Ich konnte jetzt auch ein paar Stunden reinspielen (wie lange sagt einem die Switch ja erst nach 10 Tagen... Nintendo, waruuuum?) und habe gerade das Parasegel erhalten, was erstaunlich lange gedauert hat.
Alles fühlt sich nach BotW an. Das ist gut und schlecht. Gut, weil das Grundgerüst einfach passt, ich BotW sehr mag und man sich sofort wieder heimisch fühlt. Die Geräusche und Sounds, die Spielmechaniken, die Freiheit.
Und schlecht vor allem wegen zwei Dingen. 1) Es fühlt sich zumindest am Anfang wirklich nach BotW1.5 an. Und daran haben sie 6 Jahre gesessen? Der Einstieg ins Spiel ist wieder ein Plateau auf dem man die Basics in kleinen Gebieten erklärt bekommt, nur dass es eben diesmal Inseln sind, die dazu noch nur in einer linearen Reihenfolge betreten werden können. Dann ist die weitere Progression
tatsächlich wie in BotW, sprich man sucht Schreine (nur in hässlicher) und muss zu den vier Völkern Hyrules, um dort vermutlich in einen Dungeon zu gehen (hoffentlich ein richtiger).
Das wäre halb so wild, wenn die Karte nicht recycelt worden wäre. Denn sind wir ehrlich, so läuft jedes der Zelda Spiele ab, idR nur mit mehr Dungeons in weiteren Gebieten.
Aber wenn man zu Beginn das Gefühl hat das alte Spiel noch mal zu spielen, ist das nicht gut. Aber ich habe noch nicht viel gesehen und an den neuen Mechaniken noch nicht mal im Ansatz gekratzt.
Nummer 2) wäre, dass sie viele der Kritikpunkte aus BotW anscheinend nicht angegangen sind. Waffenverschleiß hat mich nie so groß gestört, aber da wäre weniger sicher möglich gewesen, ohne das Spiel kaputt/inbalancend zu machen. Kochen hätte man noch mehr vereinfachen können. Dann kommen die Gegner imo viel zu schnell wieder. Ich war vielleicht 1-2h in Hyrule und schon kam ein roter Mond. bis dahin hatte ich 3 (!) Gegner besiegt. Was ich noch nicht beurteilen kann, aber stark vermute, das Spiel wird hinten raus wieder zu einfach. Das liegt einfach an der Open World Struktur. Ich hoffe inständig, dass sie zumindest mehr unterschiedliche Gegner im Spiel haben. Bei BotW hatte ich alle Gegnertypen nach 20-30h gesehen und danach noch 80h in der Welt verbracht. Ich hoffe auch, dass die Schreine schwieriger und komplexer sind, als in BotW. Kann ich aber noch nicht sagen, da ich erst die Tutorial Schreine plus einen normalen in Hyrule gesehen habe. Und weitere der kleineren Kritikpunkte werden mir sicher im Verlauf des Spiels wieder auffallen.
Auch dass man kein Geld für eine komplette Sprachausgabe ausgeben will, geht mir nicht in den Kopf. Aber da war Nintendo schon immer hinten dran. Auf die Technik will ich gar nicht groß eingehen, nur dass das Spiel im Handheld Modus hübscher wirkt und der Stil sehr verzeihend ist. Aber das Kantenflimmern an einigen Stellen ist wirklich wirklich störend, gerade auf dem großen Bildschirm.
Was mir auch stark auffällt, wie sehr einen das Spiel am Anfang an die Hand nimmt. Da wird man direkt zum Spähposten geschickt, bekommt eine konkrete Aufgabe und hat danach erst das Handwerkszeug, um die Welt zu erkunden. Das hat alles inkl. Tutorialinseln bestimmt 5h gedauert. Ich hoffe mit mehr Freiheit komme ich jetzt auch besser rein. Wobei einem das Spiel auch jetzt wieder sehr klar sagt, wo man zuerst hin soll. Das war in BotW zwar auch so, aber da kannte man die Welt noch nicht und wusste nicht, wo genau man hin muss und wie der beste weg aussieht.
Was mir aber jetzt schon gefällt, endlich gibt es richtige Höhlen, man wird unter die Erde gehen können. Das war wirklich wichtig. Ansonsten muss man auch das Streaming der Welt loben. Wenn man aus dem Himmel fällt, wirklich weit sehen kann, das ist schon sehr geil. Und die neuen Spielmechaniken sind zwar anfangs umständlich, haben aber auch ordentlich Potential. Ich bin vorsichtig optimistisch.
Fazit nach 4-5h, leider bisher nur more of the same. So richtig bekommen hat mich das Spiel noch nicht. Aber vielleicht muss man ihm da auch etwas Zeit geben, es hatte noch nicht die Chance alle seine Konzepte zu zeigen. Bisher ist es die erwartete Weiterentwicklung von einem sehr guten Grundgerüst, die es aber (noch) nicht schaffe, alle Fehler aus dem Erstling auszubügeln.
Und jetzt habe ich mich auch etwas an den Thread getraut und will noch ein paar Kommentare abgeben
Jochen Gebauer hat geschrieben: ↑11. Mai 2023, 19:02
imanzuel hat geschrieben: ↑11. Mai 2023, 18:59Gut kann da nur für mich sprechen, aber in TotK Tutorial-Insel, hab da keine Ahnung 10 Truhen oder so geöffnet, bei einer war was drin wo ich gesagt habe "nice, das kann ich (jetzt im Moment) gebrauchen", der Rest war so
Das fände ich dann schon einen ziemlich eindeutigen Kritikpunkt. Klar: Kann einem auch einfach egal sein, weil man sich an anderen Dingen erfreut. Aber wenn 9/10 Belohnungen mistig sind, kann einem das auch die Freude verleiden.
Das ist so eines der Dinge, die ich an BotW sehr schade fand. Man bekommt alles Handwerkszeug direkt an die Hand, damit die Welt frei begehbar ist. Aber muss sie das sein? Sie ist so riesig, da hätte man auch weitere Items/Belohnungen reinpacken können, die die Welt an bestimmten Punkten öffnen. Und grundsätzlich die Belohnungen lohnender machen, dass sich Link auch abseits der Schreine signifikant verbessern kann. So kann ich min-maxen und mich von Schrein zu Schrein hangeln, denn nur da wird man stärker (ok, und bei der Fee).
wiesl hat geschrieben: ↑12. Mai 2023, 09:52
imanzuel hat geschrieben: ↑12. Mai 2023, 09:30
Dazu kommt noch, das größte Erlebnis in BotW war es die Spielwelt zu erforschen. Damals zu Spielbeginn die Wanderschaft vom Startpunkt nach Kakariko, ein super Erlebnis. Hier: Ah Kakariko, da hinten durch die Zwillingsberge dann nach Norden. Oh Wow, da ist ein neues Gegnercamp, wie spannend
Jep, das war in BotW für mich einzigartig. Die besten Momente hatte ich, wenn ich einfach zu einem interessanten Punkt in der Ferne losgestapft bin, manchmal auf einen vagen Questhinweis manchmal einfach aus Neugier und plötzlich vor einem riesigen Wald voller Pilze oder einem Labyrinth stand.
Ich hoffe so sehr, dass sie genug Neues bieten, dass sich dieser Erkundungsdrang wieder einstellt, wenn man ein neues unbekanntes Gebiet betritt. Aber ich bezweifle es aktuell noch etwas, dann diese Weite der Welt wird man nur am Boden, aber nicht in der Luft haben.
Vinter hat geschrieben: ↑14. Mai 2023, 11:07
Ähnlich positiv finde ich das neue Pfeilsystem, mit dem sich Elemente, Bomben etc nun viel einfacher, flexibeler und zielgerichter einsetzen lassen. Und vor allem: Es gibt endlich genügend Pfeile! Das war in BOTW ja eine Qual!
Das mag ich auch und gut, wenn du bestätigen kannst, dass es nicht an Pfeilen mangeln wird. Gott hat mich das an BotW genervt. Wenigstens das haben sie gefixt.
Indii hat geschrieben: ↑15. Mai 2023, 10:05
Es gibt es Questmarker und zumindest bisher sind die Puzzles noch sehr seicht. Aber gleichzeitig bin ich gleich am Startpunkt in Hyrule erst in einen Haufen Baumaterial gelaufen, der da so unkommentiert rumliegt und zwei Meter weiter von einer Gegnergruppe sechsmal umgenietet worden, bevor ich weitergekommen bin. Klar, ich kann das Baumaterial ignorieren und die Gegner umgehen. Aber ich will das Spiel ja lernen. Also hab ich ein Auto gebaut, das leider nicht den Hügel hinaufkam und die Gegner irgendwie weggesprengt. Ist alles ein bisschen messy (im guten Sinne!), wegen der Physik und lädt zum Experimentieren ein, wenn man sich denn die Zeit dafür nimmt.
Haha, genau so ging es mir auch. Den Bauhaufen gesehen, 3min Auto gebaut, Ventilator drauf und dann nicht die nächste Steigung raufgekommen. Nice
Tripster hat geschrieben: ↑15. Mai 2023, 10:35
Dass es bei Totk auffällt sind zwei Dinge
1. Man ist es von Nintendo nicht gewohnt. Eigentlich hat jedes Spiel von Nintendo seine eigene Philosophie.
2. Grafik und Menü sind unverändert. Bei den anderen AAA-Spielen wird hier meistens herumgeschraubt. Bei TOTK fühlt es sich an, als würde man direkt bei BOTW weiterspielen.
Ja, das ist auch das, was mich stört. Bisher hat jedes Zelda etwas deutlich anders zum Vorgänger gemacht. Das konventionellste war noch TP. Aber da hat man eine neue Welt gebaut. Hier bekommt man nur neue Fähigkeiten in einer leicht modifizierten und nach oben und unten erweiterten Welt. Das fühlt sich "falsch" an. Die anderen genannten Nachfolger haben zwar das gleiche, leicht modifizierte Gameplay, aber eine neue Spielwelt, das ist in der Wahrnehmung schon ein gewaltiger Unterschied.