Ja die Story des Spiels ist auf Alien Niveau, passt auf einen Bierdeckel und ist halt "Big Corps are evil, realy evil, batshit evil ...", das erwartete ich aber ... Genauso wie der Einstieg ins spiel, den ich nicht so schlimm empfunden habe. Ich hab (leider) alle Alien-Filme gesehen und (extremes leider) fast alle Alienspiele gespielt, ich weiß wie die Viecher funktionieren. Ich fand den "Action-Einstieg" daher sogar ganz passend. Im Kontrast dazu fand ich den langsamen Einstieg bei Alien: Isolation eher stressiger. Ständig das gewarte: "wann kommt das Alien..." - Ich als Spieler wusste etwas, was die Spielfigur nicht wusste. Wenn man dem Entwickler die Kompetenz mal zusprechen will; könnte man auch sagen, sie wollten Haze "story-technisch" extrem schnell auf das Wissenslevel des Spielers hieven.
Was die Inszenierung und den Jank anbelangt: das ist halt ne MidBudget-Entwicklung. Die Entwickler versuchen alles rauszuholen was geht. Später nutzen sie zB. auch noch das "zum APC" zurücklaufen spielerisch. Es treibt einen echt den Puls hoch, wenn man aus einem Gebäudekomplex unter Zeitdruck verlassen muss, mit Civics im Gebäck, Aliens im Nacken (klar Alarm getrigger, alle Aliens sind aktiv). Da die Karte nicht pausiert ist das springen zum ziel defacto tödlich und die Karte ist auch so angelegt, dass jetzt die KI eine Route wählen würde, die einen umbringt... Was man also machen muss, sich alle par Sekunden in der Karte orientieren, währen im Hintergrund die Marins schreiend um ihr leben rennen/kämpfen. In diesen Momenten hatte mich das Spiel, puls auf 180 und nickend zum Designer ...
Das soll nicht alle Unzulänglichkeiten Entschuldigen, aber gerade einige sind IMHO bewusst so gewählt. Das Speichersystem trägt imho eine Menge zur Spannung bei. Das ständige abwägen, der Verlust von einer halben stunde oder mehr, erzeugt echt Stress. Das man dann nicht alle Cutscenes abrechen kann ist Nervig, keine Frage, hat mich aber kaum gestört, das ist man in dem Gengre irgendwie gewöhnt. Auch das wiederholen von einer Stunde arbeit, weil man merkt, dass man sich verrannt hat, bzw an einer stelle zu viel Resourcen verballert hat ... Wenn man wie Andre an sowas prinzipiell kein Interesse/Spaß hat, macht man um dieses Spiel einen am besten extrem großen Bogen! Die Level sind Puzzle die gelöst werden wollen, wie bei ShadowTactics ...
Was mir im Cast aber gefehlt hat ist die Kritik am "LateGame". Ja Andre hat recht, da kommt nicht viel mehr. Noch ein paar neue Gegnertypen, aber aus der "TopDown" kann man die Kaum auseinander halten. Die simplen Drohnen kommen am AutoMG nicht vorbei, die großen Drohnen schon..., thats it - was mir aber auffällt ist das Balancing. Das Spiel wird zwar nie "leicht" aber man kann den Resourcenmangel fast komplett ausknipsen. In den späteren Levels kann man 5 Marines ins Team führen, ab da muss man nicht mehr abwägen welche Klasse man Auslässt. Man hat alle im Feld. Das heißt man hat auch sicher mindestens einen Hacker und Recon/Sniper im Spiel (die wichtigsten Klassen, jeder der neu Anfängt, die müsst ihr im Spiel haben, sonst rennt ihr vor ne Wand). Dazu kommen "Skills" wie "Minen", "Stress 30 sec abschalten", ...
Die dominante Strategie war bei mir nie "Gegner anlocken". Da die KI im "unentdeckt" Modus immer die gleichen Wege läuft, hat es sich als "Resourcen-Effektive" herausgestellt Minen zu legen. Spawn punkt für Alien gefunden: Mine, Aliens patrouillieren, minen.... Den Alarm lösen ja nicht die Schüsse und Explosionen aus sondern nur wenn ein Alien getriggert wird. Die KI juckt es nicht, wenn dinge Explodieren, (außer wenn man eine Wand einreißt
). Selbst wenn ich einen von 4 Gegner einer Patrouillie ausknipse (oder mit einer Mine 2 von 4), passiert nichts ... Ich kann so mit Minen, Granaten und Sniper meist den ganzen Level clearen, durchschreiten ohne wirklich den Alarm auszulösen (oder es wird neu geladen ). Bleiben noch die Kultisten, die triggern aber keine Hive-Aktivitäten. Ich kämpfe nur dann, wenn mich die Mission zwingt und dann kann ich auch noch den Stress unterdrückenLong Story Short: ich hab gerade Mission 10 abgeschlossen - mit > 10 Munition Packs, 6/6 Medic Packs, 4/6 Werkzeug und nur 2 Marines verwundet (1 Tag), keine TraumaPunkte. Soll heißen, die ganzen tollen "Management-Mechaniken" fallen am Ende einfach raus - Das ist ein Stealth Spiel und wie jedes Stealth Spiel kann (und sollte) man es Exploiten (es gibt sogar ein Archivement dafür), wer daran keinen Spaß hat, wird an diesem Spiel weniger (nicht keinen) Spaß haben.
Bei der Spielweise kommt der fehlende Polisch aber leider extrem raus. Wie Andre beschrieben hat, schaut man auf die "Blips" im Bewegungs-Melder und studiert die Laufwege, platziert Mienen und geht generell bedacht vor ... und ständig plärrt einem die Marines an "wir sind hier nicht zum Picknicken", "genießen sie die Aussicht?" .... das geht einem irgendwann echt auf die nerven ....
