Gollum und Daedalic

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Rince81
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Rince81 »

imanzuel hat geschrieben: 26. Mai 2023, 23:33 Ich verstehe das auch nicht warum man das nicht zumindest nochmal verschoben hat.
Weil es ganz knallhart gesagt egal war, nochmal 6-9 Monate hätten nichts grundlegend geändert.
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imanzuel
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von imanzuel »

Ja okay, gehen wir davon aus man hätte Daedalic nochmal ein Jahr geben können, und das Ergebnis wäre mehr oder weniger ähnlich schlecht gewesen: Macht es Sinn dem selben Studio NOCHMAL ein LotR Spiel entwickeln zu lassen? Gehen wir mal davon aus dass das kein Point & Click Adventure oder ein Top Down Strategiespiel wird, sondern ähnlich wie Gollum ein Third Person 3D Spiel: Ich würde die sofort von der Entwicklung abziehen, oder zumindest nochmal ganz genau hinschauen was die da aktuell programmieren. Weil ganz ehrlich, wenn die es nicht schaffen Gollum innerhalb des nächstes Jahres in einem soliden Zustand zu patchen (woran ich ehrlich gesagt auch nicht glaube), dann wird beim nächsten Spiel sehr genau hingeschaut. Gerade in der ausländischen Presse, Piranha Bytes können ein Lied davon singen.
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Rince81
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Rince81 »

Wobei Piranha Bytes den Luxus haben von der englischen Presse weitgehend ignoriert zu werden. Weniger Tests für Elex 2 bei metacritic als für Gollum und viele aus (Ost)europa.

Ob das Sinn macht wird die Frage sein, die sich Nacon sicher gerade auch stellt...
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Ingoknito
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Ingoknito »

Felidae hat geschrieben: 26. Mai 2023, 20:57
Ingoknito hat geschrieben: 26. Mai 2023, 18:12


man könnte ja auch mit einer kritischen Perspektive eine Preview machen, was viel zu selten gemacht wird. Außerdem sind selbst viele Previews alles andere als glatt geschliffen, wo dann aber oft erst Jahre später (auch bei thePod) entsprechende Anekdoten zu erzählt werden. Zudem kommt man häufig mit der Floskel, dass die Spiele ja noch in Entwicklung sind und man deswegen einer spielbaren Vorab-Version mehr verzeihen sollte. Das passt dann wiederum nicht zu der Aussage, dass diese Vorabversionen extra für Spielejournalisten aufpoliert werden.
Dir ist aber schon klar, dass Previews nur in ZUSAMMENARBEIT mit den Publishern/Studios entstehen können? Jetzt kannst Du natürlich sagen, "Dann sollen Zeitschriften lieber gar keine Previews machen statt da wohlwollend zu sein", aber dann können sie den Laden vermutlich dicht machen. Tests? Interessieren heute kein Schwein mehr. Reports? Die WASD hat vorgemacht, wie gut sich so ein Medienerzeugnis hält (zur Erinnerung: ohne massig Idealismus von allen Beteiligten gar nicht). (Exklusive) Previews sind das einzige Verkaufsargument, dass Zeitschriften noch haben.

Ich vermute, die wenigsten hier dürften die aktuelle Lage der Spielepresse gut finden - nicht umsonst sind wir alle bei ThePod gelandet. Aber es bringt ja auch nix, vor der Realität die Augen zu verschließen und trotzig den Zustand von... wann eigentlich? zurückzuwollen. Die Spielepresse hat nunmal das Schicksal, dass sie früher, als sie anders gekonnt hätte, noch zu jung war, um es auch zu wollen und lieber TATSÄCHLICH mit den Publishern im Bett gekuschelt hat - und heute, wo sie zum Teil vermutlich gern anders würde, es aufgrund der Marktlage nicht mehr kann.

Wie schon einige vor mir schrieben: Die Gamestar arbeitet sauber und trennt redaktionelle Arbeit von Werbung. Zu "mehr" dürfte sie schlichtweg nicht in der Lage sein, wenn sie auch in einem, zwei, fünf Jahren existieren will.
Publisher und Studio arbeiten zusammen, ja. Aber was genau hat das damit zu tun? Habe mich nur auf die Aussagen von Spielejournalisten zu dem Preview-Thema bezogen.

Und wer hat etwas von "zurückwollen" geschrieben. Ich kritisiere hier den klassischen Spielejournalismus, der sich in den letzten Jahrzehnten vielleicht transformiert, aber sich in diesem Bereich nicht von Grund auf gewandelt hat.

Mich würde interessieren wo du da eine Grenze ziehst bei dem Existenz-Argument und der finanziellen Notwendigkeit in der Spielepresse. Damit kann man am Ende eigentlich alles rechtfertigen. Mit der Logik hätten wir immer noch höchst problematische Cover von weiblichen Protagonisten. Zum Glück ist vieles veränderbar. Es gibt auch keine Naturgesetze was für immer gut klicken wird oder nur eine Formel wie sich Geld verdienen lässt. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die journalistische Arbeit an sich zu bewerten. Ein Artikel, der ein Minusgeschäft ist, kann trotzdem journalistisch tadellos sein und umgekehrt.
Erst danach sollten wir gucken wie man das finanziell auf gesunde Beine stellen kann oder sich dem zumindest d
annähern könnte.
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von ZiggyStardust »

Rince81 hat geschrieben: 26. Mai 2023, 23:50 Wobei Piranha Bytes den Luxus haben von der englischen Presse weitgehend ignoriert zu werden. Weniger Tests für Elex 2 bei metacritic als für Gollum und viele aus (Ost)europa.

Ob das Sinn macht wird die Frage sein, die sich Nacon sicher gerade auch stellt...
Die Erwartungshaltung ist auch eine andere. "Herr der Ringe" ist eine der größten Lizenzen überhaupt, siehe den Buzz um die Amazon-Serie. Bei Elex 2 hat auch die englische Presse nicht mehr als ein Nischenprodukt für Liebhaber erwartet.

Laut Carsten Fichtelmann gab es die ersten Gespräche mit den Lizenzinhabern 2014. Dass dann nach einer knappen Dekade sowas bei rumkommt ist schade. Ich glaube Jochen hat mal was von fünf Millionen Euro Budget geschrieben. Das reicht einfach nicht für die Art von Spiel, die sie produziert haben. Da wäre es klüger gewesen eine Visual Novel oder ein Adventure à la Silence zu entwickeln.
Felidae hat geschrieben: 26. Mai 2023, 20:57 Tests? Interessieren heute kein Schwein mehr.
Wie kommst du darauf? Ich glaube schon, dass die Leser sich für Tests interessieren. Aber die lohnen sich einfach nicht im Reichweiten getrieben Spielejournalismus. Chained Echoes und Signalis, zwei wirklich gute Spiele aus Deutschland, wurden von der Gamestar nie getestet.
Rince81
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Rince81 »

ZiggyStardust hat geschrieben: 27. Mai 2023, 07:28 [Ich glaube Jochen hat mal was von fünf Millionen Euro Budget geschrieben.
Gameswirtschaft schrieb 5, der vor wenigen Posts verlinkte frz. Artikel 15 Millionen.
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Felidae
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Felidae »

ZiggyStardust hat geschrieben: 27. Mai 2023, 07:28
Felidae hat geschrieben: 26. Mai 2023, 20:57 Tests? Interessieren heute kein Schwein mehr.
Wie kommst du darauf? Ich glaube schon, dass die Leser sich für Tests interessieren. Aber die lohnen sich einfach nicht im Reichweiten getrieben Spielejournalismus. Chained Echoes und Signalis, zwei wirklich gute Spiele aus Deutschland, wurden von der Gamestar nie getestet.
Eben. Genau das meinte ich.
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Felidae
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Felidae »

Ingoknito hat geschrieben: 27. Mai 2023, 00:13 Publisher und Studio arbeiten zusammen, ja. Aber was genau hat das damit zu tun? Habe mich nur auf die Aussagen von Spielejournalisten zu dem Preview-Thema bezogen.

Und wer hat etwas von "zurückwollen" geschrieben. Ich kritisiere hier den klassischen Spielejournalismus, der sich in den letzten Jahrzehnten vielleicht transformiert, aber sich in diesem Bereich nicht von Grund auf gewandelt hat.

Mich würde interessieren wo du da eine Grenze ziehst bei dem Existenz-Argument und der finanziellen Notwendigkeit in der Spielepresse. Damit kann man am Ende eigentlich alles rechtfertigen. Mit der Logik hätten wir immer noch höchst problematische Cover von weiblichen Protagonisten. Zum Glück ist vieles veränderbar. Es gibt auch keine Naturgesetze was für immer gut klicken wird oder nur eine Formel wie sich Geld verdienen lässt. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die journalistische Arbeit an sich zu bewerten. Ein Artikel, der ein Minusgeschäft ist, kann trotzdem journalistisch tadellos sein und umgekehrt.
Erst danach sollten wir gucken wie man das finanziell auf gesunde Beine stellen kann oder sich dem zumindest d
annähern könnte.
Nicht Publisher und Studio arbeiten zusammen - Publisher/Studio und Presse arbeiten, wenn es um Previews geht, zusammen. Müssen sie - weil nur so die Presse überhaupt an Material vor der Veröffentlichung kommt.

Mein Problem ist, dass Du von der Gamestar - überspitzt formuliert - scheinbar verlangst, komplett ein investigativkritisches Presseerzeugnis zu sein, das es mit der Investigativabteilung der NYT aufnehmen kann. Und das funktioniert nunmal nicht. Nicht in dem Genre, nicht in der heutigen Zeit. Was zu einem Großteil auch an der Kundschaft liegt - solange die meisten Spieler:innen sich nicht für Produktionsbedingungen, politische Zusammenhänge etc. in der Spielebranche interessieren, wird eine Gamestar auch keinen Erfolg haben, wenn sie sich darauf konzentriert. Würdest Du die Gamestar regelmäßig lesen, wüsstest Du allerdings, dass die Gamestar mitnichten ein reines Jubelperserblatt ist. Im Magazinteil finden sich mittlerweile monatlich mindestens ein Artikel, der die Branche, die Spielecommunity etc. kritisch beleuchtet und hinterfragt. Crunch, Sexismus, Geschichtsdarstellung in Spielen, wirtschaftliche Verflechtungen, Spielesucht, Glücksspielmechanismen - all das behandelt die Gamestar. Und dürfte damit einigen Publishern und Studios gewaltig auf den Sack gehen. Den Leser:innen tut sie es auf jeden Fall - die Kommentare und Leserbriefe zu dem Thema sprechen Bände. Nämlich eben wieder das berühmte "Das interessiert mich alles nicht, ich will doch nur spielen" oder "In meinen Spielen will ich keine Belehrungen" etc.

Wo ziehe ich also die Grenze? Ich kann sie nur für mich persönlich ziehen. Wäre die Gamestar heute noch ein Heft mit sexualisierten Covern, bei dem ich den Eindruck hätte, dass die PR-Abteilungen quasi jeden Artikel gegenlesen, würde ich sie schlichtweg nicht mehr kaufen/lesen. So, wie sie derzeit daherkommt, halte ich sie aber für einen absolut akzeptablen Kompromiss zwischen "Zusammenarbeit mit der Industrie, wo nötig" (eben Previews) und "der Industrie auf die Finger klopfen, wo nötig". Macht die Gamestar dabei alles richtig? Selbstverständlich nicht. Wer macht das schon. Aber sie gibt sich erkennbar Mühe, es zu tun.

Und Dein "erst danach sollten wir gucken, wie man das finanziert bekommt" ist ja ein wunderschöner idealistischer Ansatz. Nur geht er halt meilenweit an der Realität vorbei. Denn zuallererst muss ein Heft/eine Redaktion finanziert sein. Und DANN kann eine Redaktion arbeiten.

Das ganze ist aber sehr OT in einem Thread über Gollum.
imanzuel
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von imanzuel »

Hab jetzt mal den Selbsttest gemacht und das Spiel bei Steam direkt geholt, wegen Refund. 75 Minuten hab ich das jetzt gespielt und dann erwartungsgemäß refundet (gespielt bis ins Kapitel 2).

Zur technischen Seite, gestartet mit alles auf "sehr hoch" (abzüglich Gollums Haare und RT), DLSS Ausgeglichen, in 4k. Lief damit mit 25-40 FPS, je nach Kamerawinkel. Hab dann das Preset auf Hoch gestellt (weiterhin ohne RT und Haare), damit lief es mehr oder weniger konstant mit 60 FPS. Allerdings hat das Spiel massive Stutter, hab jetzt nicht nachgeschaut ob das am VRAM liegt oder die typischen UE4-Problemchen sind (Shader Compilation vor Spielbeginn gab es nicht). Die kommen extrem häufig, bei nahezu jeder Szene, und teilweise so hart das sich die Kamera um 180 Grad nach hinten dreht. Richtig, richtig nervig bei Verfolgungsjagden. Grafisch ist das teilweise extrem unterschiedlich. Stellenweise sieht das Szenario gar nicht so hässlich aus, teilweise sogar richtig nett und sogar stimmig. Die Szenen am Anfang in den Bergen von Mordor waren durchaus gelungen. Dann hat man wieder Abschnitte wo die Grafik richtig meh wirkt, bestenfalls aus den Anfangszeiten der PS3-Ära. Und dann hat man noch die Charaktermodelle, speziell in den Cutscenes, und ganz schlimm wird es bei solchen Szenen wenn man in Großaufnahme die Personen sieht. Und dann auch noch bei Gollum. Keine Ahnung wie man da so ein Gefälle hinkriegt. Während die Umgebungen teilweise echt okay aussehen sind die Charakterdesigns inklusive Animationen größtenteils unter aller Sau. Das selbe gilt bei der Inszenierung, Kameraführung, etc. Definitiv nicht 50 Euro würdig. Ganz traurig wird es auch wenn man da rumläuft in der Welt und sich mal die NPCs oder deren Reaktionen anschaut. Das als Kulisse zu bezeichnen wäre ja fast schon zu positiv ausgedrückt. Die NPCs wirken wie Pappfiguren oder Animatronics. Technisch, gerade die Performance habe ich mir schlimmer vorgestellt, aber das Gesamtbild wirkt definitiv unfertig oder zumindest schlecht geplant.

Spielerisch allerdings... also erstmal, man hört und liest ja viel wie man überhaupt auf die Idee kommen kann ein Gollum Spiel zu machen. So schlecht finde ich die Idee gar nicht, ich denke das "hätte" durchaus interessant werden können. Das Problem ist, ein Spiel wo man Gollum spielt in erster Linie als Plattformer auszulegen ist hui :ugly: Wenn ich mir das Intro von Die Rückkehr der Könige anschaue, ich könnte mir schon vorstellen wie so ein Spiel funktionieren "kann": Auf Horror getrimmt, eher Walking Sim, viele Dialoge und Entscheidungen, eine spielerische Erfahrung die vielleicht jetzt nicht unbedingt spaßig sein soll aber eher auf Inszenierung getrimmt ist. Genau das ist Gollum eben nicht geworden, stattdessen darf man miese Sprungpassagen, stinklangweilige Stealth-Segmente und Fetch-Quests (8 Abzeichen sammeln oder 3x ein Fass zum explodieren bringen) machen. Wer auf die Idee gekommen ist dass das die Kernelemente eines Gollums-Spiel sein sollen, ey keine Ahnung, der Person würde ich kein Spiel mehr designen lassen. Das Gameplay an sich ist nicht katastrophal schlecht - es ist aber katastrophal langweilig. Die Steuerung mit Maus/Tastatur ging überraschend gut, die Plattformen sind auch teilweise (nicht alle) so hart markiert das man die gar nicht übersehen kann. Im Prinzip kann man nichts falsch machen, und das ist halt ein Problem. Weil wirklich sauber sind die Sprungabschnitte dann auch nicht designt. Wenn man ruhig alles anschaut und den Sprung solide genug abstimmt dann passt das schon. Wenn aber mit Dauerspurt da rumrennt und springt dann wirkt das alles sehr flummi-mäßig und auch extrem unsauber. Dazu ist das Leveldesign wirklich schnarch, wird zumindest soweit wie ich gespielt habe sehr stark wiederverwertet (Gefängniskabine). Ich kann mir da nur vorstellen dass das Spiel am Ende für den Preis zu kurz war und man da noch ein paar Lückenfüller eingefügt hat, genau so wirkt der gesamte Gefängnisabschnitt. Insgesamt ist das Gameplay schon schlecht, gar nicht so sehr weil es nicht funktioniert sondern weil es total öde ist.

Ansonsten noch anzumerken ist die Synchro. Hab es auf Deutsch gespielt. Die deutsche Stimme von Gollum finde ich relativ okay, wenn man die Augen zumacht hat man da schon den Film-Gollum vor sich (teilweise hatte ich sogar das Gefühl dass die die Originalstimme verwendet haben, speziell im Intro). Die Stimme von Smeagol allerdings, grausam. Hab aus Prinzip schon deswegen immer jede Gollum-Option genommen, damit Smeagol möglichst wenig sagt. Der Rest der stimmen schwankt irgendwo zwischen okay und mies, aber das war bei dem Spiel zu erwarten. Lippensynchron ist da allerdings gefühlt auch nichts.

Also Fazit nach 75 Minuten, sofern nach der kurzen Spielzeit ein Fazit überhaupt Sinn macht: Ist es ein schlechtes Spiel? Ja schon. Ist es trotz allem spielbar (auf dem PC)? Ja, gerade noch. Ist es 50 Euro wert? Lol nein. Für 10 Euro im Sale oder im Game Pass (und da wird es schnell drin landen) kann man mal reinspielen. Ist es allerdings, wie teilweise von der Presse bezeichnet wurde, das schlechteste Spiel seit Jahrzehnte? Nach 75 Minuten würde ich da eher nein sagen. Shenmue 3 fand ich nochmal eine ganze Ecke schlimmer (bzw. nerviger). Aber keine Frage, das Spiel ist definitiv nicht gut (und auch kein Mittelmaß).

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Ingoknito
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Ingoknito »

Felidae hat geschrieben: 27. Mai 2023, 10:03

Nicht Publisher und Studio arbeiten zusammen - Publisher/Studio und Presse arbeiten, wenn es um Previews geht, zusammen. Müssen sie - weil nur so die Presse überhaupt an Material vor der Veröffentlichung kommt.
verstehe immer noch nicht was der Punkt ist. Weil sie auf das Material seitens der Publisher angewiesen sind, können sie nur auf diese Art und Weise berichten, willst du das damit sagen?
Mein Problem ist, dass Du von der Gamestar - überspitzt formuliert - scheinbar verlangst, komplett ein investigativkritisches Presseerzeugnis zu sein, das es mit der Investigativabteilung der NYT aufnehmen kann.
Ich habe nichts von Investigativ-Journalismus geschrieben?! Das ist auch gar nicht nötig um eine kritische Perspektive auf das Preview-Thema einzunehmen anstatt den Hypetrain anzufeuern. Die meisten Spielejournalisten machen das schon eine Weile und wissen genau welche Mechanismen da am Werk sind. Dass man Angst vor Blacklisting bei großen AAA-Publishern hat kann ich verstehen. Bei Gollum gibt es diesen bekannten Publisher aber nicht mal, weswegen es wahrscheinlich um das allgemeine Verhältnis zur Industrie geht oder man ist es einfach gewohnt so zu berichten.
idealistischer Ansatz.
einen solchen Ansatz hatten die ersten Kritiker von frauenfeindlicher Darstellung im Spielejournalismus und Magazine die das geändert haben ebenso. Dann bin ich doch gerne Idealist!
Das ganze ist aber sehr OT in einem Thread über Gollum

Finde ich nicht. Wie in einem anderen Kommentar schon ausgeführt, hat die Gamestar eine Teil-Verantwortung für den Zustand von Gollum. (positive) Vorberichterstattung ist von enormer Bebdeutung und da war die Gamestar nun mal internationaler Spitzenreiter.
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Leonard Zelig
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Leonard Zelig »

ZiggyStardust hat geschrieben: 27. Mai 2023, 07:28
Felidae hat geschrieben: 26. Mai 2023, 20:57 Tests? Interessieren heute kein Schwein mehr.
Wie kommst du darauf? Ich glaube schon, dass die Leser sich für Tests interessieren. Aber die lohnen sich einfach nicht im Reichweiten getrieben Spielejournalismus. Chained Echoes und Signalis, zwei wirklich gute Spiele aus Deutschland, wurden von der Gamestar nie getestet.
Von vielen in Deutschland entwickelten Spielen würde ich ohne die M!Games gar nichts mitbekommen. Beispielsweise die Shoot'em Ups von NGDEV für die Switch.

Gollum kam auch in Previews nicht sonderlich gut weg, von daher verstehe ich die Kritik nicht ganz. Und es ist ja durchaus möglich, dass ein Spiel besser wird als erwartet, daher schreibt man es in der Vorschau nicht komplett ab. Für mich sind Previews vor allem interessant, wenn sie Interviews mit den Entwickler:innen enthalten.

Manche Preview-Events sind aber auch Zeit- (und Ressourcenverschwendung). Im Games Insider Podcast hat Sönke Siemens letztens von einem Preview-Event zu Star Wars: Jedi Survivor in Los Angeles gesprochen. Dort hat er sich im April für die M!Games das Spiel angesehen. Aber fast alles interessante durfte er aufgrund von strikten Vorgaben durch EA nicht erwähnen. Und das obwohl der Release des Spiels bei Erscheinen des Heftes eh nur noch zwei Wochen entfernt war. Außerdem hätte ihm EA das Spiel auch einfach in ihren Büros in Köln zeigen können, Stichwort Klimaschutz.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Heretic
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Heretic »

Ingoknito hat geschrieben: 27. Mai 2023, 14:50 Wie in einem anderen Kommentar schon ausgeführt, hat die Gamestar eine Teil-Verantwortung für den Zustand von Gollum. (positive) Vorberichterstattung ist von enormer Bebdeutung und da war die Gamestar nun mal internationaler Spitzenreiter.
Wenn ich in der Gamestar-Datenbank nach "Gollum Preview" suche, kommt das hier:
https://www.gamestar.de/suche/?query=gollum+preview

Euphorische Jubelarien sind das zudem nicht gerade.
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Rigolax »

https://www.gamestar.de/artikel/der-her ... 80939.html

"das Design von Gollum polarisierte, da Daedalic nicht die Lizenz der Filme nutzen darf"

Sieht der (u.a.) deswegen so schräg aus, insb. verglichen mit dem hier mal geposteten Vergleich zur Alpha?

Random Thought: Vielleicht wäre das ein guter Zeitpunkt, für GS den Artikel von Dom zu Daedalic als Arbeitgeber nochmal zu pushen, falls noch nicht getan.
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Ingoknito »

Heretic hat geschrieben: 27. Mai 2023, 15:37
Ingoknito hat geschrieben: 27. Mai 2023, 14:50 Wie in einem anderen Kommentar schon ausgeführt, hat die Gamestar eine Teil-Verantwortung für den Zustand von Gollum. (positive) Vorberichterstattung ist von enormer Bebdeutung und da war die Gamestar nun mal internationaler Spitzenreiter.
Wenn ich in der Gamestar-Datenbank nach "Gollum Preview" suche, kommt das hier:
https://www.gamestar.de/suche/?query=gollum+preview

Euphorische Jubelarien sind das zudem nicht gerade.
die Leser sind ja auch nicht dumm. die meisten Überschriften bei der Gamestar haben irgendeine Relativierung drin um sich "abzusichern".
untergemischt in den verlinkten Artikeln ist aber ein eindeutiger Marketing-Sprech:
.
"Trotzdem hätten wir noch gerne mehr Zeit mit Gollum verbracht. Das liegt vor allem an der spürbaren Begeisterung der Macher für Mittelerde und die Vorlage"

"Das klang ja bei seiner Ankündigung nach einem unglaublich spannenden Projekt. Es sollte als eines der ersten Spiele überhaupt die Next-Gen-Power der PS5 nutzen, uns Mittelerde mit neuen Augen entdecken lassen und natürlich Gollum als tragischen Antihelden in den Mittelpunkt stellen."

"Der vielleicht spannendeste Charakter von »Der Herr der Ringe« bekommt ein eigenes Spiel: Gollum."

"So sieht Morder in Next-Gen-Grafik aus! "
Karsten
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Karsten »

Leonard Zelig hat geschrieben: 27. Mai 2023, 15:35
Außerdem hätte ihm EA das Spiel auch einfach in ihren Büros in Köln zeigen können, Stichwort Klimaschutz.
Ich verstehe eh nicht, dass alle jetzt wieder auf Vor-Ort-Termine umschwenken. Ein positiver Effekt von Corona war doch die Erkenntnis, dass Online-Termine (egal ob Anspiel-Event, Präsentation der Entwickler oder Interview) nicht nur grundsätzlich ausreichend gut funktionieren, sondern dass sie für alle Beteiligten nicht zu verachtende Vorteile mitbringen. Allein, was ich persönlich dieses Jahr schon Termine absagen musste, weil wir an den Tagen niemanden hatten, der die Kids zur Schule/Krippe hätte bringen oder sie von dort hätte abholen können ...
Rick Wertz
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Rick Wertz »

Felidae hat geschrieben: 26. Mai 2023, 17:39Nö. Aber wenn ein Name in gewissem Zusammenhang immer wieder auffällt, ist das halt irgendwann im Gedächtnis. Im Zusammenhang mit meiner Person wird ja garantiert auch niemand, der häufiger im Forum unterwegs ist, für möglich halten, dass ich AfD wähle.
Ich fand die Kritik an der Gamestar früher auch recht ungerechtfertigt: Seit einem Jahr fährt Webedia aber doch sehr deutlich einen Kurs, der hauptsächlich nur auf billig produzierten Clickbait setzt. Dass in so einem Umfeld dann auch die Berichterstattung sich der Werbung unterordnen muss, würde wenig verwundern (und passiert im Tech-Bereich meines Erachtens auch ganz deutlich).
Karsten
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Karsten »

Ich hab zwar keinen Einblick in die Interna bei Webedia, kann aber aus der Computec-Perspektive berichten: Hier gibt's von den Redaktionen losgelöste Teams, die Deals mit Werbekunden abschließen und die Werbemaßnahmen (wie Bannerwerbung auf der Webseite, Advertorials, Werbe-Videos) umsetzen. Die Sprecher in den Videos und die Cutter, die das Video schneiden, kommen auch nicht aus der internen Video-Unit, sondern sind externe Profis, die extra gebucht werden.

Die Trennung zwischen diesen Teams und den Redaktionen ist so strikt, dass wir bei buffed zum Beispiel nie wissen, wann welche Werbe-Banner unsere Webseite flankieren, bis sie dann live gehen. Bei der Veröffentlichung von Werbe-Artikeln und Videos auf der Webseite gibt's im Normalfall höchstens eine Ankündigung für die Redaktionsleitung. Sprich: Ob es ein Advertorial-Text zu einem Spiel wie Gollum gibt, erfährt der Redakteur, der das Spiel testet, im Normalfall ebenfalls erst, wenn das Ding live geht. Einfluss auf die Arbeit des Redakteurs hat so ein Deal null (gab in dem konkreten Fall ja auch einen lustigen Tweet, mit dem Advertorial auf PC Games, und direkt daneben: die Kaufwarnung für Gollum).

Mir persönlich ist auch erst einmal ein Fall von externer Einflussnahme begegnet, da ging es 2014 um einen freiberuflichen Auftrag für eine Webseite rund um Spieletricks. Als mir klar wurde, dass man meine vergleichsweise kritische Wertung auf Befehl von oben über einen zweiten, nachträglich berufenen internen Tester nach oben mauscheln wollte, hab ich keine Aufträge mehr für diese Seite angenommen.

Normalerweise ist - meiner Erfahrung nach - aber das genaue Gegenteil der Fall: Die Chef-Redakteure werfen sich bei Bedarf ins Flakfeuer der Publisher, damit der für den Test verantwortliche Redakteur in Ruhe seinen Job machen kann.
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Ingoknito »

Karsten hat geschrieben: 27. Mai 2023, 21:22 Ich hab zwar keinen Einblick in die Interna bei Webedia, kann aber aus der Computec-Perspektive berichten: Hier gibt's von den Redaktionen losgelöste Teams, die Deals mit Werbekunden abschließen und die Werbemaßnahmen (wie Bannerwerbung auf der Webseite, Advertorials, Werbe-Videos) umsetzen. Die Sprecher in den Videos und die Cutter, die das Video schneiden, kommen auch nicht aus der internen Video-Unit, sondern sind externe Profis, die extra gebucht werden.

Die Trennung zwischen diesen Teams und den Redaktionen ist so strikt, dass wir bei buffed zum Beispiel nie wissen, wann welche Werbe-Banner unsere Webseite flankieren, bis sie dann live gehen. Bei der Veröffentlichung von Werbe-Artikeln und Videos auf der Webseite gibt's im Normalfall höchstens eine Ankündigung für die Redaktionsleitung. Sprich: Ob es ein Advertorial-Text zu einem Spiel wie Gollum gibt, erfährt der Redakteur, der das Spiel testet, im Normalfall ebenfalls erst, wenn das Ding live geht. Einfluss auf die Arbeit des Redakteurs hat so ein Deal null (gab in dem konkreten Fall ja auch einen lustigen Tweet, mit dem Advertorial auf PC Games, und direkt daneben: die Kaufwarnung für Gollum).

Mir persönlich ist auch erst einmal ein Fall von externer Einflussnahme begegnet, da ging es 2014 um einen freiberuflichen Auftrag für eine Webseite rund um Spieletricks. Als mir klar wurde, dass man meine vergleichsweise kritische Wertung auf Befehl von oben über einen zweiten, nachträglich berufenen internen Tester nach oben mauscheln wollte, hab ich keine Aufträge mehr für diese Seite angenommen.

Normalerweise ist - meiner Erfahrung nach - aber das genaue Gegenteil der Fall: Die Chef-Redakteure werfen sich bei Bedarf ins Flakfeuer der Publisher, damit der für den Test verantwortliche Redakteur in Ruhe seinen Job machen kann.
Das Ding ist dass das ganze noch unterschwelliger ist und ein systematisches Problem ist. Von dem was ich wahrnehme, müssen sich Redakteure intern weitaus mehr für eine schlechte Wertung (deutlich unter dem Metascore-Durchschnitt) rechtfertigen als wenn man sich am Durchschnitt orientiert.
Was noch dazu kommt ist dass ein "Hype"-Artikel besser klickt und ein kritischer Artikel nicht nur weniger Klicks macht, sondern auch Kritik hervorruft (weil die Leser es nicht kennen weil sie jahrelange auf was anderes konditioniert wurden.)
gibt da etliche Faktoren, die das ganze recht diffus erscheinen lassen. Wie z.B dass Spielejournalisten oft mit Leuten aus der Industrie befreundet sind oder selbst die Branche gewechselt haben und das dann dementsprechend Einfluss nimmt.
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Felidae
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Felidae »

Ingoknito hat geschrieben: 27. Mai 2023, 21:49 Das Ding ist dass das ganze noch unterschwelliger ist und ein systematisches Problem ist. Von dem was ich wahrnehme, müssen sich Redakteure intern weitaus mehr für eine schlechte Wertung (deutlich unter dem Metascore-Durchschnitt) rechtfertigen als wenn man sich am Durchschnitt orientiert.
Was noch dazu kommt ist dass ein "Hype"-Artikel besser klickt und ein kritischer Artikel nicht nur weniger Klicks macht, sondern auch Kritik hervorruft (weil die Leser es nicht kennen weil sie jahrelange auf was anderes konditioniert wurden.)
gibt da etliche Faktoren, die das ganze recht diffus erscheinen lassen. Wie z.B dass Spielejournalisten oft mit Leuten aus der Industrie befreundet sind oder selbst die Branche gewechselt haben und das dann dementsprechend Einfluss nimmt.
Wäre es möglich, dass sich Redakteur:innen für JEDE deutlich abweichende Wertung rechtfertigen müssen, also auch eine, die nach oben ausbricht? Das erscheint mir SINNVOLL. Wenn ein Spiel, ein Buch, ein Film einhellig gleich bewertet wird und mein:e Kritiker:in als einzige:r eine andere Meinung hat, dann würde ich auch genauer wissen wollen, wie die begründet ist.

Und lustig - bei 4players hat man immer unterstellt, sie würden mit Absicht extrem negativ werten, um Klicks zu generieren. Die Gamestar jetzt wertet dagegen zu gut, um Klicks zu bekommen. Irgendjemand von denen scheint das System wohl falsch verstanden zu haben. ;)

Abschließend finde ich es ja schon rührend, dass Du einem offenkundigen Spielejournalisten seinen Job erklärst. ;)
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Re: Gollum und Daedalic

Beitrag von Ingoknito »

Felidae hat geschrieben: 27. Mai 2023, 21:59
Ingoknito hat geschrieben: 27. Mai 2023, 21:49 Das Ding ist dass das ganze noch unterschwelliger ist und ein systematisches Problem ist. Von dem was ich wahrnehme, müssen sich Redakteure intern weitaus mehr für eine schlechte Wertung (deutlich unter dem Metascore-Durchschnitt) rechtfertigen als wenn man sich am Durchschnitt orientiert.
Was noch dazu kommt ist dass ein "Hype"-Artikel besser klickt und ein kritischer Artikel nicht nur weniger Klicks macht, sondern auch Kritik hervorruft (weil die Leser es nicht kennen weil sie jahrelange auf was anderes konditioniert wurden.)
gibt da etliche Faktoren, die das ganze recht diffus erscheinen lassen. Wie z.B dass Spielejournalisten oft mit Leuten aus der Industrie befreundet sind oder selbst die Branche gewechselt haben und das dann dementsprechend Einfluss nimmt.
Wäre es möglich, dass sich Redakteur:innen für JEDE deutlich abweichende Wertung rechtfertigen müssen, also auch eine, die nach oben ausbricht? Das erscheint mir SINNVOLL. Wenn ein Spiel, ein Buch, ein Film einhellig gleich bewertet wird und mein:e Kritiker:in als einzige:r eine andere Meinung hat, dann würde ich auch genauer wissen wollen, wie die begründet ist.

Und lustig - bei 4players hat man immer unterstellt, sie würden mit Absicht extrem negativ werten, um Klicks zu generieren. Die Gamestar jetzt wertet dagegen zu gut, um Klicks zu bekommen. Irgendjemand von denen scheint das System wohl falsch verstanden zu haben. ;)

Abschließend finde ich es ja schon rührend, dass Du einem offenkundigen Spielejournalisten seinen Job erklärst. ;)
man kann nur bis 100 werten, was eine noch höhere Wertung bei vielen AAA-Spielen schwer macht. :D Nein, von dem was ich mitbekomme ist eine positivere Wertung/Besprechung deutlich einfacher für Redakteure handzuhaben, nach außen und nach innen. Was aber viele Gründe hat, nicht nur die Abhängigkeiten von Publishern, aber das spielt da natürlich auch mit rein.
Und warum sollte man sich überhaupt für eine "abweichende" Wertung rechtfertigen? Der Metacitic-Score wird immer mehr zur heiligen Kuh und zum Orakel, welches immer die Wahrheit sagt... was in meinen Augen recht surreal wirkt. Das wäre ja nicht mal der Fall, wenn ich mir alle Metascore-Magazine in einer perfekten Welt malen könnte, ohne Abhängigkeiten zur Industrie etc- ein Wertungsdurchschnitt kann einen so oder so in die Irre führen.

4Players war ein Ausreißer und wurden dementsprechend geblacklisted/benachteiligt seitens der Industrie. Dass da Leute mit diesen Vorwurf der absichtlich negativen Wertung kamen ist absurd, aber nicht verwunderlich. Viele kennen halt nur den anderen Spielejournalismus, wie eben von der Gamestar oder IGN. Wir als Leser sind natürlich ebenfalls alle Teil des Systemischen und ich sehe den Spielers genau so in der Verantwortung wie den Spielejournalismus, sprich wir Spieler haben ebenfalls "Aktien" an einem Spiel wie Gollum. Da machen es sich viele gerade zu einfach nur auf die Entwickler zu zeigen.

Ich habe niemanden seinen Job erklärt. Das wäre ja noch schöner wenn man nur als Spielejournalist sich tiefer mit dem Spielejournalismus auseinandersetzen dürfte.
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