Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

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BummsGeordy
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Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von BummsGeordy »

mich würde sowohl die Meinung des Forums - als auch gerne unserer Podcast-Herren interessieren zu dem Thema. Wie kann man denn damit umgehen, dass wir zu allergrößten Teilen durch unsere aufmerksamkeitsgetriebenen Medien (Nachrichten, Webseiten, YouTube, TikTok, Twitter,...) mit negativen Verurteilungen, Abwertungen, Streit, Erniedrigung und Häme bombardiert werden?

Mir ist ja bewusst, dass alles verschiedene Seiten hat. Es ist auch in Ordnung, dass man sagen kann, was man will.. aber gerade jetzt um die Ankündigung neuer Produkte (seien es Apple VR/AR-Brillen, neue Spiele,...) schwappt permanente eine unerträgliche Überheblichkeit und Negativität durch alles was man liest, dass ich es fast nicht mehr ertragen kann.

Jeder weiß immer sofort alles besser.. alles ist "Abzocke", "Ausverkauf", "hässlich", "unkreativ", "Frechheit", "dumm", "von xyz schon 100000x besser gemacht",... Es ist doch einfach nicht mehr zu ertragen, dass wir wirklich nur noch alles von vornherein besser wissen und abwerten müssen.

Konkretes Beispiel heute ist "Surviving Deponia". Ja - ich find das erstmal auch mehr als irritierend. Und optimistisch bin ich für das Spiel auch nicht... aber mit welcher Herablassung, Überheblichkeit da Häme und Beleidigungen zu den Entwicklern geschrieben wird (Twitter, Discord, Steam-Foren,...)... an deren Stelle würd ich mich auch fragen, wieso ich den Job überhaupt mache.

Können wir es nicht vielleicht mal schaffen ausgewogen und wertschätzend zu sein - auch wenn etwas vielleicht NICHT die innovativste Erfindung seit Wasser ist? Kann man nicht etwas ungünstig/ungeschickt/langweilig/... finden und darüber auch wertschätzend diskutieren. Vielleicht Argumente finden, die nicht immer sofort entweder absolute Inkompetenz, Bösartigkeit und Gier unterstellen?

Ich finde den Podcast daher in aller Regel noch einen der wenigen Orte in Bezug auf die "Szene", den ich erträglich finde... aber alles was Kommentare/Nachrichten/Videos/... angeht hat zu 95% das Potential nur zerstören und abwerten zu wollen/können :(
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Desotho
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Desotho »

WIr reden an der Stelle ja nicht über persönliche Angriffe, hier geht es ggf. um einen spitzen Kommentar zu bestimmten Produkten. Das ist auch nichts anderes als z.B. die Podcaster gerne ablassen.
El Psy Kongroo
Irgendwer Anders
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Irgendwer Anders »

Wie man damit umgehen kann? Ums mit Thomas Freitag zu sagen: Ignorieren, Herr Vorsitzender! Alternativ bliebe resignieren.

Daedelic hat halt gerade erst mit Gollum eine Gurke vor dem Herrn abgeliefert, da kriegen sie nun natürlich besonders heftig auf die Mütze. Und allgemein fällt es vielen Menschen dieser Tage schwer, irgendwo noch optimistisch in die Zukunft zu blicken, das schlägt sich auch im Bereich Games nieder.

Und die Hemmschwelle für Beleidungen o. Ä. war online schon immer niedriger. Ich weiß nicht, ob das wirklich schlimmer geworden ist, verglichen mit bspw. 2018.
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Crenshaw
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Crenshaw »

sind halt wieder die zwei Phänomene das sich primär die melden, die die irgendwas "kritisieren"/beschimpfen, als die die loben und das negatives einfach besser klickt bzw. mehr Aufmerksamkeit bekommt
Phrasenschwein
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Phrasenschwein »

Da braucht es erstmal einige Einschränkungen. Sobald es persönlich wird ist die Grenze überschritten. Im Beispiel kann man sich gerne nach dem verpatzten Spiel in aller Genüsslichkeit über Daedalic lustig machen. Aber eben über Daedalic, nicht über Entwickler X oder Grafik-Designer Y. Das vorausgeschickt.

Ich sehe den zum Teil sehr scharfen Ton der Spielerschaft als Korrektiv. Und zwar als Korrektiv gegenüber dem Marketing. Denn wäre es so schlimm, wenn ein Spiel mal nicht das innovativste seit der Erfindung des Wassers ist? Nein, aber dann müsste man ehrlicher Weise auch mal komplett die Superlative aus der Wervung streichen. Wenn mir jedes x-beliebige Spiel immer als, das nächste Ding beworben wird, auch wenn eigentlich allen anwesenden klar wird, dass es im Bestfall ein guter neuer Vertreter von Genre X sein wird, dann stellt sich auch bei mir Zynismus ein. Für eine ehrliche Diskussion muss auf beiden Seiten erstmal Ehrlichkeit herrschen. Und die kriegst du auf Publisher Seite eh nicht, weil so nunmal Marketing funktioniert.
Phrasenschwein
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Phrasenschwein »

BummsGeordy hat geschrieben: 11. Jun 2023, 12:48 Konkretes Beispiel heute ist "Surviving Deponia". Ja - ich find das erstmal auch mehr als irritierend. Und optimistisch bin ich für das Spiel auch nicht... aber mit welcher Herablassung, Überheblichkeit da Häme und Beleidigungen zu den Entwicklern geschrieben wird (Twitter, Discord, Steam-Foren,...)... an deren Stelle würd ich mich auch fragen, wieso ich den Job überhaupt mache.

Können wir es nicht vielleicht mal schaffen ausgewogen und wertschätzend zu sein - auch wenn etwas vielleicht NICHT die innovativste Erfindung seit Wasser ist? Kann man nicht etwas ungünstig/ungeschickt/langweilig/... finden und darüber auch wertschätzend diskutieren. Vielleicht Argumente finden, die nicht immer sofort entweder absolute Inkompetenz, Bösartigkeit und Gier unterstellen?
Nun uninnovativ finde ich das Ganze noch nicht mal. Eine Point and Click- Serie als Survivalspiel aufzulegen ist zumindest mal mutig. Im schlimmsten Fall interessanter Autounfall. Nicht nur stürzt sich ein Studio, was nicht unbedingt die mechanisch tiefsten Spiele bekannt wäre in ein Genre, was mMn. sehr auf Spielmechanik baut, sondern man versucht sich auch gleich an "Story-Survival". Das gelang bisher nur Subnautica halbwegs gut. Am Ende bleibt aber die Chance groß, dass es von mir links liegen gelassen wird. Das Genre ist gut befüllt und es gibt eine Menge Auswahl. Da ich vorher noch kein Deponia gespielt habe würde ich wahrscheinlich eher zu anderen Vertretern greifen.
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BummsGeordy
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von BummsGeordy »

Desotho hat geschrieben: 11. Jun 2023, 14:10 WIr reden an der Stelle ja nicht über persönliche Angriffe, hier geht es ggf. um einen spitzen Kommentar zu bestimmten Produkten. Das ist auch nichts anderes als z.B. die Podcaster gerne ablassen.
wieso ist die Grenze ein persönlicher/namentlicher Angriff?
wenn man bei Daedalic arbeitet und dann das Internet geflutet wird mit "Daedalic ist billig, inkompetent, gierig und schlecht" und deshalb das Spiel, an dem man eventuell arbeitet bei der ersten Vorstellung verrissen wird - dann brauch ich keinen persönlichen Angriff, damit das traurig ist/macht.
Irgendwer Anders hat geschrieben: 11. Jun 2023, 14:12 Wie man damit umgehen kann? Ums mit Thomas Freitag zu sagen: Ignorieren, Herr Vorsitzender! Alternativ bliebe resignieren.

Daedelic hat halt gerade erst mit Gollum eine Gurke vor dem Herrn abgeliefert, da kriegen sie nun natürlich besonders heftig auf die Mütze. Und allgemein fällt es vielen Menschen dieser Tage schwer, irgendwo noch optimistisch in die Zukunft zu blicken, das schlägt sich auch im Bereich Games nieder.

Und die Hemmschwelle für Beleidungen o. Ä. war online schon immer niedriger. Ich weiß nicht, ob das wirklich schlimmer geworden ist, verglichen mit bspw. 2018.
wenn man sich für Spiele interessiert und auch gerne austauschen möchte, dann KANN man das nur schwer ausblenden. Die Variante ist dann "hör halt auf dich für Spiele zu interessieren..." - das ist einfach traurig und schade.

Klar hat Daedalic mit Gollum Quark rausgelassen. Das kann man ja auch gerne diskutieren. Abgesehen davon, dass das nicht unbedingt für ALLES gelten muss, was sie je gemacht haben und je wieder veröffentlichen werden, war es ja nur ein Beispiel und nicht auf Daedalic beschränkt...
Phrasenschwein hat geschrieben: 11. Jun 2023, 14:24 Da braucht es erstmal einige Einschränkungen. Sobald es persönlich wird ist die Grenze überschritten. Im Beispiel kann man sich gerne nach dem verpatzten Spiel in aller Genüsslichkeit über Daedalic lustig machen. Aber eben über Daedalic, nicht über Entwickler X oder Grafik-Designer Y. Das vorausgeschickt.

Ich sehe den zum Teil sehr scharfen Ton der Spielerschaft als Korrektiv. Und zwar als Korrektiv gegenüber dem Marketing. Denn wäre es so schlimm, wenn ein Spiel mal nicht das innovativste seit der Erfindung des Wassers ist? Nein, aber dann müsste man ehrlicher Weise auch mal komplett die Superlative aus der Wervung streichen. Wenn mir jedes x-beliebige Spiel immer als, das nächste Ding beworben wird, auch wenn eigentlich allen anwesenden klar wird, dass es im Bestfall ein guter neuer Vertreter von Genre X sein wird, dann stellt sich auch bei mir Zynismus ein. Für eine ehrliche Diskussion muss auf beiden Seiten erstmal Ehrlichkeit herrschen. Und die kriegst du auf Publisher Seite eh nicht, weil so nunmal Marketing funktioniert.
und wo/wie zieht man da eine "sinnvolle" Grenze? wer oder was ist "Daedalic", dass jetzt zum Abschuss freigegeben wird? Publisher? Entwickler? Subentwickler? Teams? Marketing? Qualitätssicherung?
ist es denn besser, wenn man im Internet nicht als "Franz Mayer ist böse und kann nix" beschimpft wird, als wenn du bei einer Firma arbeitest und DAS woran du arbeitest völlig in den Boden gerammt wird, obwohl es ggf. GAR nichts mit Gollum zu tun hat? außer, dass es in irgendeiner abstrakten Organisation einen Teil des Namens teilt?

Wenn man diese Form der Reaktion und Kommentar als akzeptables Korrektiv bewertet, dann kann ich da leider nicht mitgehen. das ist nicht die Art von Umgang mit einem Bereich der mir sehr viel Freude macht, den ich ertragen möchte.
Natürlich hast du im Kern recht. Werbung und Vermarktung lügt/übertreibt/... aber das ist eine Einbahnstraße, die man ja für sich bewerten kann und die man im Zweifel mit Gleichgesinnten diskutiert und dann für "falsch" bewertet.
Wenn aber DIE, mit denen man sich über ein Spiel/sein Hobby austauschen möchte fast nur noch in Extremen leben, dann verdirbt es doch die Freude am Diskurs.
Phrasenschwein hat geschrieben: 11. Jun 2023, 14:39 (...)
Nun uninnovativ finde ich das Ganze noch nicht mal. Eine Point and Click- Serie als Survivalspiel aufzulegen ist zumindest mal mutig. Im schlimmsten Fall interessanter Autounfall. Nicht nur stürzt sich ein Studio, was nicht unbedingt die mechanisch tiefsten Spiele bekannt wäre in ein Genre, was mMn. sehr auf Spielmechanik baut, sondern man versucht sich auch gleich an "Story-Survival". Das gelang bisher nur Subnautica halbwegs gut. Am Ende bleibt aber die Chance groß, dass es von mir links liegen gelassen wird. Das Genre ist gut befüllt und es gibt eine Menge Auswahl. Da ich vorher noch kein Deponia gespielt habe würde ich wahrscheinlich eher zu anderen Vertretern greifen.
ich wollte ja gar nicht so sehr nur auf dem Survival-Deponia rumreiten. Für mich ist das nix, weil ich mit dieser Art Spiel nichts anfangen kann. Aber das kann man dann ja auch genau SO diskutieren und beschreiben wie du es gerade machst. Das würde ich mir in so ner Diskussion wünschen.
Kommentar zum Spiel: warum vielleicht spannend, warum vielleicht uninteressant, warum vielleicht merkwürdig... aber nicht mit dem Willen "nach unten wegzutreten" ein "ÖHHHH. Daedalic dumm weil Gollum. Daedalic alles nur schlecht und geldgierig. alles Daedalic schei**" in den Kommentar-Äther brüllen...

Mag sein, dass es Vielen nix ausmacht oder dass die wenigstens ernsthaft diskutieren wollen und nur einer Wut Luft machen wollen → das führt aber dazu, dass Diskussionen keinen Spaß mehr machen :/
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Crenshaw
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Crenshaw »

BummsGeordy hat geschrieben: 11. Jun 2023, 15:38 Mag sein, dass es Vielen nix ausmacht oder dass die wenigstens ernsthaft diskutieren wollen und nur einer Wut Luft machen wollen → das führt aber dazu, dass Diskussionen keinen Spaß mehr machen :/
ich denke, hier liegt der Grund, die meisten wollen nicht diskutieren (was auf den aktuellen (a)sozialen (Hetz)Netzwerken auch nicht wirklich sinnvoll möglich ist), sondern nur kurz Dampf ablassen oder mal drauf einschlagen
Phrasenschwein
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Phrasenschwein »

BummsGeordy hat geschrieben: 11. Jun 2023, 15:38 und wo/wie zieht man da eine "sinnvolle" Grenze? wer oder was ist "Daedalic", dass jetzt zum Abschuss freigegeben wird? Publisher? Entwickler? Subentwickler? Teams? Marketing? Qualitätssicherung?
ist es denn besser, wenn man im Internet nicht als "Franz Mayer ist böse und kann nix" beschimpft wird, als wenn du bei einer Firma arbeitest und DAS woran du arbeitest völlig in den Boden gerammt wird, obwohl es ggf. GAR nichts mit Gollum zu tun hat? außer, dass es in irgendeiner abstrakten Organisation einen Teil des Namens teilt?

Wenn man diese Form der Reaktion und Kommentar als akzeptables Korrektiv bewertet, dann kann ich da leider nicht mitgehen. das ist nicht die Art von Umgang mit einem Bereich der mir sehr viel Freude macht, den ich ertragen möchte.
Natürlich hast du im Kern recht. Werbung und Vermarktung lügt/übertreibt/... aber das ist eine Einbahnstraße, die man ja für sich bewerten kann und die man im Zweifel mit Gleichgesinnten diskutiert und dann für "falsch" bewertet.
Wenn aber DIE, mit denen man sich über ein Spiel/sein Hobby austauschen möchte fast nur noch in Extremen leben, dann verdirbt es doch die Freude am Diskurs.
Nun man tut eben keine Grenze ziehen. Wenn mich Daedalic mit Gollum enttäuscht hat, dann richte ich meine Kritik an Daedalic. Eben weil ich auch keinen Einblick habe wer da beteiligt war und wer nicht bleibt es bei der Kritik einer Non Entität. Und das andere Teile eines Unternehmens für die Fehler gerade stehen müssen die andere machen ist ja auch nicht neu. Wenn das Qualitätsmanagement versagt hat ist halt die Firma in Verruf, da ist es halt egal ob du in der Logistikabteilung super Arbeit leistest.

Ob da immer das Niveau gerechtfertigt ist kann man immer im Einzelnen besprechen, sofern es die Zeit halt wert ist. Aber das ist halt für mich ein vergifteter Brunnen. Ja mag sein, dass Gamerdialog dann schnell toxisch wird, aber es ist eben von vorn herein eine Lüge. Da sehe ich für mich keinen Antrieb mehr Korrektiv sein zu wollen, wenn von vorn herein die "Einbahnstraße" so befahren wird. Abseits der schlimmsten Auswüchse, schallt es eben aus dem Wald wie hineingebrüllt wurde.
Und das Zunehmen von Extremen ist dank Social Media ja nichts Neues. Man sollte halt sich vorher klar sein was man möchte. Wenn es die differenzierte Betrachtung von Spielen ist, dann bleiben halt nur solche Bereiche. Aber das ist ja denke überall so. Wenn ich an Politik denke muss man gar nicht weit denken und auch bei anderen Themen nimmt es zu. In dem Fall haushalte wirklich mit deiner Zeit und gehe nur dort Diskussionen ein die es auch wert sind.
Blendwerk

Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Blendwerk »

Also ich mache jetzt mal den Spagat zu den Filmschaffenden.

Wenn ich sehe, dass ein neuer Film von Asylum rauskommt, weiß ich schon vorher, dass er so oder so scheiße sein wird :ugly:
Egal wer da jetzt Produzent, Regisseur oder Darsteller ist.

Und ich kommentiere natürlich auch als Erwartungsform, dass die da jetzt keinen Oscar Anwärter raushauen.
Irgendwer Anders
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Irgendwer Anders »

BummsGeordy hat geschrieben: 11. Jun 2023, 15:38 wenn man sich für Spiele interessiert und auch gerne austauschen möchte, dann KANN man das nur schwer ausblenden. Die Variante ist dann "hör halt auf dich für Spiele zu interessieren..." - das ist einfach traurig und schade.

Klar hat Daedalic mit Gollum Quark rausgelassen. Das kann man ja auch gerne diskutieren. Abgesehen davon, dass das nicht unbedingt für ALLES gelten muss, was sie je gemacht haben und je wieder veröffentlichen werden, war es ja nur ein Beispiel und nicht auf Daedalic beschränkt...
Da hilft nur, sich eine eigene Filterblase mit Orten aufzubauen, wo es noch etwas gemäßigter zugeht.

Klar hat Daedalic in der Vergangenheit schon gute Spiele gemacht und es ist auch nicht in Stein gemeißelt, dass sie in Zukunft nur noch Murks produzieren. Ich würde aber wetten, dass die frische Enttäuschung über Gollum dazu führt, dass auch Leute, welche die Ankündigung von "Surviving Deponia" ansonsten neutral bis verhalten positiv aufgenommen hätten, sich eher negativ darüber äußern.

Bezüglich des allgemeinen Tenors: Es könnte auch die Reaktion darauf sein, dass gefühlt immer mehr Spiele in miesem Zustand veröffentlicht werden. Die Publisher/Entwickler-Seite behandelt ihre Kunden schlecht, also kommt von Kundenseite die Retourkutsche.
Yano
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Yano »

Wurde bei Daedalic nicht alles rausgeekelt was in deren "goldenen Zeit" an den Adventures gearbeitet hatte?
Das müsste doch inzwischen intern eine komplett andere Firma sein was die Mitarbeiter angeht.
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Boris
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Boris »

Yano hat geschrieben: 11. Jun 2023, 19:19 Wurde bei Daedalic nicht alles rausgeekelt was in deren "goldenen Zeit" an den Adventures gearbeitet hatte?
Entwickler sind wohl Atomic Torch und “ehemalige” Writer von Daedalic. Quelle: Entwickler Kommentar im Steam Forum

Wenn man sich Cryofall von Atomic Torch anguckt koennte man auf eine Idee kommen was die Basis sein wird (was ja nix schlechtes sein muss, immerhin hat das Team dann schon Erfahrung mit dem Genre!)
Rince81
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Rince81 »

Boris hat geschrieben: 11. Jun 2023, 20:14
Yano hat geschrieben: 11. Jun 2023, 19:19 Wurde bei Daedalic nicht alles rausgeekelt was in deren "goldenen Zeit" an den Adventures gearbeitet hatte?
Entwickler sind wohl Atomic Torch und “ehemalige” Writer von Daedalic. Quelle: Entwickler Kommentar im Steam Forum

Wenn man sich Cryofall von Atomic Torch anguckt koennte man auf eine Idee kommen was die Basis sein wird (was ja nix schlechtes sein muss, immerhin hat das Team dann schon Erfahrung mit dem Genre!)
Als Entwickler bei Steam wird aber Daedalic gelistet. Wenn das in Wahrheit die Leute von Atomic Torch sind, fände ich das interessant. Bei Cryofall sind sie noch als Entwickler genannt und offenbar war das schon in enger Kollaboration mit Hamburg, wie die Credits zeigen:
https://www.mobygames.com/game/142863/cryofall/

https://atomictorch.com/Pages/FAQ
What is AtomicTorch Studio?
Founded in 2013, AtomicTorch Studio is a small, tight knit team of independent game developers. Our dream is to make amazing games that are true to their old-school roots and that anyone can enjoy!
Keine Herkunft der Entwickler oder den Unternehmens. Da werde ich neugierig. Die AtomicTorch Studio Pte. Ltd. ist in Singapur registriert. Also ein kleiner Indieentwickler aus Singapur? Oder ein Briefkasten um die Herkunft zu verschleiern oder Steuern zu sparen?

Wenn man sich die Social Media Kanäle von Atomic Torch Studios oder ihrer Mitarbeiter ansieht deutet die Herkunft ganz klar Richtung Russland. Finde ich wirklich eine interessante Kooperation im Jahr zwei des Ukrainekriegs...
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Ingoknito
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Ingoknito »

Kommentare, die über die Stränge schlagen, kommen vielleicht aus einem Ohnmachtsgefühl heraus. Kritische Berichterstattung und eine ernsthaftere Auseinandersetzung ist immer noch sehr selten im aktuellen Spielejournalismus zu finden.
Wir alle wurden jahrelang darauf konditioniert, dass Videospiele und Spaß so eng miteinander verbunden sind, dass jegliche Kritik nur sehr ungerne gesehen wird und sogar befürchtet wird diese könnte den Spaß kaputt machen. Selbst bei thePod kann man das ab und zu beobachten. Im heutigen Sonntgscast zu Zelda wurde sich darüber beschwert, dass sich Leute über die Microtransaktionen im Vollpreisspiel Diablo 4 aufregen. Wenn man das nicht mehr kritisieren darf, dann sollten wir vielleicht den Diskurs um Videospiele einstellen und einfach nur vor uns hin konsumieren.
Das Tragische ist die Gewöhnung und Normalisierung von bspw Microtransaktionen in Vollpreisspielen. Je normaler das wird, desto mehr Unverständnis kommt auf wenn man das dann trotzdem noch kritisiert(das selbe trifft auf vieles andere zu). Aber das bewirkt genau das Gegenteil und die Kritik bahnt sich (leider) in Form von Reviewbombings, Shitstorms und im schlimmsten Fall einer Instrumentalisierung von Reaktionären wie Gamergate. Der einzige Weg um da gegenzusteuern ist eine sachliche Kritik und Analyse von diesen Themen im Spielejournalismus.
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Desotho
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Desotho »

BummsGeordy hat geschrieben: 11. Jun 2023, 15:38 wieso ist die Grenze ein persönlicher/namentlicher Angriff?
wenn man bei Daedalic arbeitet und dann das Internet geflutet wird mit "Daedalic ist billig, inkompetent, gierig und schlecht" und deshalb das Spiel, an dem man eventuell arbeitet bei der ersten Vorstellung verrissen wird - dann brauch ich keinen persönlichen Angriff, damit das traurig ist/macht.
Halte ich für unkreative Formulierungen - aber wenn Daedalic was billiges und schlechtes auf den Markt gebracht hat, warum ist es dann nicht legitim das so zu benennen? Dass das die Bezeiligten nicht glücklicher macht ist schon klar, aber hier wird lediglich das Kind beim Namen genannt.
Und ich behaupte in dem Fall tut das vor allem weh weil es stimmt.

Wenn Uwe Boll einen Film rausbringt könnte man auch schreiben "interesantes Werk das besonders die Boll Fans begeistern wird" aber da muss er im Ernstfall eben auch die Wahrheit abkönnen.
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von XfrogX »

Ist bei sowas nicht oft ein großer Teil vom Problem, fehlende Kommunikation? Weil meistens keine Reaktion kommt, verleitet es die Leute härter zu werden um irgendwas zu provozieren.

Zumindest hört man das oft von contencreatoren das sobald sie anfangen mit den Leuten zu schreiben diese schnell sich sehr zurück nehmen und meistens der Ton dann allgemein besser wird.

Man kann halt nicht in sozialen Medien sein, aber sich dort nicht sozial verhalten. Dann bekommt man auch unsoziales gespiegelt.

Schlimm wird es halt nur dann wenn halt private Accounts von einzelnen Mitarbeitern gesucht und belästigt werden. Die können/sollten ja nicht privat die Kommunikation der Firma übernehmen.
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Desotho
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Desotho »

XfrogX hat geschrieben: 12. Jun 2023, 01:04 Zumindest hört man das oft von contencreatoren das sobald sie anfangen mit den Leuten zu schreiben diese schnell sich sehr zurück nehmen und meistens der Ton dann allgemein besser wird.
Wenn wir jetzt z.B. über Youtube Videos reden, ist es für mich tatsächlich nochmal was anderes. Wenn ich unter das Video von Person XYZ kommentiere,
ist es in dem Fall für mich so als würde ich die Person direkt ansprechen. Und da überlege ich deutlich stärker was ich raushaue.
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von BummsGeordy »

Ingoknito hat geschrieben: 11. Jun 2023, 21:30 (...)
Wir alle wurden jahrelang darauf konditioniert, dass Videospiele und Spaß so eng miteinander verbunden sind, dass jegliche Kritik nur sehr ungerne gesehen wird und sogar befürchtet wird diese könnte den Spaß kaputt machen. Selbst bei thePod kann man das ab und zu beobachten. Im heutigen Sonntgscast zu Zelda wurde sich darüber beschwert, dass sich Leute über die Microtransaktionen im Vollpreisspiel Diablo 4 aufregen. Wenn man das nicht mehr kritisieren darf, dann sollten wir vielleicht den Diskurs um Videospiele einstellen und einfach nur vor uns hin konsumieren.
Das Tragische ist die Gewöhnung und Normalisierung von bspw Microtransaktionen in Vollpreisspielen. Je normaler das wird, desto mehr Unverständnis kommt auf wenn man das dann trotzdem noch kritisiert(das selbe trifft auf vieles andere zu). Aber das bewirkt genau das Gegenteil und die Kritik bahnt sich (leider) in Form von Reviewbombings, Shitstorms und im schlimmsten Fall einer Instrumentalisierung von Reaktionären wie Gamergate. Der einzige Weg um da gegenzusteuern ist eine sachliche Kritik und Analyse von diesen Themen im Spielejournalismus.
wie genau meinst du das - dass "jegliche Kritik nur sehr ungerne gesehen wird"? Von wem ausgehend? auf wen bezogen?

Das Beispiel im Diablo 4 - Podcast hat mich auch etwas gestört. Es wurde nicht explizit gesagt und es ist auch nicht "schlimm" dass/wie darüber gesprochen wurde. Aber diese leichte Überheblichkeit.. das "von oben herab" bewerten ist ein Teil dessen, was mich so stört. Wenn man mit einer fast schon gelangweilten Stimme beklagt, dass es (verklausuliert) ja völlig dumm und bescheuert ist, sich über Microtransaktionen aufzuregen, weil man sie ja einfach ignorieren könne - dann verstehe ich schon, wie das gemeint ist. Mir ist auch klar, dass das eine Art ist damit umzugehen... in der Form des Ausdrucks impliziert es aber ein: "die anderen sind SO dumm, dass sie es nicht einfach wegignorieren". Und zumindest nach meinem Verständnis ist das gar nicht der Kern der Kritik.
Es wird ja häufig Vieles in einen Topf geworfen, was gar nicht zusammen gehört. Es sind ja nicht immer die selben Menschen die kritisieren - im Diskurs wie aber gern so getan. In diesem Beispiel "erst heißt es, dass man kein "pay to win" möchte - und dann liefern sie das, indem nur Kosmetik verkauft wird und dann ist es auch nicht recht". Solche Argumente helfen ja nicht weiter, weil a) es nicht die selben Menschen sind, die hier kritisieren und b) das dahinterliegende Problem gar nicht akzeptiert und diskutiert wird, sondern weil es schön einfach ist abgewälzt wird auf "dann ignoriert es halt".
Das wird aus meiner Sicht der Debatte nicht gerecht und führt eher zu Ärger (weil sich da mancher nicht warhgenommen fühlt), als dass es der Diskussion etwas hinzufügt...
Desotho hat geschrieben: 11. Jun 2023, 21:59
BummsGeordy hat geschrieben: 11. Jun 2023, 15:38 wieso ist die Grenze ein persönlicher/namentlicher Angriff?
wenn man bei Daedalic arbeitet und dann das Internet geflutet wird mit "Daedalic ist billig, inkompetent, gierig und schlecht" und deshalb das Spiel, an dem man eventuell arbeitet bei der ersten Vorstellung verrissen wird - dann brauch ich keinen persönlichen Angriff, damit das traurig ist/macht.
Halte ich für unkreative Formulierungen - aber wenn Daedalic was billiges und schlechtes auf den Markt gebracht hat, warum ist es dann nicht legitim das so zu benennen? Dass das die Bezeiligten nicht glücklicher macht ist schon klar, aber hier wird lediglich das Kind beim Namen genannt.
Und ich behaupte in dem Fall tut das vor allem weh weil es stimmt.

Wenn Uwe Boll einen Film rausbringt könnte man auch schreiben "interesantes Werk das besonders die Boll Fans begeistern wird" aber da muss er im Ernstfall eben auch die Wahrheit abkönnen.
diese Haltung ist ja genau das was ich kritisiere. Natürlich kann man ein Werk bewerten - aber das ist ja nicht was passiert. Es geht ja nicht um "Gollum hat Mängel xyz" sondern "Gollum ist schlecht und das liegt an der moralischen Verwerflichkeit und Inkompetenz des Entwicklers. Also ist der Entwickler moralisch verwerflich und böse und deshalb werden wir von vorne herein jegliche zukünftigen Veröffentlichen unter dem Blick "ist moralisch und qualitativ schlecht" sehen.

Wenn man deine Argumentation umkehrt, hätten Spieleentwickler/Publisher ja JEDES Recht so zu argumentieren, dass es NUR noch in-game-Stores, Lootboxen, Abos und unfertige Frühveröffentlichungen geben wird, weil es ja funktioniert und Geld abwirft und wir als "Spielende" das ja offensichtlich so wollen und akzeptieren und wir als Spielende dann einfach nur die Wahrheit akzeptieren müssen, dass wir auch bei "Shitstorms" und Moraldebatten das nächste Harry-Potter-Spiel in ungeahnten Zahlen kaufen werden...
XfrogX hat geschrieben: 12. Jun 2023, 01:04 Ist bei sowas nicht oft ein großer Teil vom Problem, fehlende Kommunikation? Weil meistens keine Reaktion kommt, verleitet es die Leute härter zu werden um irgendwas zu provozieren.

Zumindest hört man das oft von contencreatoren das sobald sie anfangen mit den Leuten zu schreiben diese schnell sich sehr zurück nehmen und meistens der Ton dann allgemein besser wird.

Man kann halt nicht in sozialen Medien sein, aber sich dort nicht sozial verhalten. Dann bekommt man auch unsoziales gespiegelt.

Schlimm wird es halt nur dann wenn halt private Accounts von einzelnen Mitarbeitern gesucht und belästigt werden. Die können/sollten ja nicht privat die Kommunikation der Firma übernehmen.
das habe ich jetzt schon ein paar mal hier im Thread gelesen. Zum Einen ist das nicht der Punkt, den ich zur Diskussion angestoßen habe (es geht mir nicht darum, ob es ok ist eine Firma oder ein Individuum zu beleidigen, sondern darum, dass der Ton und die Reaktions-/Dikussionskultur aus der Spielerschaft das ist, was jegliche Freude am Diskurs verdirbt.
Natürlich ist es schlecht jemanden persönlich anzugreifen. Aber völlig losgelöst davon ist allein die Tatsache, dass häufig fast nur noch in Extremen und Superlativen und absoluten Bewertungen und (Vor)Verurteilungen geredet wird für mich ein unerträglicher Effekt.
Desotho hat geschrieben: 12. Jun 2023, 06:19
XfrogX hat geschrieben: 12. Jun 2023, 01:04 Zumindest hört man das oft von contencreatoren das sobald sie anfangen mit den Leuten zu schreiben diese schnell sich sehr zurück nehmen und meistens der Ton dann allgemein besser wird.
Wenn wir jetzt z.B. über Youtube Videos reden, ist es für mich tatsächlich nochmal was anderes. Wenn ich unter das Video von Person XYZ kommentiere,
ist es in dem Fall für mich so als würde ich die Person direkt ansprechen. Und da überlege ich deutlich stärker was ich raushaue.
siehe den Punkt darüber. Das ist ja alles klar und gegeben - mir geht es um die Diskussion untereinander und das Diskurs-Klima, das entsteht wenn man nur mit Häme, Hass und Abwertung konfrontiert wird, wenn man sich eigentlich mal in Ruhe über ein Spiel unterhalten möchte. und zwar NICHT als Publisher, sondern als interessierter Spieler, der diese Kommentare dann ja auch liest.
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Desotho
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Re: Häme und Erniedrigung als Phänomen der "Gaming-Szene"

Beitrag von Desotho »

BummsGeordy hat geschrieben: 12. Jun 2023, 09:15 diese Haltung ist ja genau das was ich kritisiere. Natürlich kann man ein Werk bewerten - aber das ist ja nicht was passiert. Es geht ja nicht um "Gollum hat Mängel xyz" sondern "Gollum ist schlecht und das liegt an der moralischen Verwerflichkeit und Inkompetenz des Entwicklers. Also ist der Entwickler moralisch verwerflich und böse und deshalb werden wir von vorne herein jegliche zukünftigen Veröffentlichen unter dem Blick "ist moralisch und qualitativ schlecht" sehen.
Natürlich ist "der Entwickler" eine Verallgemeinerung, aber ganz ernsthaft: Man kann nun auch nicht jedes einzelne Wort in einem Internet Kommentar auf die Waagschale legen. Und bei Daedalic scheint es ja auch zu gären, auch wenn man natürlich keine Details kennt. Ich finde auch den Entwickler als solchen kann und darf man kritisieren.

Und ja, miese Bewertungen wird man überall finden, aber ist doch immer ganz interessant sowas:
https://www.kununu.com/de/daedalic-entertainment1
BummsGeordy hat geschrieben: 12. Jun 2023, 09:15 siehe den Punkt darüber. Das ist ja alles klar und gegeben - mir geht es um die Diskussion untereinander und das Diskurs-Klima, das entsteht wenn man nur mit Häme, Hass und Abwertung konfrontiert wird, wenn man sich eigentlich mal in Ruhe über ein Spiel unterhalten möchte. und zwar NICHT als Publisher, sondern als interessierter Spieler, der diese Kommentare dann ja auch liest.
Also ist das Forum hier jetzt das Thema? Denn den Ort an dem Du diskutierst wählst Du ja auch selber. Und die Facebook Gollum Fan Group ist natürlich was anderes als das 4 Chan Gollum Hate Board.
El Psy Kongroo
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