NIUS und alte Bekannte...

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screamingblood
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NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von screamingblood »

Ich muss mich einfach mal irgendwo ausschreiben. Und den alten Sonntags-Podcast-Thread hochholen mag ich dafür nicht extra...

Manche mögen vielleicht mitbekommen haben, dass da draußen das nächste rechtspopulistische bis verschwörungstheorie-affine digitale Hetzblättchen namens NIUS aufgepoppt ist, mit niemand Geringerem als Julian Reichelt als einer der Gallionsfiguren. Da wird die AfD gelobhudelt, eine Zusammenarbeit zwischen dieser und CDU/CSU beworben für eine maximal rechtslastige Koalition, gegen Geflüchtete, ansatzweise jenseits des rechten Rands agierende Parteien und Wissenschaft gehetzt, was das Zeug hält.

Was das jetzt mit einem alten Sonntags-Podcast zu tun hat? Fleißiger Mit-Autor, und insbesondere mit Klimawandel-Leugnung sowie transfeindlichem Hass-Gekotze beschäftigt: Ahmet Iscitürk. Und ich erinnere mich düster an einen Podcast aus dem Jahre 2019, in dem er sich halbherzig als geläutert und über die - ja immer nur lustig gemeinten und bestimmt nie wirklich so gelebten - PC Action-"Witze" hinausgewachsen verkauft hat. Und nun verdient er sein Geld damit, all das, was damals noch als Gag verkauft wurde, mit voller Ernsthaftigkeit rauszukotzen und sich an rechter Hetze zu beteiligen. Und ich frage mich, was habe ich verpasst? Wo ist der falsch abgebogen? Und warum habe ich das Gefühl, dass zunehmend Leute der "alten Riege" in diese Richtung und auf die Wand zu steuern?
meieiro
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von meieiro »

NIUS ist einfach das deutsche Daily Wire inklusive Trans-'Dokumentation' ala 'What is a woman'

Ich kenne Ahmet Iscitürk nicht, bin nur, wegen dieses Threads, kurz über seine Twitter-Feed gescrollt.
Mein Eindruck ist, dass er eben nicht aus den PC Action 'Witzen' rausgewachsen ist.(Mann hält eine Frau gefangen. Hahaha witzig)
Der passt perfekt in den Verein rein
Rigolax
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Rigolax »

Jo, das ist, soweit ich das sehen konnte, rechter anti-"woker" Kulturkampf in Reinform. Deren Transgender-Video habe ich mir zu meinem Schaden sogar angeguckt, es mangelt (wie zu erwarten) total an Verhältnismäßigkeit und insbesondere gegen Ende wird's echt eklig und schon imho hetzerisch, wenn u.a. eine vermeintliche diffuse Nähe von LGBTQ zu Kindesmissbrauch hergestellt wird. Das ist keinen Deut besser als übelster "Woke"-Content aus den letzten Ecken Twitters (I mean "X") oder sonst wo, nur hier noch gefährlicher, da wohl mehrheitsfähiger.
Rince81
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Rince81 »

screamingblood hat geschrieben: 26. Jul 2023, 14:24 Was das jetzt mit einem alten Sonntags-Podcast zu tun hat? Fleißiger Mit-Autor, und insbesondere mit Klimawandel-Leugnung sowie transfeindlichem Hass-Gekotze beschäftigt: Ahmet Iscitürk.
Ne, ne? Der ist da auch gelandet? Habe die PC Action nie gelesen, der Name ist aber natürlich ein Begriff. Wieder schade zu sehen, dass blöde Witze reißen in den 90ern offenbar nicht immer nur blöde Witze, sondern offenbar Überzeugung war. Ich hoffe mal, dass der damit für etablierte Spieleseiten und Podcasts soweit gecancelt ist.
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Alienloeffel
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Alienloeffel »

Ich habe auch nur nebenher mitbekommen, dass das eine neue Plattform fuer solche Leute zu sein scheint. Jan Fleischhauer ist da ja wohl auch mit dabei? Der Herr allein schon in Kombination mit Reichelt ist gruselig.
Ich bin noch etwas unsicher ob ich mir das wirklich ansehen moechte.
Rince81
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Rince81 »

Alienloeffel hat geschrieben: 26. Jul 2023, 15:58 Ich bin noch etwas unsicher ob ich mir das wirklich ansehen moechte.
Ich habe es gerade mal gemacht. Es ist gruselig. Die widerlichste Form des "Kulturkampfes" übernommen aus den USA und auf deutsch für ein dummes Publikum, die den Mist fressen.
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motohalo
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von motohalo »

@Rigolax: Ich hoffe kommt nicht konfrontativ rüber und vielleicht ist es nur ein Formulierungs- bzw. Verständnisproblem. Aber da ich schon Ähnliches von Dir gelesen habe. Hast Du mal Beispiele für
Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 15:32 übelster "Woke"-Content
der vergleichbar mit z.B. rassistischen Entgleisungen bei Reichelt & Co. ist. Weil so wie ich das bei Dir lese, wäre es ne Relativierung. Nach dem Motto "Die sind fast genauso schlimm" auf der progressiven Seite. Ich weiß halt wirklich nicht, was es da so Negatives
Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 15:32 aus den letzten Ecken Twitters (I mean "X")
gibt? Und ich habe gelesen, dass Du Relativismus grundsätzlich magst 8-)
Mauswanderer
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Mauswanderer »

Alienloeffel hat geschrieben: 26. Jul 2023, 15:58
Ich bin noch etwas unsicher ob ich mir das wirklich ansehen moechte.
Ich bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen, mir sowas absehbar übles gar nicht mehr anzusehen. Ich muss nicht in Klärschlamm baden, um zu wissen, dass mir der Geruch von Klärschlamm im Haar nicht genehm wäre, da reicht ein Schnüffeln im Vorbeigehen. :D
Rigolax
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Rigolax »

motohalo hat geschrieben: 26. Jul 2023, 18:38 der vergleichbar mit z.B. rassistischen Entgleisungen bei Reichelt & Co. ist. Weil so wie ich das bei Dir lese, wäre es ne Relativierung. Nach dem Motto "Die sind fast genauso schlimm" auf der progressiven Seite. Ich weiß halt wirklich nicht, was es da so Negatives gibt? Und ich habe gelesen, dass Du Relativismus grundsätzlich magst 8-)
Was für rassistische Entgleisungen von Reichelt und Co. meinst du konkret? Ich glaube, hier haben wir schon das erste Missverständnis, weil ich mir nicht sicher bin, ob's die wirklich gibt, ich bin aber auch nicht im Bilde, was er konkret alles vom Stapel gelassen hat.

Allgemein: Reichelt ist ja wohl nun kein Rechtsextremer (wobei das keine Voraussetzung für rassistische Entgleisungen ist) und der "Content" bei NIUS ist m.E. auch insg. nicht rechtsextrem. Ich halte aber etwa deren (Anti-)Trans-Doku für wirklich übel z.B., ich meine das ernst mit dem Hetzerischen; ich kann das auch, wenn gewünscht, im Detail substanziieren, aber dafür müsste ich die Doku (in dem Teil) nochmal gucken und ich will für den Shit auch nicht so eine Art verkappte (unterstellbare) Werbung machen und sie machen es auch mehr oder weniger "geschickt", weil sie eben nicht "typisch" hetzen. Sie erwecken, grob gesagt, sehr abfällige Eindrücke über die Transgender-Bewegung durch (unschöne) Einzelfälle und gewisse Verbindungen von kleinen Organisationen/Gruppierungen auch mit staatlichen Stellen/Programmen und das wirkt dann aber recht generalisiert; man darf und sollte diese Fälle (wenn es so zutrifft bzw. es einen substantiellen Verdachtsmoment gibt) auch durchaus kritisch diskutieren, es ist aber der Kontext, der es sehr fragwürdig macht, also wie es dort passiert, welche Gewichtung das erhält, wie einordnende, relativierende Worte fehlen, weil es eben eigentlich nur Randerscheinungen sind. Insg. ist die Trans- und ferner LGBTQ-Bewegung/Community halt eigentlich harmlos, wozu man m.E. wenn man wirklich einigermaßen liberal ist, auch nur kommen kann.

Schlimm finde ich auf progressiver Seite u.a., wenn essentialistisch argumentiert wird, als ob "der Mann" an sich, als Identität, ein Problem wäre, weil eine Sozialisierung in einer "toxischen Maskulinität" wohl als so allumfassend gesehen wird, und damit schon ein Generalverdacht erzeugt wird und das am Ende für das eigene feministische Anliegen abträglich ist, man sich ins eigene Knie schießt. Aber vielleicht geht's nur mir so.

Relativismus ist eine epistemologische Denkrichtung, falls nicht bekannt: https://www.spektrum.de/lexikon/philoso ... ismus/1768
meieiro
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von meieiro »

Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 19:15 Allgemein: Reichelt ist ja wohl nun kein Rechtsextremer (wobei das keine Voraussetzung für rassistische Entgleisungen ist) und der "Content" bei NIUS ist m.E. auch insg. nicht rechtsextrem.
Julian Reichelt ist nach seinem Rauswurf bei der Bild weit nach rechts abgedriftet. Der macht nichts anderes als gegen Flüchtlinge, Grüne, Transpersonen, usw. zu hetzen
Ich finde schon, dass man den rechtsextrem nennen kann.
Und NIUS ist genau das selbe. Wenn dir die Bild zu wenig hetzerisch ist, dann gehst du zu NIUS
Rigolax
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Rigolax »

meieiro hat geschrieben: 26. Jul 2023, 19:43 Julian Reichelt ist nach seinem Rauswurf bei der Bild weit nach rechts abgedriftet. Der macht nichts anderes als gegen Flüchtlinge, Grüne, Transpersonen, usw. zu hetzen
Wir müssten klären, was mit "hetzen" genau gemeint ist, weil ich annehme, dass Reichelt nicht NPD-mäßig "Ausländer raus" skandiert o.ä. Ähnlich bzgl. rassistischer Entgleisung, was ich im engeren Sinne auch nicht vermute dort, so gibt es ja auch den "bürgerlichen" Anstrich. Ich will ja nicht in Abrede stellen, dass dort Stimmung gemacht wird, agitiert wird und das alles eklig rechts ist, ich bin mir aber nicht so ganz sicher, wo die Trennlinien verlaufen. Aber kann ja schon sein, ich halte ja auch die erwähnte Doku für hetzerisch, ich nehme an, das Prinzip ist ähnlich (Langer Artikel: https://www.queer.de/detail.php?article_id=46258).
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Alienloeffel
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Alienloeffel »

Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 19:58
meieiro hat geschrieben: 26. Jul 2023, 19:43 Julian Reichelt ist nach seinem Rauswurf bei der Bild weit nach rechts abgedriftet. Der macht nichts anderes als gegen Flüchtlinge, Grüne, Transpersonen, usw. zu hetzen
Wir müssten klären, was mit "hetzen" genau gemeint ist, weil ich annehme, dass Reichelt nicht NPD-mäßig "Ausländer raus" skandiert o.ä. Ähnlich bzgl. rassistischer Entgleisung, was ich im engeren Sinne auch nicht vermute dort, so gibt es ja auch den "bürgerlichen" Anstrich. Ich will ja nicht in Abrede stellen, dass dort Stimmung gemacht wird, agitiert wird und das alles eklig rechts ist, ich bin mir aber nicht so ganz sicher, wo die Trennlinien verlaufen. Aber kann ja schon sein, ich halte ja auch die erwähnte Doku für hetzerisch, ich nehme an, das Prinzip ist ähnlich (Langer Artikel: https://www.queer.de/detail.php?article_id=46258).
Reichelt verzerrt und verkuerzt Aussagen oder Statements (meist aus dem Umfeld der Gruenen), um Skandaloeses zu enthuellen um darauf dann vermeintlich entlarvende "Schlussfolgerungen" folgen zu lassen. Vom Stil her sehr stark an Tucker Carlson. Zumindest tut er das bei seinem Moechtegern "News" Format "Achtung Reichelt". Das hat schon die Thematik und Qualitaet von den Entgleisungen, die man sonst eben aus den Zirkeln der AfD, Querdenkern usw, kennt.
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Ironic Maiden
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Ironic Maiden »

Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 19:15
Schlimm finde ich auf progressiver Seite u.a., wenn essentialistisch argumentiert wird, als ob "der Mann" an sich, als Identität, ein Problem wäre, weil eine Sozialisierung in einer "toxischen Maskulinität" wohl als so allumfassend gesehen wird, und damit schon ein Generalverdacht erzeugt wird und das am Ende für das eigene feministische Anliegen abträglich ist, man sich ins eigene Knie schießt. Aber vielleicht geht's nur mir so.
Klar gibt es auf Twitter usw. Menschen, die Männer an sich als Problem betrachten. Und? Es gibt für jede Position ein paar Spinner*innen, die diese vertreten.

Das ist aber auf der progressiven Seite keineswegs so häufig, wie du hier insinuierst. Meinem Eindruck nach kommen auf jeden tatsächlich absolut männerfeindlichen Post mindestens 100 Fälle, wo sich Männer allein schon über Begriffe wie "toxische Maskulinität * " (das "toxisch" steht übrigens als Adjektiv dabei, um deutlich zu machen, dass es eben nur um die Ablehnung bestimmter Aspekte bzw. Verdrehungen von Männlichkeit geht, nicht um diese an sich) fürchterlich aufregen und sich durch jeden Hinweis, dass es viele Männer gibt, die sich schlecht verhalten, selbst diskriminiert fühlen bzw. das sofort als Pauschalangriff auf alle Männer sehen. (Das ist auch hier im Forum schon vorgekommen.) In dem Fall ist das aber eher ein Empfängerproblem.

Und das ist dann auch kein Problem für den Feminismus. Es gibt immer Männer, die sich schrecklich echauffieren, sobald z.B. ihre Privilegien, ihr eigenes Profitieren von patriarchalen Strukturen, oder auch ihr internalisierter Sexismus angesprochen wird. Es ist aber nicht primär die Aufgabe des Feminismus, dann diese Männer zu beruhigen. Klar kann man sagen, dass sich mehr erreichen lässt, wenn Männer und Frauen für eine gerechtere Welt zusammenarbeiten. Es gibt auch Männer, die erkennen, dass von ihnen dafür auch abverlangt werden wird, und die sich anstrengen, und denen bewusst ist, dass sie Dinge aufgeben werden müssen. Aber die Männer, die erwarten, dass der Feminismus gefälligst so zu laufen hat, wie sie das für richtig halten, und die beleidigt reagieren und wieder von Frauen Beschwichtigung und Einlenken erwarten, sind keine Allies des Feminismus, selbst wenn sie sich selbst dafür halten. Sie sind vielleicht weniger schlimm als andere, aber das war es auch.
(Sorry für den Rant.)

* Um nochmal einen direkten Bezug zum Thread herzustellen: Julian Reichelt ist z.B. ein Paradebeispiel für toxische Maskulinität. Geriert sich selbst als kluger Journalist (auch wenn das, was er macht, eher Jounalisten-Cosplay ist), der unbequeme Wahrheiten ausspricht, aber betreibt eigentlich politische Kampagnen gegen alles, was den momentanten Status Quo an Profitgier, Diskriminierung, Zerstörung des Planeten, und nicht zuletzt (von ihm bei der Bild ja auch ganz praktisch ausgelebten) Sexismus in Gefahr bringen könnte.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
Rigolax
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Rigolax »

Ironic Maiden hat geschrieben: 26. Jul 2023, 22:23 Das ist aber auf der progressiven Seite keineswegs so häufig, wie du hier insinuierst.
Habe ich insinuiert, dass es so häufig ist? Ich schrieb doch sogar, diese rechten anti-woken Plattformen sind viel gefährlicher. [edit: okay ich schrieb nur "gefährlicher", man denke sich bitte noch ein "viel" davor] [EDIT 2: Ich merk grad, sorry, falls das missverständlich war, mit dem "hier" im ersten Post von mir im Thread meinte ich NIUS bzw. deren Anti-Trans-Video: "nur hier noch gefährlicher, da wohl mehrheitsfähiger".]

Es gibt aber m.E. bedenkliche linke Entwicklungen, die in den Mainstream eher durchwirken, die sind eher salonfähig.
Ironic Maiden hat geschrieben: 26. Jul 2023, 22:23 Meinem Eindruck nach kommen auf jeden tatsächlich absolut männerfeindlichen Post mindestens 100 Fälle, wo sich Männer allein schon über Begriffe wie "toxische Maskulinität * " (das "toxisch" steht übrigens als Adjektiv dabei, um deutlich zu machen, dass es eben nur um die Ablehnung bestimmter Aspekte bzw. Verdrehungen von Männlichkeit geht, nicht um diese an sich) fürchterlich aufregen und sich durch jeden Hinweis, dass es viele Männer gibt, die sich schlecht verhalten, selbst diskriminiert fühlen bzw. das sofort als Pauschalangriff auf alle Männer sehen. (Das ist auch hier im Forum schon vorgekommen.) In dem Fall ist das aber eher ein Empfängerproblem.
Ich habe letztens sogar geschrieben, dass es (negative) sog. toxische Maskulinität gibt: viewtopic.php?p=254919&hilit=toxische#p254919 Und ich sehe kein "Empfängerproblem" in manchen Fällen jedenfalls.
Ironic Maiden hat geschrieben: 26. Jul 2023, 22:23Und das ist dann auch kein Problem für den Feminismus.
Sehe ich aber durchaus, aber ich bin nicht in meiner Freizeit der PR-Berater für "den Feminismus". (Gibt eigentlich nicht "den Feminismus", es gibt Feminismen.)
Ironic Maiden hat geschrieben: 26. Jul 2023, 22:23* Um nochmal einen direkten Bezug zum Thread herzustellen: Julian Reichelt ist z.B. ein Paradebeispiel für toxische Maskulinität. Geriert sich selbst als kluger Journalist (auch wenn das, was er macht, eher Jounalisten-Cosplay ist), der unbequeme Wahrheiten ausspricht, aber betreibt eigentlich politische Kampagnen gegen alles, was den momentanten Status Quo an Profitgier, Diskriminierung, Zerstörung des Planeten, und nicht zuletzt (von ihm bei der Bild ja auch ganz praktisch ausgelebten) Sexismus in Gefahr bringen könnte.
Würde ich nicht widersprechen wollen.
motohalo
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von motohalo »

Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 19:15
Was für rassistische Entgleisungen von Reichelt und Co. meinst du konkret? Ich glaube, hier haben wir schon das erste Missverständnis, weil ich mir nicht sicher bin, ob's die wirklich gibt, ich bin aber auch nicht im Bilde, was er konkret alles vom Stapel gelassen hat.

Allgemein: [...]
Danke für die Antwort, aber unschönes u.a. rechtsextrem / rassistisch Seien, fängt für mich nicht erst bei "Ausländer raus" brüllen an. Ich kann nachvollziehen, dass es interessant sein kann, sich diese Doku / NIUS analytisch anzusehen. Bitte nicht. Wenn irgendein Milliardär ein Medium für Lügen und Aufregung finanziert, dann schenke ich dem keine weitere Aufmerksamkeit - Abgesehen von der interessanten Info, dass ein ehemaliger PC Action-Redakteur dort arbeitet, der im Podcast zu Gast war.

Um zum Ausgangspunkt für meine Nachfrage zurückzukommen. Es gibt keine andere Seite, mit der das zu vergleichen ist - belltower, queere/feministische Magazine? Deswegen meine Frage nach der Formulierung: Hättest Du gleich "viel schlimmer als fast alles was es auf der Gegenseite [?woke?] gibt" geschrieben, hätte ich nicht nachgefragt. Und was sollen dann schon wieder die
Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 22:32 bedenkliche linke Entwicklungen, die in den Mainstream eher durchwirken, die sind eher salonfähig.
sein?
Zuletzt geändert von motohalo am 26. Jul 2023, 23:43, insgesamt 1-mal geändert.
Rigolax
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Rigolax »

motohalo hat geschrieben: 26. Jul 2023, 23:33 Danke für die Antwort, aber unschönes u.a. rechtsextrem / rassistisch Seien, fängt für mich nicht erst bei "Ausländer raus" brüllen an.
Kann imho durchaus sein, dass die Intensität der durch Migranten und Flüchtlinge verübten Gewalt so sehr überhöht wird bei Reichelt, dass es als rechtsextrem gelten muss.
motohalo hat geschrieben: 26. Jul 2023, 23:33 Ich kann nachvollziehen, dass es interessant sein kann, sich diese Doku / NIUS analytisch anzusehen. Aber bitte nicht. Wenn irgendein Milliardär ein Medium für Lügen und Aufregung finanziert, dann schenke ich dem keine weitere Aufmerksamkeit - Abgesehen von der interessanten Info, dass ein ehemaliger PC Action-Redakteur dort arbeitet, der im Podcast zu Gast war.
Ich habe auch keine wirkliche Lust drauf.
motohalo hat geschrieben: 26. Jul 2023, 23:33 Aber was sollen dann schon wieder die
Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 22:32 bedenkliche linke Entwicklungen, die in den Mainstream eher durchwirken, die sind eher salonfähig.
sein?
Das Paradebeispiel ist imho Böhmermann. "Satire" ist ja imho eher ein Feigenblatt, ist mir etwa nicht klar, warum man die CDU als Nazis bezeichnet. Allgemein im Journalismus gibt's eine Tendenz zu einer relativ starken Moralisierung, was imho vor allem aus dem linken Spektrum kommt, die ich für bedenklich halte. -- Sorry, hätte deutlicher sein sollen.
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von motohalo »

Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 23:43 ist mir etwa nicht klar, warum man die CDU als Nazis bezeichnet.
Das passiert mir privat im Selbstgespräch nach Nachrichtensendungen häufiger. Aber ich bin auch kein Journalist :D
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Alienloeffel
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Alienloeffel »

Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 23:43
motohalo hat geschrieben: 26. Jul 2023, 23:33 Aber was sollen dann schon wieder die
Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 22:32 bedenkliche linke Entwicklungen, die in den Mainstream eher durchwirken, die sind eher salonfähig.
sein?
Das Paradebeispiel ist imho Böhmermann. "Satire" ist ja imho eher ein Feigenblatt, ist mir etwa nicht klar, warum man die CDU als Nazis bezeichnet. Allgemein im Journalismus gibt's eine Tendenz zu einer relativ starken Moralisierung, was imho vor allem aus dem linken Spektrum kommt, die ich für bedenklich halte. -- Sorry, hätte deutlicher sein sollen.
Es ist ja durch Personen wie Hans Georg Maaßen schlecht bestreitbar, dass die CDU nicht mindestens ein Problem mit rechten Tendenzen hat. Das ist durch deren politisches Spektrum ja erstmal nicht verwunderlich oder ein Vorwurf. Das teils schamlose Bedienen von Rechtspopulismus und eben solcher Personen in der Union, rechtfertigen das ueberspitzte Abarbeiten in Form von Satire aber durchaus, ohne, dass man das als versteckten Aktivismus sehen muss. Wobei insbesondere die Union ja generell sehr empfindlich bei Witzen ueber sie selbst ist. Da wird gerne schnell geklagt und parallel gejammert, aber das ist ein anderes Thema.
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Jon Zen
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von Jon Zen »

motohalo hat geschrieben: 26. Jul 2023, 23:46
Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 23:43 ist mir etwa nicht klar, warum man die CDU als Nazis bezeichnet.
Das passiert mir privat im Selbstgespräch nach Nachrichtensendungen häufiger. Aber ich bin auch kein Journalist :D
Und historisch hat die 2. Reihe (und später 1. Reihe) der CDU ab Anfang der 50er aktiv alte Nazikader in viele politische Ämter gebracht (FDP und seltener die SPD auch, aber die waren nicht an der Macht) und die Verfolgung & Aufarbeitung der NS-Straftaten be- und verhindert. Das müsste auch mal besser aufgearbeitet werden.

Zu Böhmermann als "Woke-Content": Er wandelt geflissentlicht zwischen Journalismus und Satire mit seinem Team. Dabei bezieht er sich auf das Feigenblatt der Satire, wenn der als journalistisch vorgebrachte Beitrag diesen Standards nicht entspricht, oder relevante Fakten außer Acht lässt.
Ist er aber ein Schaden für die Gesellschaft? Auf gar keinen Fall! Er hat mit seinem Team und seiner Show schon viele wichtigen Themen Raum gegeben und somit die Gesellschaft auf diese aufmerksam gemmacht, sie vorangebracht.
Ja, in letzter Zeit leidet mMn die Qualität der Satire, als auch die des investigativ-journalistischen Aspekts, die Show bietet aber keinerlei Basis für die Rechtfertigung von Hass.
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Re: NIUS und alte Bekannte...

Beitrag von meieiro »

Rigolax hat geschrieben: 26. Jul 2023, 23:43 Das Paradebeispiel ist imho Böhmermann. "Satire" ist ja imho eher ein Feigenblatt, ist mir etwa nicht klar, warum man die CDU als Nazis bezeichnet. Allgemein im Journalismus gibt's eine Tendenz zu einer relativ starken Moralisierung, was imho vor allem aus dem linken Spektrum kommt, die ich für bedenklich halte. -- Sorry, hätte deutlicher sein sollen.
Im Prinzip hat Böhmermann nicht die CDU als Nazis bezeichnet, sondern die Afd. Der Spruch 'Alternative für Deutschland aber mit Substanz' stammt aber von Merz. Also die CDU schiebt sich selbst in die Nähe von Rechtsextremen.
Böhmermann hat nur das selbe überspitz dargestellt. Ist für mich klar als Satire erkennbar.
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