell Cutter und andere Freelancer unter dem Einbruch von neuen Formaten leiden und hier das Schreckgespenst einer Rezession umgeht. Selbst Disney ist nicht happy mit Kritikerlieblingen wie Andor die einfach nicht die Zuschauer anziehen. Vom hindarbenden Kino-Markt brauchen wir mal gar nicht zu sprechen ;)

- Ich habe oft das Gefühl dass hier Forum auch der Console War zwischen X-Box und Playstation überschwappt und daher solche Behördenentscheidungen als Entscheidung Pro Sony Contra Microsoft gesehen werden. Ich sehe mich da in keinem der Lager und würde in Zukunft einfach einen möglichst offenen, liberalen Gaming-Markt sehen bei dem ich als Spieler die Entscheidung habe welches Spiel ich mit welchem Kumpel online zocken kann und zwar ohne zusätzliche Dinge kaufen zu müssen wie ein Sony Online-Angebot oder eben auch zwangsläufig irgendwelche Cloud-Zwänge.
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Vinter
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Vinter »

Mauswanderer hat geschrieben: 30. Apr 2023, 12:16 Ich kann die Ablehnung des Kaufs verstehen, wenn man grundsätzlich gegen Exklusivtitel ist. Das ist ein Impuls, der völlig nachvollziehbar ist, denn wie du schreibst, ist ja erstmal das Gefühl da, dass weniger Spielern ein potentiell tolles Erlebnis zugänglich gemacht wird.

That said: Die Tatsache, dass ein Konsolenhersteller (bzw. Plattformanbieter, um mal hardwareneutral und zukunftssicher zu formulieren) ein Exklusivtitelportfolio aufbaut und zukauft, ist doch allgemein akzeptiert und, wenn man sich einfach mal die Vergangenheit anschaut, offenbar auch nicht grundlegend schädlich für den Spielemarkt.
Von mir dazu ein klares sowohl als auch.

Tatsache ist, dass sich die grüne von der blauen Kiste praktisch nicht unterscheidet. Der wirklich wesentliche Unterschied sind Exklusivspiele. Und da ist es völlig klar und auch nachvollziehbar, dass die beiden Hersteller sich auf diesem Wege voneinander abgrenzen möchten und müssen.

Aber da würde ich zwei Fälle unterscheiden: Es gibt konstruktive Exklusivität, bei der ein Hersteller Geld in die Hand nimmt und für seine Plattform eine neue Marke entwickeln lässt und es gibt destruktive Exklusivität, bei der lediglich mit Geld verhindert wird, dass es bestehendes Spiel auf der Konkurrenzplattform erscheint (oder das es irgendwelche timed exclusive deals gibt oder so Quatsch wie plattformexklusive Quests, Dungeons etc)

Und ich sehe auch als Spieler die Notwendigkeit für konstruktive Exklusivspiele ein, profitiere sogar davon, wenn die Hersteller um meine Aufmerksamkeit buhlen, indem sie tolle neue Spiele entwickeln. Aber ich sehe nicht, weshalb ich bei destruktiver Exklusivität jubeln sollte. Das mein Kumpel mit der falschen Plattform nicht mehr sein Spiel spielen kann, bringt mir gar nichts.
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

Feamorn hat geschrieben: 30. Apr 2023, 12:41
Mauswanderer hat geschrieben: 30. Apr 2023, 12:34
Feamorn hat geschrieben: 30. Apr 2023, 12:29

Starfield auf der PS5 in der Cloud? Das wird doch jetzt garantiert nicht passieren. Und das ist eben schon ein Beispiel für Dinge, die für PS-Spieler verloren gegangen sind, Bethesda war vorher grundsätzlich Multi-Platform, jetzt nicht mehr. Starfield war Multi-Platform gedacht, ist es jetzt nicht mehr. Wo ist das irrational, wenn es bereits passiert ist?
Nicht auf der PS5, aber es gibt ja Möglichkeiten, XCloud am Fernseher zu nutzen, ohne eine XBox kaufen zu müssen. Oder am PC im Webbrowser. Oder auf dem Handy, wenn man das mag. Das ist doch einer der Vorteile des Cloud-Gaming: Die größte Hardwareinvestition dafür ist ein geeigneter Controller.
Naja, sicher, aber der Kern bleibt ja dennoch: es ist von der Playstation abgezogen worden. Und wenn man das nun am TV spielen mag, muss man irgendwie mit einer geeigneten Zweitplatform tätig werden (und oft investieren). Daher ist die Angst eben nicht unbegründet, dass Sachen von der PS verschwinden.

Ich bin alles in allem bei Vinter, der Merger ist Mist für Spieler.
Und man braucht dann in dem Fall wieder ein weiteres Abo, was aus Kundensicht wieder eine eigentlich unnötige Verkomplizierung ist, die ggf. zur Zeit über Cloud noch schlechter läuft, als auf heimischer Hardware, vor allem wenn sich in den ersten Tagen alle drauf stürzen. Und d.h. nicht, dass jeder mit einer PS5 und PlusAbo zu Hause in der gleichen Zeit dieses Abo ruhen lassen kann.

Dazu kommt, wenn Starfield tatsächlich vergleichbar vom Umfang und Wiederspielwert wie Skyrim werden sollte oder es noch übertrifft, dann werden nicht wenige in Summe mehr für ein Abo (1 Euro Aktionen mal ausgenommen) bezahlen, als für den Einmalkauf. Auch das wäre im Sinne von MS, aber nicht mir als Kunde.

Wobei mich der Bethesda kauf als PS-Spieler persönlich mehr wurmt als Activision. Mir selber sind die ganzen Activision und Blizzard Marken schnuppe. Das einzige Spiel, wi bei mir in den letzten Jahren das Activision Logo über den Bildschirm geflimmert ist, war Sekiro, wo sie aber nur der Publisher waren.

Also der Activision-Deal nur unter der Auflage, dasd Bethesda aus dem Konzern rausgelöst wird. :lol:

Wie ist das eigentlich, agieren die aufgekauften Firmen dann noch auch als Publisher für Third Partie Entwicklungsstudios? Also wie würde sich der Deal auf ein rein fiktives Sekiro 2 und ähnlich gelagerte IPs auswirken?
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Carlos »

Kleine Ergänzung: Vielleich geht ihr im weiteren Podcast noch darauf ein, ich weiß dass ihr in der Mitte mal kurz die US Behörde erwähnt habt und euch wundert warum Tencent da keine Relevanz zugeordnet wird politisch um evtl eigene Marktriesen wie Microsoft/Activision zu stärken. Aber mich wundert immer wieder wie problemlos sich Tencent und Co munter durch den westlichen Gaming-Markt einkaufen können ohne dass hier irgendwelche Behörden einschreiten. Aber vielleicht ist das durch diese Minderheitsbeteiligungen in Aktiengesellschaften eben auch kein Fall für die Behörden, aber bei dem Ubisoft Podcast und dem Riesen-Investment in diese Guilemont Gesellschaft musste ich schon aufhorchen.
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Feamorn
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Feamorn »

Andre Peschke hat geschrieben: 30. Apr 2023, 13:02
Feamorn hat geschrieben: 30. Apr 2023, 12:41
Ich bin alles in allem bei Vinter, der Merger ist Mist für Spieler.
Für Spieler oder für PS5-Spieler? Ist vielleicht nochmal eine Zusatzfrage. Immerhin bringt MS ja auch alles auf PC & Cloud.

Alldem liegt auch die Annahme zugrunde, dass Activision unabhängig bleibt, wenn MS sie nicht kauft. Aber was, wenn sie stattdessen einfach jemand anders kauft, sobald die Gelegenheit günstiger ist. Das sind dann Amazon, Google, Tencent oder irgendein Investmentfond.

Andre
Unmittelbar natürlich eher PS-Spieler, auf lange Sicht eher generell. Je mehr sich bei einem Anbieter alles große bündelt, desto schlechter wird die Ausgangslage, desto weniger Möglichkeiten haben die Kunden, den Anbieter zu wechseln (von Verzicht mal abgesehen).
Ich sehe das in anderen Branchen ähnlich kritisch, Disney + Fox war in meinen Augen auch so ein Ding, das nicht hätte passieren sollen. Und was in den USA in der Veranstaltungsszene (Livenation + Ticketmaster) passiert ist, ist ja einer der Gründe, warum da plötzlich genauer hingeschaut wird, als früher.

Ich wollte in meinem Ur-Posting ursprünglich noch als Nachsatz schreiben, dass ich Merger bzw. Konsolidierung in diesen Größenordnungen für Kunden eigentlich fast immer für schlecht halte. Aber ich bin auch nur Laie. Dennoch fehlt mir bislang eine Perspektive, die mir vermittelt, warum ich das, aus reiner Konsumentensicht, auch langfristig, positiv sehen sollte.
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Andre Peschke »

Feamorn hat geschrieben: 30. Apr 2023, 13:16Je mehr sich bei einem Anbieter alles große bündelt, desto schlechter wird die Ausgangslage, desto weniger Möglichkeiten haben die Kunden, den Anbieter zu wechseln (von Verzicht mal abgesehen).
Man könnte halt auch argumentieren, dass sich bei Sony bereits zu viel gutes Zeug bündelt und es ein Gegengewicht braucht, das MS nicht darstellt.
Feamorn hat geschrieben: 30. Apr 2023, 13:16Ich sehe das in anderen Branchen ähnlich kritisch, Disney + Fox war in meinen Augen auch so ein Ding, das nicht hätte passieren sollen.
Naja, ob du als Kunde besser wegkommst, wenn du wie jetzt 5+ Subscriptions brauchst, um allen relevanten Content zu sehen, ist halt die Frage. Zumindest aktuell wurde der Content nur in Disney+ absobiert, statt dass du noch Fox+ brauchst.

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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Askeron89 »

Aus meiner bescheidenen Perspektive ist nicht das Problem, dass die Activision Titel Microsoft gehören. Ob die damit was machen oder nicht ist mir ehrlicher gesagt auch zweitrangig. Sondern das halt die Infrastruktur monopolisiert wird. Am Ende kann die Partei, die die Infrastruktur inne hat, bestimmen, wer die benutzen darf. Damit kann Microsoft im Cloud-Gaming, Monopolstellung voraus gesetzt, bestimmen, dass da eben nur Microsoft spiele gespielt werden können. Zum anderen kann ich als Kunde am Ende des Tages bei einer zu starken Stellung von Microsoft auch Microsoft nicht ausweichen und auf alternative Infrastruktur zurück greifen, auch weil es diese nicht gibt. Somit ist hier ein Monopol oder eine Monopol ähnliche Stellung. Und es geht nicht darum, dass da niemand mitspielt, sondern niemand mitspielen darf oder absurd große Summen einsetzen muss, damit das geht. Großer Unterschied beispielsweise zum Handheld Markt.

Die Frage ist halt, ob da ein eigener Markt vorhanden ist. Das ist aber wahrscheinlich nicht von der Größe abhängig, sondern von der Struktur. Ist Cloud-Gaming das gleiche wie „normales“ Gaming. De facto nicht, da ich auf ein zentrales Element verzichten kann, das leistungsfähige Abspielgerät. Somit ist der Markt auch potentiell riesig und deutlich größer als der klassische Gaming-Markt. Somit kann da schon deutlich von einem eigenen Markt gesprochen werden, da völlig andere Zugangsvoraussetzungen bestehen, andere Anforderungen an die Marktteilnehmenden vorhanden sind. Nur das Konsument*innen Erlebnis ist ähnlich. Ist es beim linearen Fernsehen und VOD auch, trotzdem ist es ein anderer Markt.
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Vinter hat geschrieben: 30. Apr 2023, 11:34Durch die Übernahme haben Xbox Spieler nicht ein Spiel mehr. Playstation Spieler haben weniger Spiele. Das ist die tatsächliche Auswirkung dieser Übernahmen
Das ist eine Auswirkung, nicht die einzige. Eine andere ist beispielsweise, dass Xbox-Spieler Starfield zum Release für einen 10er spielen können - statt für 70 oder 80€. Und es sind noch eine ganze Reihe anderer Auswirkungen möglich oder denkbar. Zum Beispiel, dass es der technischen Qualität der Spiele gut tut, wenn sie für eine Hardwareplattform entwickelt werden statt für zwei.

Der Deal ist nicht für DIE Spieler schlecht. Er ist für einen Teil davon schlecht. Und für einen anderen ziemlich gut. Dass es nur Verlierer gäbe, halte ich für eine einigermaßen unhaltbare Position.
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Andre Peschke
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Andre Peschke »

Askeron89 hat geschrieben: 30. Apr 2023, 13:28 Die Frage ist halt, ob da ein eigener Markt vorhanden ist. Das ist aber wahrscheinlich nicht von der Größe abhängig, sondern von der Struktur. Ist Cloud-Gaming das gleiche wie „normales“ Gaming. De facto nicht, da ich auf ein zentrales Element verzichten kann, das leistungsfähige Abspielgerät. Somit ist der Markt auch potentiell riesig und deutlich größer als der klassische Gaming-Markt. Somit kann da schon deutlich von einem eigenen Markt gesprochen werden, da völlig andere Zugangsvoraussetzungen bestehen, andere Anforderungen an die Marktteilnehmenden vorhanden sind. Nur das Konsument*innen Erlebnis ist ähnlich. Ist es beim linearen Fernsehen und VOD auch, trotzdem ist es ein anderer Markt.
Naja, das ist halt nicht anders, als im Konsolenmarkt (ein Activision kann keine eigene Konsole machen). Hier heißen die Wettbewerber nur Amazon, Google etc.

Das sich Activision im Cloud-Gaming ein Monopol einrichten kann, während seine größten und nicht minder finanzkräftigen Konkurrenten auch schon in Stellung bringen, ist halt extrem unwahrscheinlich, außer man glaubt, dass Call of Duty irgendwie eine solche Killer-App ist, dass damit keiner konkurrieren kann.

Wenn Sony am Ende seine First-Parties entweder an Amazon liefert oder ihre eigene Cloud dort mietet, wie viel besser steht MS dann da? Ich halte den Markt daher für eine Konstruktion bzw die Idee, dass MS den Markt mit diesem Deal abschnüren kann. Cloud hat umgekehrt eher erst eine richtige Chance, wenn es jemand mal richtig angeht, wie es MS mit der Gamepass-Kombo versucht.

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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Mauswanderer »

MarkAurel121 hat geschrieben: 30. Apr 2023, 13:09
Mauswanderer hat geschrieben: 30. Apr 2023, 12:16 Ich denke, die Angst einiger PS5-Nutzer, hier etwas zu "verlieren", ist eher irrational und letztlich unbegründet.
Bei Redfall hat sich sogar ein Entwickler zu der Aussage hinreissen lassen, dass die PS5-Version des Spiels direkt nach der Übernahme gecancelt wurde von Microsoft. Das PS5-Besitzer bei einer Microsoft Akquise die Spiele des vorher unabhängigen Publishers verlieren ist keine unbegründete, irrationale Angst, sondern Tatsache.

Call of Duty könnte da die Ausnahme bleiben wegen den ausbleibenden Einnahmen bei einer Exklusivität, und dem Rampenlicht in dem das Franchise steht durch die Übernahme. Aber alles andere das Activision-Blizzard entwickelt, wird nicht mehr auf PlayStation Konsolen stattfinden.
Vinter hat geschrieben: 30. Apr 2023, 13:10 Aber da würde ich zwei Fälle unterscheiden: Es gibt konstruktive Exklusivität, bei der ein Hersteller Geld in die Hand nimmt und für seine Plattform eine neue Marke entwickeln lässt und es gibt destruktive Exklusivität, bei der lediglich mit Geld verhindert wird, dass es bestehendes Spiel auf der Konkurrenzplattform erscheint (oder das es irgendwelche timed exclusive deals gibt oder so Quatsch wie plattformexklusive Quests, Dungeons etc)

Und ich sehe auch als Spieler die Notwendigkeit für konstruktive Exklusivspiele ein, profitiere sogar davon, wenn die Hersteller um meine Aufmerksamkeit buhlen, indem sie tolle neue Spiele entwickeln. Aber ich sehe nicht, weshalb ich bei destruktiver Exklusivität jubeln sollte. Das mein Kumpel mit der falschen Plattform nicht mehr sein Spiel spielen kann, bringt mir gar nichts.
Ich antworte einfach mal gesammelt, weil ich sonst das gleiche zweimal schreiben würde. :D

Ich muss meine vorherige Aussage vielleicht etwas konkretisieren: Es kann natürlich immer sein (und ist im Zenimax-Fall auch so), dass einzelne Titel bei Aufkäufen hinten runterfallen. Langgediente PC-Spieler tragen vielleicht noch etwas "Halo, wie es hätte sein können"-Schmerz in ihrem Herzen (und Apple-Gamer wachen nachts schweißgebadet auf, wenn sie mal wieder davon geträumt haben, wie Apple Halo als "one more thing" enthüllt). Diese Übergangsphase zieht sich angesichts immer längerer Spieleentwicklungen im AAA-Bereich auch etwas länger hin, als das früher üblich war. Wir bewegen uns da aber trotzdem noch deutlich in dem Bereich, den ich klar als "kurzfristig" einordnen würde und der letztlich unter "Tagesgeschäft" verbucht werden kann. Und gerade dieses Problem würde beim AKB-Kauf ja ganz konkret adressiert. Insofern sehe ich für PS5-Spieler den Zenimax-Kauf tatsächlich als schlimmer an, und selbst da bietet sich eben mit Cloudgaming eine kostengünstige Lösung. Es war ja nun im Core-Gaming-Segment auch nicht unüblich, mehrere (stationäre) Konsolen daheim zu haben, dieser Bedarf ist zumindest bei PS5-Nutzern dank XCloud mittlerweile völlig weg.

Mittelfristig sehe ich überhaupt keinen destruktiven Einfluss. Hinsichtlich der Entwicklungs- und Publishing-Politik von ABK kann es aus meinen Augen für Spieler unter MS nur bergauf gehen. Konstruktiver Druck auf Sony entsteht m.E. auch nur dann, wenn MS einen Hebel findet, sehr stark zuzulegen, diesen riesigen Abstand kriegt man nicht durch ein neues Halo oder den Zukauf von zwei, drei kleinen Studios aufgeholt. Dafür braucht es etablierte Marken und vollständige Entwicklungspipelines. Die Vorteile der XCloud für PS5-Spieler werden erhalten bleiben, eher killt MS das tradtionelle Konsolengeschäft als ihren Gamepass.

Man kann natürlich MS zurecht dafür kritisieren, dass sie es versäumt haben, den Anschluss an Sonys Gamingsparte zu halten und daher erst eine Situation geschaffen haben, in der so ein Riesenkauf die Konkurrenzsituation eher verbessert als verschlechtert. Aber das ist nunmal die Situation in der wir gerade stecken.
ZiggyStardust
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von ZiggyStardust »

Die Probleme von Microsoft habt ihr gut herausgearbeitet, aber inwiefern würde sich durch den Deal etwas grundlegend verändern an den Problemen der Xbox-Sparte? Die Blizzard-Spiele sind vor allem auf dem PC erfolgreich, das dürfte so bleiben. Die Spiele von King sind nur auf Smartphones erfolgreich, das wird auch so bleiben. Warzone ist ein Free2Play-Spiel, das es für alle Systeme gibt und eher mit Fortnite konkurriert als den Sony-IPs. Wie lange das mit den jährlichen Call of Duty Releases noch gut geht, ist auch fraglich. Gab ja in der Vergangenheit schon einige Notlösungen wie Black Ops 4 ohne Singleplayer. Wenn die Spieleentwicklung in Zukunft immer länger dauert, wird das auch vor Call of Duty nicht Halt machen. Der Preis des Gamepass kann auch nicht so billig bleiben, wenn sie die 70 Milliarden Dollar für die Akquise wieder einspielen wollen. Den Probemonat für 1€ haben sie ja schon gestrichen.
Karsten
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Karsten »

Was Pentiment angeht, hatte Josh Sawyer doch sogar mal gesagt, dass das Spiel ohne den Xbox Game Pass nie entstanden wäre. Und genau das ist einer der Gründe, warum ich die Übernahme gerne sehen würde. Ich würde einfach gerne mal wieder Blizzard-Spiele sehen, auf die die Entwickler tatsächlich richtig Lust gehabt haben und die nach dem alten Credo "Gameplay first" entwickelt werden. Der Druck von oben durch Activision sorgt seit vielen Jahren dafür, dass die Meilenstein-Schmiede von damals nur noch Games-as-a-Service macht und dabei "Monetarisierung first" in den Fokus stellt. Ein Nicht-GaaS-Spiel von Blizzard für den Game Pass, an dem das Herz der Devs hängt ... DAS wäre mir 69 Milliarden US-Dollar von Microsoft wert :D.
Zuletzt geändert von Karsten am 30. Apr 2023, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Crenshaw
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Crenshaw »

Vinter hat geschrieben: 30. Apr 2023, 13:10
Mauswanderer hat geschrieben: 30. Apr 2023, 12:16 Ich kann die Ablehnung des Kaufs verstehen, wenn man grundsätzlich gegen Exklusivtitel ist. Das ist ein Impuls, der völlig nachvollziehbar ist, denn wie du schreibst, ist ja erstmal das Gefühl da, dass weniger Spielern ein potentiell tolles Erlebnis zugänglich gemacht wird.

That said: Die Tatsache, dass ein Konsolenhersteller (bzw. Plattformanbieter, um mal hardwareneutral und zukunftssicher zu formulieren) ein Exklusivtitelportfolio aufbaut und zukauft, ist doch allgemein akzeptiert und, wenn man sich einfach mal die Vergangenheit anschaut, offenbar auch nicht grundlegend schädlich für den Spielemarkt.
Von mir dazu ein klares sowohl als auch.

Tatsache ist, dass sich die grüne von der blauen Kiste praktisch nicht unterscheidet. Der wirklich wesentliche Unterschied sind Exklusivspiele. Und da ist es völlig klar und auch nachvollziehbar, dass die beiden Hersteller sich auf diesem Wege voneinander abgrenzen möchten und müssen.

Aber da würde ich zwei Fälle unterscheiden: Es gibt konstruktive Exklusivität, bei der ein Hersteller Geld in die Hand nimmt und für seine Plattform eine neue Marke entwickeln lässt und es gibt destruktive Exklusivität, bei der lediglich mit Geld verhindert wird, dass es bestehendes Spiel auf der Konkurrenzplattform erscheint (oder das es irgendwelche timed exclusive deals gibt oder so Quatsch wie plattformexklusive Quests, Dungeons etc)

Und ich sehe auch als Spieler die Notwendigkeit für konstruktive Exklusivspiele ein, profitiere sogar davon, wenn die Hersteller um meine Aufmerksamkeit buhlen, indem sie tolle neue Spiele entwickeln. Aber ich sehe nicht, weshalb ich bei destruktiver Exklusivität jubeln sollte. Das mein Kumpel mit der falschen Plattform nicht mehr sein Spiel spielen kann, bringt mir gar nichts.
für mich als Spieler ist es egal, warum ein Spiel exklusiv ist, Sony/Playstation verhindert auch das ich bestimmte Spiele kann, da stört es auch keinen, also soll man sich jetzt nicht aufregen
Voigt
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Voigt »

Ich würde mir ja mehr Kooperationen statt Fusionen.
EA musste ja auch nich Ubisoft aufkaufen damit beide mit Origin und Uplay kooperieren konnten und stärker gegen Steam dazustehen.

Wenn der "einfache" Weg des Aufkaufens nichtmehr möglich ist durch Kartellbehörden, vielleicht würde das ja zu mehr langfristigen Kooperationen führen.
masteroflich
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von masteroflich »

Zu dem Punkt, Microsoft würde alte IPs wiederbeleben möchte ich nur anmerken, Microsoft hat Rare gekauft und seit Banjo-Kazooie: Schraube Locker (2008) gibt es genau 1 Spiel aus der alten IP Schublade mit Rare Replay, was einfach nur ne collection alter Spiele war.

Microsoft ist notorisch dafür bekannt an alten Studiomarken und Strukturen festzuhalten. Es hat das Millionen Grab Halo Infinite gebraucht bis scheinbar was geändert wurde; und 100 Mitarbeiter von 343 zu entlassen war das Resultat.

Es gibt Gerüchte es kommt ein Gears6. Halo Horizon 6 wird kommen, Motorsport 9(?).

Ich verstehe die Hoffnung, dass es viele kreative AAA Projekte geben wird mit einer ungeahnten Diversität die Sony und Nintendo schwach aussehen wird. Aber sie ist nicht realistisch solange Microsoft den aktuellen Kurs fährt. HIFI Rush und Pentiment, ja. Ansonsten sehe ich null Anzeichen, dass hier wirklich AAA Produktionen im Ausmaß eines Netflix oder AppleTV Streaming Abos entstehen werden. Schaut euch Halo Infinte oder Forza Horizon 5 doch nur mal an. Bis zum Kopf voll mit Mikrotransaktionen und ein mMn. klarere Qualitätsverfall von früheren Serienablegern.

Und Activision/Blizzard/King ist sowieso der falsche Produzent für solche Produktionen. Aus ROI Perspektive ist aus Activision nix zu holen wenn man jetzt COD, Diablo & Co nicht weiter so pusht wie bisher und stattdessen alte IPs zurückholt, die sowieso wider mit MTX vollgestopft sein werden.

Außerdem hat Microsoft wie gesagt genug alte Marken. Abseits von COD und Blizzard sehe ich da keine Marke im Activision Grab die schreit zurückgebracht werden zu müssen.

Und Microsoft darf natürlich weiter zu kaufen, halt eher im Regal 1-2 Stufen unter Bethesda.
masteroflich
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von masteroflich »

Carlos hat geschrieben: 30. Apr 2023, 13:10
- Plattformübergreifendes Gaming. Im Gegensatz zu Sony die ein erhebliches Interesse daran haben plattformexklusive Titel zu vertreiben kann ich viele Spiele mit Kumpels unabhängig von der Plattform online miteinander spielen. Kein Vergleich zu PS Spielern, wo ich teilweise schon Arbeitskollegen hatte die mir ne PS 4 andrehen wollten damit ich mit ihnen EIN Spiel gemeinsam zocken kann. Natürlich gibts hier auch andere Publisher und Entwickler die diesen Trend unterstützen, aber Microsoft hat z.B. mit seinem Gamepass die Macht den Trend zu formen.
Microsoft hat schon immer auf Windows Spiele gepublisht. Weit vor Xbox. Aus Spielerperspektive ist das natürlich ein Argument - was mir auch gefällt. Aber wir sollten uns nichts vormachen, dass die das machen, weils denen um cross-play geht. Denen gehts darum Windows und Xbox zu pushen.
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Andre Peschke
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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von Andre Peschke »

masteroflich hat geschrieben: 30. Apr 2023, 14:40 Ich verstehe die Hoffnung, dass es viele kreative AAA Projekte geben wird mit einer ungeahnten Diversität die Sony und Nintendo schwach aussehen wird. Aber sie ist nicht realistisch solange Microsoft den aktuellen Kurs fährt. HIFI Rush und Pentiment, ja. Ansonsten sehe ich null Anzeichen, dass hier wirklich AAA Produktionen im Ausmaß eines Netflix oder AppleTV Streaming Abos entstehen werden. Schaut euch Halo Infinte oder Forza Horizon 5 doch nur mal an. Bis zum Kopf voll mit Mikrotransaktionen und ein mMn. klarere Qualitätsverfall von früheren Serienablegern.
Bitte beachten: es ging um die VERWERTUNG von Activision IPs.

Bedeutet 1.: Ich meinte damit nur, dass die Chancen besser stehen, als aktuellen bei Activison allein.
Bedeutet 2.: Ich meinte damit nicht, dass sie unbedingt von Activision-Studios umgesetzt werden, sondern irgendwo bei MS.

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Re: Runde #422: Was nun,Microsoft?

Beitrag von masteroflich »

Carlos hat geschrieben: 30. Apr 2023, 13:13 Kleine Ergänzung: Vielleich geht ihr im weiteren Podcast noch darauf ein, ich weiß dass ihr in der Mitte mal kurz die US Behörde erwähnt habt und euch wundert warum Tencent da keine Relevanz zugeordnet wird politisch um evtl eigene Marktriesen wie Microsoft/Activision zu stärken. Aber mich wundert immer wieder wie problemlos sich Tencent und Co munter durch den westlichen Gaming-Markt einkaufen können ohne dass hier irgendwelche Behörden einschreiten. Aber vielleicht ist das durch diese Minderheitsbeteiligungen in Aktiengesellschaften eben auch kein Fall für die Behörden, aber bei dem Ubisoft Podcast und dem Riesen-Investment in diese Guilemont Gesellschaft musste ich schon aufhorchen.
Wer ist denn "und Co"? Embracer, Netease?
Die kaufen alle nur Pimperlitzchen. Netease ist zuletzt mehr in den News Talente von bekannten japanischen Studios abzuwerben und sie mit Geld zuzuschütten um für sie ein neues Studio zu gründen.

Embracers' größte Aquise war Gearbox für ~1 Milliarde.
Tencent kauft auch nur Unternehmen im 100 Millionen Bereich bis 2-3 Milliarden die letzten Jahre.

Microsoft mit dem Doppelwumms Bethesda + Activision ist der absoulte Outlier hier was die Größte und Schnelligkeit der Aquisen angeht.
Selbst im Vergleich zu anderen Big Tech Giganten; man schaue sich mal an wie geschickt Apple seine Aquisen händelt; alles Startups die sie weiter ausbauen.
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