Eure überbewertetsten Spiele

[MikeMike]

Wurde zwar alles schon mal genannt, aber:

• Assasin's Creed (hab ich initial verpasst, Jahre später nachgeholt, aber da waren Spiele halt schon weiter)
  
  Octopath Traveler (...war halt irgendwann nur noch Arbeit, habe ich dann abgebrochen. War dann irgendwie irritiert, dass das so viele Leute so gut finden können.)
  
  The Legend of Zelda Breath of the Wild (bevorzuge generell die 2D-Zelda, weil ich die griffiger finde als die 3D-Teile, aber in BotW war dann doch irgendwie so gar keine Story drinnen das fand ich sehr schade. Und zerstörebare Waffen sind ein krampf.)

[Heretic]

PB bin ich lange Zeit mit viel gutem Willen begegnet. Gothic 1 und 2 habe ich ihrer Zeit, also als sie noch frisch waren, unzählige Versuche gegeben, so viele wie keinen anderen Spielen, weil ein guter Freund immer von denen geschwärmt hat.

Ok, dann trifft der PB-Stil wohl einfach nicht deinen Geschmack, sowas gibt's. Ich kann ja selbst nicht genau ergründen, warum ich PB-Welten gerne bis in den letzten Winkel erforsche, während andere, auf den ersten Blick sehr ähnliche Open Worlds dieses Verlangen in mir nicht oder nur eingeschränkt auslösen können. Vielleicht liegt's auch an Kleinigkeiten wie z. B. dem Tragelimit, der umständlichen Bedienung oder dem blöden Kampfsystem ohne Wumms bei Bethesda-RPGs, die ich wiederum in den meisten Fällen für überbewertet halte. Gespielt habe ich sie natürlich trotzdem alle.

[Patrick_Br]

Final Fantasy VII (Original): [...] und die Story ist esoterischer Unfug.

Aus Neugierde, weil ich die Kritik des Öfteren lesen, u.a. auch gegenüber FF10. Was genau empfindest du daran als esoterisch (Unfug)?

Was mich während des ganzen Spiels genervt hat, ist die Wissenschaftsfeindlichkeit. Früher als alles noch natürlich war und Menschen im Einklang mit der Natur lebten, war alles toll, aber dann kam die böse Technik, blablabla. Das triggert mich im echten Leben und das triggert mich in Videospielen. Das triggert mich sogar noch mehr als die Horrorvorstellung, noch mehr als das eine Zwangs-Chocoborennen spielen zu müssen.

Am Anfang des Spiels hatte ich keine Probleme mit der Geschichte, aber wenn man aus Midgard rauskommt, bricht alles in sich zusammen. Ich erinnere mich noch an den Punkt, an dem ich raus war: Der Infodump des alten Mannes in der Heimatstadt von Red XIII. Die Einzelheiten habe ich aber erfolgreich verdrängt, deshalb kann ich leider nicht mehr genauer darauf eingehen. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass ich die Geschichte ab diesem Zeitpunkt immer im negativsten möglichen Sinne interpretiert habe.

FFX habe ich vor zwei Jahren zum ersten Mal gespielt, die Story fand ich weder negativ noch positiv beeindruckend.

[DieTomate]

Wissenschaftsfeindlichkeit?

[Gaunter_o_Dim]

Resident Evil 2 (Remake)

Gutes Spiel, aber die ganzen 90er-Wertungen (Metacritic 89-92) finde ich arg übertrieben.

Atmosphäre und Sounddesign sind top, das steht außer Frage. Aber insbesondere die Charaktere und die Story finde ich sehr blass. Eine 08/15 Zombievirus-Geschichte ohne interessante Hintergründe oder Wendungen. Das Shooter-Gameplay fühlt sich irgendwie zu zäh und träge an. Klar, dass man in einem Horror-Survival-Spiel kein Call of Duty-Gameplay einbauen kann. Das ist dann wohl dem Genre geschuldet, aber das macht es leider auch nicht besser. Die Rätsel sind nett, aber kaum herausfordernd. Und mit diesem Tetris-Inventarmanagement, wo man auch noch Gegenstände miteinander kombinieren muss, werde ich wohl nie warm werden.

Muss dazu sagen, dass ich das Original nie gespielt habe, deshalb gibt's auch kein Nostalgiegefühl bei mir. Für mich ne 7,5/10.

[Gonas]

Hogwarts Legacy

Leider ein weiteres Opfer der Unart Spiele viiiiiiel größer zu machen als ihnen gut tut. Meine Güte war ich über viele Dinge am Anfang begeistert, aber davon blieb am Ende quasi nichts übrig. Ich denke ich habe locker 30 sehr spaßige Stunden in diesem Spiel verbracht, dazu kommen aber mindestens genauso viele die einfach nur öde, nervig und immer wieder das gleiche waren. Das liegt zum einen an der zu großen Welt, die dieses Spiel nun wirklich nicht gebraucht hätte, aber vor allem daran mit wie absurd repetitiven Elementen sie gefüllt ist. Die zunehmend immer bescheuerter werdende Inszenierung, absurd handelnden Charaktere und einige andere eigenartige Designeentscheidungen tun ihn übriges.

Als Harry Potter Fan sind die ersten 15 bis 20 Stunden eine Offenbarung und für diese Spielzeit ist auch das Kampfsystem sehr unterhaltsam. Aber leider verliert das Spiel über seine Laufzeit wirklich rasant. Schade, wirklich mal ein Spiel das man vielleicht rechtzeitig abbrechen sollte.

Viel Spaß hat es trotzdem gemacht, aber es bleibt eben ein negativer Ausklang.

Edit: Oh, der Post sollte eigentlich in einen anderen Threads, aber er passt hier so gut rein, dass ich ihn Mal nicht lösche.

[lolaldanee]

Ich spiele lieber das schlechteste PB Spiel, als das beste AC oder irgend ein anderes "modernes" Open World. Die Seelenlosigkeit dieser Spiele macht mich regelrecht krank. So scheiße die PB zeitweise und in manchen Aspekten auch geworden sind, ein kleines bisschen dieser Seele die den anderen Spielen so extrem fehlt ist ihren Spielen immer noch geblieben
Aber PB gehört TROTZDEM in diesen Thread!
Gothic 3, Risen 2 und 3 sind katastrophal überbewertete Spiele, niemals dürfen die in irgendwelchen 80er Regionen liegen. Maximal ein 60er ist da drin. Risen 2 würde von mir ne 40er Wertung bekommen glaub ich. Und trotzdem hab ich es durchgespielt, in einem zweiten Anlauf, Jahre später. Es tat die ganze Zeit weh, aber es war dieser kleine Funke da, der es mich hat durchprügeln lassen.

Das interessante war: Ich hab meine Zeit mit Risen 2 am Ende nicht bereut, ich schau mit ganz guten Gefühlen zurück auf das Spiel. Skyrim im Vergleich dazu fühlt sich einfach nur wie komplett verschwendete Lebenszeit an. Niemals würd ich das nochmal anfassen, lieber noch 3 mal Risen 2 durchspielen!
Und trotzdem würde ich Skyrim wahrscheinlich sogar die bessere Wertung verpassen, nen 50er ungefähr. Weil mehr Durchschnitt als Skyrim geht gar nicht, das Spiel ist die Definition von absolutem Durschnitt. Nichts an dem Ding ist in irgendeiner Weise bemerkenswert, eine ewige Ödnis aus völlig egalem irgendwas. Vom Szenario bis über die Geschichte und das Kampfsystem. Nichs tut weh, aber nichts ist auch nur im geringsten geeignet Eindruck zu hinterlassen. Risen 2 hat halt wenigstens Schmerzen verursacht, und man hat laut die Entwickler beschimpft, wie man SO dumme Entscheidungen treffen kann!

Gothic 1 und 2 und Risen 1 dagegen sind eher noch unterewertet, selbst der enorm gute Ruf dieser Spiele ist nicht ausreichend um wirklich zu würdigen, was für Meisterwerke das sind!

P.S.
Ich liebe diesen Thread. All der Hass hier drin befeuert meinen inneren Ofen. Meeeeeehr!!!

[v_N]

P.S.
Ich liebe diesen Thread. All der Hass hier drin befeuert meinen inneren Ofen. Meeeeeehr!!!

Okay..... Heugabeln und Fackeln oder größere Kaliber?

[Dicker]

P.S.
Ich liebe diesen Thread. All der Hass hier drin befeuert meinen inneren Ofen. Meeeeeehr!!!

Okay..... Heugabeln und Fackeln oder größere Kaliber?

Ich bin auch ganz begeistert vom Thread. Da wird auf Spielen rumgehakt aus mal mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen. Aber bisher ist nichts eskaliert. Leben und Leben lassen. Und vielleicht mal eine Nachfrage stellen. Gefällt mir sehr gut.

Weltbeste Forum

[BasF]

Jedi Fallen Order
An und für sich kein schlechtes Spiel, allerdings hatte ich gerade im Vorfeld zur Veröffentlichung von Jedi Survior den Eindruck, dass man das Spiel zu einer Spieleperle, bzw. zu einem guten Spiel hochstilisiert hat. Es ist in meinen Augen an dem Spiel so ziemlich alles mittelmäßig: Die Story, die Level die Gegner, die Steuerung. Hinzu kommt noch das Backtracking auf dem in allen belangen hässlichsten Planeten des Spiels: Dahomir. Ein Grund, warum ich beinahe das Spiel abgebrochen hätte. Deswegen lässt mich auch Jedi Survior recht kalt. Ich habe ein paar Gameplay-Videos gesehen und mir gedacht: Kennste, brauchste nicht noch einmal.

[Feamorn]

P.S.
Ich liebe diesen Thread. All der Hass hier drin befeuert meinen inneren Ofen. Meeeeeehr!!!

Okay..... Heugabeln und Fackeln oder größere Kaliber?

Ich bin auch ganz begeistert vom Thread. Da wird auf Spielen rumgehakt aus mal mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen. Aber bisher ist nichts eskaliert. Leben und Leben lassen. Und vielleicht mal eine Nachfrage stellen. Gefällt mir sehr gut.

Weltbeste Forum

Ich bin zwar einer von denen, die dann doch was diskutiert haben, aber eigentlich finde ich die Prämisse dieses Threads furchtbar... Oo
(No offense, ist mein Problem. Ich lande halt trotzdem dauernd drin, weil ich aus Reflex alle ungelesenen Threads dauernd durch patsche... )

[Terranigma]

Ich bin zwar einer von denen, die dann doch was diskutiert haben, aber eigentlich finde ich die Prämisse dieses Threads furchtbar... Oo

Ich begreife das als Katharsis. Manchmal muss ich einfach diese schreiende Unrecht in die Welt brüllen, dass so'n mittelmäßigen Mumpitz wie Bioshock auf drei Ableger kommt, während so'ne Perle wie Prey - und Arkane sowieso - der Erfolg verwehrt bleibt. Unfair!

[Mauswanderer]

Ich finde den Thread toll!

Manchmal kann man ja den Eindruck bekommen, dass Titel wie BotW einfach universell von jedem vergöttert werden. Hier sieht man aber sehr gut, dass eben Stärken und Schwächen von so einem Spiel nicht nur unterschiedlich wahrgenommen werden, sondern auch verschiedene Gewichtung zugesprochen bekommen.

Die Diskussion über "gute" Spiele ist ja nicht selten von kindlicher Begeisterung und unterbewusstem Fandom geprägt (da bin ich selbst sicher mitschuldig). Das ist IMHO auch unvermeidbar, wenn ein Titel einem besonderen Spielspaß bereitet hat. Da finde ich die Perspektiven, die dieser Thread bereitstellt, spannender und auch erfrischend.

[MaxDetroit]

Also ich habe mich daran gewöhnt das ich einen eigenen Geschmack entwickelt habe. Dieses ganze "Muss man gespielt haben" Gerede geht an mir jedes mal komplett vorbei. Und wenn es dann hochbewertete Speile gibt, die mir nicht zusagen, sei es weil es nicht mein Genre ist, mir das Setting nicht zusagt oder weil es nicht zu meinen Spielstil passt (z.B. ist auch manchmal das Tempo, das das Spiel einen vorgibt ein entscheidender Faktor) - mir egal was der Rest der Welt dazu sagt. Schön wenn andere Leute damit ihren Spass haben, ich gönn es ihnen.

Ich kann aber meist akzeptieren warum diese Spiele von vielen so gut bewertet werden - meist sind diese Speile technisch sehr gut umgesetzt (wenig Bugs, gute Grafik, Steuerung flutscht, gutes UX und UI usw.) - also keine großen technischen Mängel und das grundlegende Design stimmt. Gerade gute Controls, die gut von der Hand gehen werden oft unterschätzt, wenn da ein Spiel abliefern ist das meist schon die halbe Miete. Wenn dazu noch das Gamedesign stimmig ist, in dem Sinne, das Mechaniken und Belohnungssysteme gut ineinander greifen, dann hast Du meist schon ein gutes Spiel. Wenn das Spiel dann noch weiß eine halbwegs gute Hintergrundgeschichte auf einem glaubhaften Setting zu präsentieren, dann bist du schon irgendwo im 80er Bereich. Und wenn jetzt noch irgendwas dazukommt das das Spiel besonders macht und von der Masse abhehbt, ein sogenannter USP (Unique-Selling-Point), dann kann ich schon verstehen warum es viele gute Wertungen dafür gibt.

Ich halte z.B. alle Rockstar Games (GTA und Red Dead Redemption) für absolut überbewertet, absolut nicht mein DIng. Ich mag auch so gut wie alle Arkane Games nicht (von Dishonored über Prey bis zu Death Loop) - ich probiere die immer aus, aber irgendwie haben die ein komisches Gamedesign das nicht zu meinen (oft zu brachialen) Spielstil passt. Aber wenn andere mit diesen Games grossen Spass haben - kein Problem, kann ich verstehen.

[LegendaryAndre]

Jedi Fallen Order
An und für sich kein schlechtes Spiel, allerdings hatte ich gerade im Vorfeld zur Veröffentlichung von Jedi Survior den Eindruck, dass man das Spiel zu einer Spieleperle, bzw. zu einem guten Spiel hochstilisiert hat. Es ist in meinen Augen an dem Spiel so ziemlich alles mittelmäßig: Die Story, die Level die Gegner, die Steuerung. Hinzu kommt noch das Backtracking auf dem in allen belangen hässlichsten Planeten des Spiels: Dahomir. Ein Grund, warum ich beinahe das Spiel abgebrochen hätte. Deswegen lässt mich auch Jedi Survior recht kalt. Ich habe ein paar Gameplay-Videos gesehen und mir gedacht: Kennste, brauchste nicht noch einmal.

Da schließe ich mich sofort an! Selbst als großer Star Wars-Fan konnte ich dem Titel nichts abgewinnen. Eigentlich müsste Jedi Fall Order genau meinen Geschmack treffen, aber aus teils sehr individuellen Gründen passiert genau das nicht. Der Anfang hat mir gut gefallen, aber bereits auf dem ersten Planeten fingen die Probleme an. Kurz gesagt, ich komme mit dem Leveldesign nicht klar. Es ist einfach zu verwirrend für mich, sodass sich mir oft Lösungswege intuitiv nicht erschließen. Dabei habe ich viel schwierige Spiele gespielt und auch keinen schlechten Orientierungssinn. Neben dem zu hohen Frustrationsfaktor finde ich auch die Sammelobjekte und Crafting-Möglichkeiten ziemlich langweilig. Hinzu kommt dass der Schauspieler, den ich sehr mag für mich zu sehr das Gesicht anderer Serien, allen voran Shameless ist. Daran kann man sich vielleicht gewöhnen, aber meiner Meinung nach passt er irgendwie nicht für diese Rolle (das ist ein sehr individueller Grund). Andere Faktoren können diese Kritikpunkte nicht ausgleichen, deshalb bin ich genau deiner Meinung: "bzw. zu einem guten Spiel hochstilisiert hat" Dann lieber Teil 1 von The Force Unleashed, das wenigstens mit einer stimmigen Story punktet.

[bluttrinker13]

Ohja, Jedi Fallen Order, hätte ich auch gut nehmen können. Allerdings ist da der Hass bei mir weit weniger stark ausgeprägt, als bei bspw Bioshock Infinite, wo ich viel mehr Lebenszeit investiert habe und die Hymnen gewaltiger waren. Fallen Order habe ich nach 5h und dem drölfzigsten Sprung in einen Abgrund, ohne dass ich das wollte, einfach liegenlassen. Schade um´s Geld immerhin.

Eigentlich gehört für mich auch noch die komplette Mass Effect Trilogie hierhin, die ich selbst im zweiten Anlauf vor einem Jahr nicht durchspielen konnte (ich kenne damit nachwievor den grottig spielbaren Teil 1 komplett, den etwas besser spielbaren zweiten Teil zur HGälfte). Ich kann nur leider schlecht begründen hierbei, was das Problem ist. Weil eigentlich liebe ich Rollenspiele, und SciFi auch. Aber in Mass Effect kommt beides für mich einfach nicht zusammen - ich kann mit dieser Welt und dem (zumindest in Teil 1) sehr drögen Shooter Gameplay nichts anfangen. Und ich finde auch die Dramatik, Dialoge und Twists eher auf dem Niveau eines x-beliebigen Marvelfilms, als auf dem eines Babylon 5 bspw. Immerhin merkte ich, dass sich ein FemShep deutlich interessanter spielt als die Male Gurke, aber das reichte auch diesmal nicht.

[MaxDetroit]

Zum Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=Yc854Z3a0_Q

Man sollte vielleicht mal öfter die 6/10 oder 7/10 Spiele spielen, anstatt immer nur die hochbewerteten Blockbuster. Und dem stimme ich zu, einige meiner besten Spielerfahrungen der letzten Jahre waren Spiele die eher durchschnittliche Wertungen auf den gängigen Spieleseiten bekommen haben - aber teils mit absolut interessanten Spielkonzepten abseits des Mainstreams oder Titel die einfach nur dumpf Spass gemacht haben, ohne großen intellektuellen oder spielerischen Anspruch, aber dafür mit Wumms.

[LegendaryAndre]

Eigentlich gehört für mich auch noch die komplette Mass Effect Trilogie hierhin, die ich selbst im zweiten Anlauf vor einem Jahr nicht durchspielen konnte (ich kenne damit nachwievor den grottig spielbaren Teil 1 komplett, den etwas besser spielbaren zweiten Teil zur HGälfte). Ich kann nur leider schlecht begründen hierbei, was das Problem ist. Weil eigentlich liebe ich Rollenspiele, und SciFi auch. Aber in Mass Effect kommt beides für mich einfach nicht zusammen - ich kann mit dieser Welt und dem (zumindest in Teil 1) sehr drögen Shooter Gameplay nichts anfangen. Und ich finde auch die Dramatik, Dialoge und Twists eher auf dem Niveau eines x-beliebigen Marvelfilms, als auf dem eines Babylon 5 bspw. Immerhin merkte ich, dass sich ein FemShep deutlich interessanter spielt als die Male Gurke, aber das reichte auch diesmal nicht.

Mass Effect fand ich zum Erscheinungszeitpunkt hochinteressant, als sich Bioware noch in seiner Blütezeit befand. Gemessen an damals erschienenen Spielen hat mir auch die Story gefallen, denn auch wenn es die übliche Geschichte ist, punktet sie doch mit einer sauber und detailliert ausgearbeiteten Spielwelt. Zudem war die Grafik damals schick, obwohl auch hier das "aber" sichtbar war. Die hübschen Gesichter und Texturen forderten an anderen Stellen einen Preis. Aber das war kein Problem, denn dafür durfte man ein großartiges SciFiction-Rollenspiel mit viel spielerischer Freiheit erleben und dem beeindruckenden Feature, dass die Spielstände in späteren Teilen eine Rolle spielen. So weit WOW - damals!

Nachdem ich mich so sehr auf die Mass Effect-Legendary-Edition gefreut hatte, wurde mir nach den ersten Spielstunden schnell klar, dass sich die Uhr weitergedreht hat und wir heute andere Standards haben bzw. ich auch selbst anspruchsvoller geworden bin. Immer noch ein gut spielbarer Titel, aber weit vom damaligen WOW-Effekt entfernt. Ich denke aber auch dass Spieler wie du über die Nachteile die du du erwähnst, damals vielleicht nicht hinwegsehen konnten, so wie ich.

Was mich persönlich stört - aber das passt jetzt nicht ganz zu diesem Thread - ist dass viele Spieler nach guten ersten Teilen, auch Fortsetzungen gerne in den Himmel heben. Mass Effect 3 zum Beispiel finde ich abgesehen vom Ende furchtbar, denn es ist nicht mehr als ein abgespecktes Erlebnis und das Versprechen dass früherer Handlungsstränge sinnvoll aufgelöst werden, wurde nie wirklich eingehalten. Dragon Age ist ein weiteres Beispiel, aber da gibt es abseits von Bioware noch viele weitere. Viele Fortsetzungen profitieren vom Ruhm kreativer Erstlingswerke. Das halte ich auch für eine Überbewertung (um noch schnell die Kurve zum Thread hinzubekommen ).

[bluttrinker13]

Nachdem ich mich so sehr auf die Mass Effect-Legendary-Edition gefreut hatte, wurde mir nach den ersten Spielstunden schnell klar, dass sich die Uhr weitergedreht hat und wir heute andere Standards haben bzw. ich auch selbst anspruchsvoller geworden bin. Immer noch ein gut spielbarer Titel, aber weit vom damaligen WOW-Effekt entfernt. Ich denke aber auch dass Spieler wie du über die Nachteile die du du erwähnst, damals vielleicht nicht hinwegsehen konnten, so wie ich.

Ja, ich glaube das hatte damals auch viel mit meiner Erwartungshaltung zu tun. "Mein" Bioware, das war damals (2007/8?) noch klar geprägt durch die Erfahrung einer Baldur's Gate Trilogie (wenn man Thron des Baal mitrechnet) und der Vor-Freude auf Dragon Age. Gerade rollenspieltechnisch war Teil 1 aber mau, und die wenigen interessanten Dialogsequenzen gingen für mich bei endlosen Makofahrten und austauschbaren Shootouts unter. Parallel spielte ich damals wahrscheinlich ein Witcher 1, dass ich trotz seines Kampfsystems als Rollenspiel mit außerordentlicher Güte wahrnahm, gerade hinsichtlich der Tiefe von Charakteren, Themen und der Welt. Im Zuge des ganzen Lobs von anderen für Mass Effect, war ich dann wahrscheinlich auch ein Stück weit reaktant.

Und heute ist es halt kalter Kaffee. Ganz kalt. Also gerade Teil 1 ist nicht gut gealtert, imo.

[Jon Zen]

Was mich während des ganzen Spiels genervt hat, ist die Wissenschaftsfeindlichkeit. Früher als alles noch natürlich war und Menschen im Einklang mit der Natur lebten, war alles toll, aber dann kam die böse Technik, blablabla. Das triggert mich im echten Leben und das triggert mich in Videospielen.

Technik-, Fortschritt- und Kapitalismusfeindlichkeit finde ich ein noch viel zu selten angesprochenes Bösewicht-Klichee.
Noch absurder ist, dass man in Rollenspien der größte Verbesserungsfreund und Min-Maxer ist, den die Spielwelten je gesehen haben.
Dass die Erde ohne beides kein wirklich besserer Ort war, drauf geschissen. "Die wahren Bösewichte sind die bösen Kapitalisten mit ihren fliegenden Kanonenschiffe!" (zuletzt auch in Symphony of War: The Nephilim Saga ).

Ich bin noch an einem Punkt, worüber ich über diese Klischees nur eine Augenbraue hebe und nicht getriggert werde. Es kommt jedoch auf die Dosis an!