Runde #436: Jagged Alliance 3

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Mauswanderer
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Mauswanderer »

DieTomate hat geschrieben: 6. Aug 2023, 16:48 Wenn so viele JA2 Fans von JA3 begeistert sind, sollte ich mir das vielleicht auch mal anschauen. Irgendwann mal, nach vielen Patches... :think:
Bin mit dem Podcast noch nicht durch, daher ganz unabhängig davon: Wenn dir JA2 gefallen hat, kannst du IMO jetzt schon bedenkenlos bei JA3 zugreifen. Klar gibt es Bugs und einige UI-Anpassungen können gar nicht früh genug kommen, aber es ist eigentlich uneingeschränkt spiel- und spaßhabbar.
Lunarius
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Lunarius »

Oh man endlich einmal eine Besprechung wo ich nicht auf einer Linie mit euch bin. Das freut mich mega und war sehr schön das ihr eure Kritikpunkte dann auch rausgearbeitet habt :-)
Dochj wie immer, wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten und ich muss ein paar dinge Ansprechen in Richtung Ralf respektive korrekturen anmerken die vermutlich aber an der Aussage geschweige den deren Kraft nichts ändern werden.
1. Du meintest ja es gäbe in JA2 keinen Overwatch, das ist nur zum Teil richtig. Mann musste sich damals nicht dafür entscheiden sondern es war ein passiver Effekt basierend auf Charakterwerten (angabe ohne Gewähr da ich die Mechanik grad aus der Errinerung erkläre xD) der dir in dem Gegnerzug eine Unterbrechung gab wo du dann manuell mit dem Söldner reagieren konntest unter nutzung seiner noch vorhandenen Aktionspunkte. Zusätzlich gab es noch das passive System das Charaktere auf Beschuss reagieren, wie umdrehen, in hocke gehen etc. oder eben auch mal zurückfeuern. Und das ist ja schon für mich sehr nahe dran.
2. Die Aliens in den Minen von JA2 whatte man ja glaub ich nur wnen man dediziert im Sci-Fi "Game Style" spielte also auch nicht immer. Die einnahmen in den Minen bei Jagged Alliance 2 waren ja gekoppelt an der Moral der dortigen arbeiter, so hatte ich es auch immer verstanden das die einnahmen von dort freiwillig geleistet wurden um unseren kampf für deren Freiheit zu unterstützen und hatte die Hoffnung das man es in JA3 genauso lesen kann bzw. es dort eine ähnliche mechanik gibt.
3. Scharfschützengewehere auf angrenzende Felder klingt für mich nach der typischen idee das ein so klobiges arbeitsgerät ineffektiv ist auf so kurzen Minimalentfernungen, da es ja mit scope und allem auf entfernung ausgerichtet ist, habe es schon in mehreren spielen erlebt wo dann solche gewehere auf solche genannten entfernungen fast gar nicht treffen (kann grad ad hoc nur battletech als beispiel nennen) müsste mal, sobald ich ein scharfschützengewehr gefunden habe testen wie der entfernungsindikator dort vielleicht einen hinweis gibt für diese vermutung.
Aber viele andere kritikpunkte bin ich bei euch, vor allem warum müssen die Moralischen Entscheidungsbäume so Holzhammerig sein (Ich sag nur Hermann)das wirkt immer so als wenn da auf krawall was edgy und unangenehm sein muss, egal ob es passt oder nicht....

Edit:
Mir ist doch noch ein punkt eingefallen diesmal aber an euch beiden xD Ich finde das die interaktionen der Söldner untereinander ungefähr auf dem Niveau sind wie in JA2 zumindest so bei gefechten bzw. deren ende, viel mehr war in Teil 2 auch nicht zu finden aber damals war es neu ^^ klar mehr wär schön gewesen aber viel ärgerlicher find ich die entscheidung Söldner hinter der "Paywall" zu legen... grade für mein geliebeten Shadow, klar soll vermutlich ein Seitenhieb auf entsprechendes sein, aber als spieler fand ich das schon echt doof
Askell
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Askell »

Eigentlich bin ich nur ein stiller Mithörer eures von mir hochgeschätzten Podcasts, in diesem Fall musste ich mir aber doch einmal einen Account erstellen, um meinen Senf dazuzugeben und mich Beiträgen wie dem von Bormioli und Dunnkare anzuschließen. Ich habe selbst hunderte Stunden mit JA2 (1.13) verbracht und nach 136 Stunden Spielzeit gerade meinen zweiten Durchlauf in JA3 beendet.

Insgesamt hatte ich bei dem Podcast eher den Eindruck eine gemeinschaftliche, stellenweise etwas, entschuldigt mir den Ausdruck, überhebliche, Schimpftirade zu hören, statt einer differenzierten und fachlich fundierten Diskussion und Beurteilung. Insbesondere bei Ralf fällt auf, dass die zehn Stunden Spielzeit, mit denen man eigentlich gerade einmal das Tutorial abgeschlossen hat, keineswegs ausreichen, um sich einen qualifizierten Eindruck von dem Spiel zu verschaffen und eine abschließende Beurteilung und Empfehlung zu erlauben. Man merkt als Zuhörer, dass viele Systeme, wie beispielsweise die Funktion und Bedeutung der verschiedenen Stats, das Treffersystem, die Erschöpfung oder die Gestaltung und Lesbarkeit der Maps nicht vollständig erfasst wurden und die eigene Unwissenheit über diese Systeme dem Spiel negativ als "Beliebigkeit" ausgelegt wird. Wer behauptet, dass nur Treffsicherheit zähle, sollte beispielsweise einmal ein paar Stunden mit dem unbeweglichen Steroid spielen oder ohne Sprengstoffexperten ein Minenfeld passieren. Das Treffersystem ist durch die Anzeige der verschiedenen Faktoren nachvollziehbar und die Söldner treffen bei korrekter Nutzung auch sehr gut. Es gibt ein Erschöpfungssystem, sodass man nicht, wie von Ralf beschrieben, einfach durchmarschieren kann. Die Maps sind meiner Meinung nach zudem liebevoll und detailliert gestaltet, haben einen hohen Wiedererkennungswert und bieten je nach Eintrittssektor verschiedene taktische Möglichkeiten. Man kann die Deckungssymbole für den Echtzeitmodus in den Optionen einschalten, mit "o" kann man sich bei ausgekundschafteten Sektoren erhöhte Positionen, Flankierungsoptionen und Patroullienrouten etc. anzeigen lassen, was die Lesbarkeit erhöht und mit dem exklusiven Perk (gelungene Neuerung!) der Söldnerin Livewire sogar die Gegner, was Doms Problem mit den unsichtbaren Feinden löst (das Spiel aber auch sehr einfach macht). Die Artefakte kann man zudem dem Museum der Präsidententochter spenden, statt sie auf dem Schwarzmarkt zu verscherbeln und der Umgang mit ihnen hat auch einen leichten Einfluss auf die Endsequenz. Die inhaltliche Problematik, dass man bei den Minen im Endeffekt nur einen ausbeuterischen Herren durch einen anderen ersetzt, wird zumindest gelegentlich spöttisch von den Arbeitern kommentiert. Eine vertieftere Beschäftigung hiermit hätte ich allerdings auch begrüßt. Die Söldner interagieren deutlich häufiger miteinander und mit NPCs als bei JA2, übrigens auch im Kampf, was man dadurch noch fördern kann, dass man Söldner kombiniert, die sich gegenseitig sympathisch sind, z.B. Fox, Wolf und Grizzly, Raider und Raven oder Ice und Magic, sodass die Reduktion der Gesamtzahl aufgrund der erhöhten Qualität zu begrüßen ist. Hier wird sicherlich auch noch durch DLCs und Mods nachgelegt. Von der zweiten Söldnerfirma MERC kann man zwar keine Söldner rekrutieren, sie kommt jedoch im Rahmen von Quests vor. Die Charaktere der (absichtlich stark überzeichneten, stereotypisierten und politisch unkorrekten) Söldner sind originalgetreu eingefangen und gut vertont. Gelegentlich maßregeln sich die Söldner auch gegenseitig, so gibt Söldnerin Vicki beispielsweise sexistischen Sprüchen ihrer männlichen Kollegen Kontra. Es gibt zudem viele interessante Nebenquests, mit denen man viele Stunden verbringen kann und es erscheinen offizielle Moddingtools mit dem nächsten großen Patch, was auf einiges hoffen lässt!

Zustimmen würde ich hingegen bei der KI, die noch Verbesserungspotential aufweist und bei den fehlenden Komfortoptionen und der UI. Ich habe mittlerweile ca. 15 Mods installiert, die Elemente wie eine Pausenfunktion, ein besseres Inventarsystem, die Aufschlüsslung von Moralfaktoren und Gratisbewegung etc. hinzufügen, die aber eigentlich bereits im Hauptspiel enthalten sein sollten. Ich hoffe, dass hier noch nachgebessert wird und sich nicht ausschließlich auf die Moddingcommunity verlassen wird. Zudem ist das Waffenbalancing noch nicht gänzlich ausgereift, sodass Scharfschützengewehre momentan etwas übermächtig im Vergleich zu anderen Waffengattungen sind.

Trotz der genannten Verbesserungspotentiale würde ich somit eine Kaufempfehlung aussprechen, insbesondere für von Jagged Alliance: Back in Action, Jagged Alliance: Online, Jagged Alliance: Flashback und Jagged Alliance: Rage gebeutelte JA1 und JA2 Fans :)
Cavas
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Cavas »

Mal eine kurze Frage in die Runde bezüglich der von Ralf als "noisy" bezeichneten Grafik. Hattet ihr das nicht? Mich hat das extrem gestört und wenn ich nicht über die Grafikoptionen Abhilfe schaffen hätte können (ich glaube beim Antialiasing), hätte ich das Spiel sicher nicht weitergespielt.
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DieTomate
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von DieTomate »

Mauswanderer hat geschrieben: 6. Aug 2023, 19:08
DieTomate hat geschrieben: 6. Aug 2023, 16:48 Wenn so viele JA2 Fans von JA3 begeistert sind, sollte ich mir das vielleicht auch mal anschauen. Irgendwann mal, nach vielen Patches... :think:
Bin mit dem Podcast noch nicht durch, daher ganz unabhängig davon: Wenn dir JA2 gefallen hat, kannst du IMO jetzt schon bedenkenlos bei JA3 zugreifen. Klar gibt es Bugs und einige UI-Anpassungen können gar nicht früh genug kommen, aber es ist eigentlich uneingeschränkt spiel- und spaßhabbar.
Ich habe mich schon zu oft geärgert, ein Spiel zu früh gespielt zu haben, weil später noch genau die Stellen verbessert wurden, die mich am meisten gestört hatten. Außerdem kommt vielleicht noch DLC oder irgendwelche Mods, die als essenziell gelten. Ich habe Zeit (und reichlich andere Spiele auf meiner Liste).
Lunarius hat geschrieben: 6. Aug 2023, 19:13 1. Du meintest ja es gäbe in JA2 keinen Overwatch, das ist nur zum Teil richtig. Mann musste sich damals nicht dafür entscheiden sondern es war ein passiver Effekt basierend auf Charakterwerten (angabe ohne Gewähr da ich die Mechanik grad aus der Errinerung erkläre xD)
Das stimmt. Es hängt hauptsächlich vom Erfahrungslevel ab und von Agility und Dexterity. Entscheidend ist auch, in welche Richtung ein Söldner gerade guckt. Für Gegner gilt das genau so, weshalb Flankieren und Ablenken (mit Geräuschen) wichtig ist.
Chilisidian
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Chilisidian »

Cavas hat geschrieben: 6. Aug 2023, 20:05 Mal eine kurze Frage in die Runde bezüglich der von Ralf als "noisy" bezeichneten Grafik. Hattet ihr das nicht? Mich hat das extrem gestört und wenn ich nicht über die Grafikoptionen Abhilfe schaffen hätte können (ich glaube beim Antialiasing), hätte ich das Spiel sicher nicht weitergespielt.

Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht, was hier mit „noisy“ gemeint ist. Ich habe mit DLSS Qualität gezockt und das Bild war ausgesprochen ruhig und sauber. Von Körnigkeit überhaupt keine Spur. Ohne DLSS oder FSR jedoch flimmert die Grafik wohl allerdings stark, siehe auch hier https://www.computerbase.de/2023-07/jag ... e_3_update.

Generell kann ich die übermäßige Kritik an der Grafik auch nicht verstehen, speziell von Ralph wurde die ja richtig in den Dreck gezogen. Ich teile diese Ansicht nicht und in anderen Reviews wird diese durchweg als angemessen und in Ordnung betitelt.

Ansonsten bin auch ich der Meinung das JA3 ein Titel ist, den man überdurchschnittlich lange spielen muss, um eine qualifizierte Bewertung vornehmen zu können. 10h sind auf jeden Fall deutlich zu wenig. Selbst wenn man durchhetzt, schafft man die Kampagne kaum in 30h. Und selbst bei Dom hatte ich nicht den Eindruck, dass er die Systeme so wirklich durchblickt hat. Das muss ich auch mal kritisieren. Ansonsten bin ich wirklich ein begeisterter Hörer von euch.
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raupi
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von raupi »

Beim Lesen der Podcastbeschreibung habe ich kurz überlegt, diese Folge einfach auszulassen. Hin und wieder entdecken die Podcaster in Spielen, die ich ganz gerne Spiele, berechtigte Kritikpunkte, die ich bis dahin gar nicht sonderlich bemerkt habe, die mir aber mit dieser Erkenntnis dann ein Spiel etwas verderben. Und weil ich JA3 bisher nicht besonders lang, aber schon mit Vergnügen, gespielt habe, war ich da ein wenig in Sorge. Wie sich zeigt aber völlig unnötig.

Ralf und Dom haben schon ein paar handfeste Probleme entdeckt, die das Spiel hat, aber bisweilen lauschte ich den beiden ähnlich fassungslos zu, wie Ralf den gegnerischen Milizionär zusah, der mit der Panzerfaust sein eigenes Schicksal besiegelte. Ralf stellt fest, dass Soldaten nicht müde werden, Dom beschreibt die exzessiven Erholungsparties, die seine Söldner betreiben und beide einigen sich darauf, dass die eigenen Söldner keinen Schlaf brauchen. Das Ralf das Ermüdungssystem gar nicht registriert hat fand ich erstaunlich. Meine Truppe war schon auf der ersten Insel irgendwann erschöpft und musste rasten, Erschöpfung verschlechtert die Werte deutlich. In dem kleinen Dörflein dort gab es auch keine Party, ich nehme an, meine Leute haben einfach geschlafen.

Wieder und wieder kehrt Ralf auf seinen Scharfschützen zurück, der aus nächster Distanz keinen einzigen Treffer landet - intuitiv würde man vielleicht einen sicheren Treffer erwarten, aber dass Präzisionsgewehre auf nahe Distanz unbrauchbar werden ist ja schon eine gängige Spielmechanik, sicher um diese durchschlagskräftigen Waffen nicht zur übermächtigen Lösung für alle Probleme zu machen. Dom erzählt dann sogar noch von diesem Distanzanzeige-Element, das einem genau dieses Problem hätte zeigen können, bevor man abdrückt - den Sprung dahin haben aber beide nicht geschafft.

Schade auch, dass beide sich an keine markanten Orte erinnern können. Mir fiel sofort die verfallene Villa wieder ein, deren Garten der Butler in ein Minenfeld verwandelt hat und um die ich gleich zweimal kämpfen musste. Besonders herausfordern war das offene Treppenhaus in der Mitte, in dem oben Milizionäre lauerten und mir schwer zusetzten. Ganz so beliebig und dahingewürfelt wie behauptet sind die Karten dann doch nicht.

Letztlich ist es für mich ganz beruhigend, dass einige der Kritikpunkte sich so völlig von meinem Spielerleben unterscheiden und ich nun glücklich weiterspielen kann. Gut, dass Chilisidian das mit dem körnigen Bild gerade erklärt hat, den Punkt konnte ich auch so gar nicht nachvollziehen.
IDEA
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von IDEA »

Ja, dieser Podcast war fuer mich auch leider etwas an der JA3 "Realitate" vorbei.
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ZERNICHTER
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von ZERNICHTER »

Find's lustig dass Dom es total schlimm findet, wenn eine Söldnerin Sprüche macht wie "Du schießt wie eine Frau" von glaube ich Igor. (Oh oh total sexistisch). Aber die Söldnerinnen welche alles Massenmörderinnen sind, das ist vollkommen ok. Er müsste doch eigentlich das komplette Spiel verdammen, wenn man das ganze moralisch bewerten will. 100 Menschen töten OK, aber bloß keine dummen Sprüche machen. Das geht zu weit!

Und wie kommt man überhaupt darauf, dass man dieses Szenario nicht darstellen dürfe nur weil es in Afrika spielt? Und was hat das überhaupt mit westlicher Kolonisierung zu tun? Wir spielen Russen, Brasilianer, südafrikaner unter anderem. Und wer sagt überhaupt dass wir die guten bzw Helden in dem Spiel sind? Das habe ich bisher nicht so empfunden in meiner Spielzeit. Wir sind eine brutale söldnertruppe und töten jeden der sich uns in den Weg stellt. Wenn dir das nicht gefällt dann spielt es halt nicht.
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Felidae
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Felidae »

ZERNICHTER hat geschrieben: 7. Aug 2023, 04:10 Wenn dir das nicht gefällt dann spielt es halt nicht.
Mit dem Satz wird jegliche Kritik an einem Kunstwerk überflüssig.
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Indii
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Indii »

Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen. Ich finde nämlich einige der im Podcast genannten Kritikpunkte sehr berechtigt, allerdings unterminiert ihr eure Meinung zumindest im Kontext dessen, was ich von einer Spielbesprechung in einer Sonntagsfolge erwarte, durch die arg oberflächliche Beschäftigung mit dem Spiel beträchtlich. Man darf jedes Spiel gerne nach zehn Stunden entnervt weglegen und trotzdem eine Meinung dazu haben. Das fühlt sich dann für mich aber eher an wie eine sehr lange Viertelstunde. Ich würde für einen Sonntagspodcast zu einem Singleplayer-Titel schon erwarten, dass zumindest einer der Beteiligten das Spiel durchgespielt hat und der andere zumindest grob „alles gesehen hat, was es so zu sehen gibt“. Keine Ahnung, ob das überzogen ist, aber ich hab die Erwartung, weil es in der Vergangenheit fast immer so war. Und wie gesagt, wenn sich das nicht ergibt, ist das auch okay und man kann trotzdem drüber sprechen, aber dann halt in einem kleineren Rahmen.
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Homer_Jay
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Homer_Jay »

Ich bin langjähriger Hörer des Podcast und stiller Leser das Forums. Aber dies ist der erste Podcast wo ich den Drang habe meine Meinung kund zu tun. Mit Sicherheit gab es in Vergangenheit auch bereits Podcasts (Spielebesprechung) mit deren Meinungen ich nicht immer geteilt habe. Allerdings hatte ich immer den Eindruck das die Meinungen gut begründet waren und ich deshalb auch dankbar für die andere Sichtweise war.

Bei der Besprechung zu JA 3 hatte ich zum ersten mal den Eindruck, speziell bei Ralf, das viele der Kritikpunkte am Spiel der Tatsache geschuldet sind das viele Spielmechaniken nicht komplett durchdrungen wurden. Ob, wie in Fall von Ralf, 10 Stunden ausreichen im ein Spiel wie JA 3 in seiner Gänze bewerten zu können hängt sicher auch immer vom einzelnen ab. Meiner persönlichen Meinung nach hat man nach 10 Stunden ein guten Ersteindruck, aber nicht genug um das Spiel von vorne bis hinten besprechen zu können. Aber wie gesagt, das ist nur meine Persönliche Meinung.

Wenn aber z.B. Aussagen wie (Wortlaut) "die Charakter-Stats sind Egal, das Spiel würfelt wahrscheinlich eh immer mit einem W20 Würfel" weil man
mit einem Sniper auf dem Hexfeld daneben nicht getroffen hat, dann tut man in diesem Fall dem Spiel unrecht. Dass das eventuell daran liegen könnte das man eine Falsche Waffe gewählt hat oder das Wetter einen Negativen Einfluss gehabt haben könnte wird da komplett ignoriert. Solche und ähnliche Aussagen haben für mich den Eindruck verstärckt das da jemand über das Speil redet der die Spielmechaniken nicht komplett (oder zu einem großen Teil)
verstand hat.

Und ich möchte hier auf keinen Fall das Eindruck erwecken das JA 3 keine Punkte hat die man Kritisieren kann bzw. sollte, da gibt es defenitiv genug (KI, UI,..). Aber wenn man einen Kritikpunkt anbringt dann würde ich mir wünschen das dieser dann auch vernünftig begründet wird. Und da ist mir dann die Aussage, ich habe 2 von 3 male nicht getroffen als wird das Spiel wohl einfach Würfeln und die Stats sind egal, zu wenig.

Ich kann mich sehr an einem Zeriß über ein Spiel erfreuen, aber nur wenn es das Spiel verdient hat und gut Begründet wird.

Ich hoffe mein Beitrag wird als konstruktive Kritik verstanden und nicht als persöhnlicher Angriff auf Dom und Ralf, beide höre ich sehr gerne.
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Dom Schott
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Dom Schott »

Liebe Leute!
Erstmal Danke für eure Rückmeldungen und Diskussionsansätze zur Folge! Mich haben hier und über Direktnachrichten viele dankbaren Worte erreicht, dass wir als Perspektive auf das Spiel neben den klassischen Besprechungspunkten auch den kritischen Blick auf den Schauplatz und die Implikationen durch die Spielmechaniken geworfen haben - das ist eine schöne Sache, dass die Community von The Pod sowas wertschätzt. Freut mich!

Zu den hier konkret angesprochenen Punkten ein, zwei Gedanken von mir:

1) "ICH habe sehr viel Spaß mit dem Spiel" und ähnliches ist kein Beleg dafür, dass unsere Kritik "falsch" sei. Mich freut, dass euch das Ding Bock macht und ich hatte auch ein paar sehr schöne Momente mit dem Spiel - das ist doch auch alles völlig fein, nur weil wir weder mit den "überzeichneten Stereotypen" und dem gedankenlosen Meta-Spiel nicht viel anfangen konnten und auch einige kritikwürdige Aspekte entdeckt haben, heißt das nicht, dass ihr plötzlich schlechte Menschen seid, wenn ihr Jagged Alliance genießt. Das betonen wir im Podcast und das sollte grundsätzlich ohnehin klar sein. Wir wollen am Ende keine universalgültige Kaufempfehlung oder -nichtempfehlung aussprechen (wäre ja eh quatsch), sondern kommen jeweils zu einem persönlichen Fazit, das aus unseren persönlichen Beobachtungen gespeist ist. Auch das betonen wir und auch das sollte ohnehin klar sein.

2) Es ist nicht das erste Mal, dass im SoCa nicht alle TeilnehmerInnen ein Spiel durchgespielt haben. Wichtig war uns, dass mindestens eine Person - in dem Fall ich - das Spiel und seine Systeme durchdrungen hat. Und das habe ich. Ich verstehe aber auch, dass der Eindruck entstehen kann, dem sei nicht so, wenn wir in unserer Besprechung zB den Schwerpunkt auf eine andere Perspektive legen als auf das rezeptartige Vorlesen und Beschreiben aller enthaltenen Spielmechaniken.

3) Die Kritik, die wir auf das Spiel anwenden, ist keine "romantische Herangehensweise", sondern eine Form der Spielekritik, die gerade im deutschsprachigen Raum komplett vernachlässigt wird - ausgerechnet hier, bei diesem Spiel, bereitet mir das Bauchschmerzen. Umso mehr freu ich mich, da sind wir wieder am Anfang des Posts, dass wir diesen Podcast machen konnten und er von vielen HörerInnen offenbar gerne gehört wurde :)

Danke euch!
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pepsodent
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von pepsodent »

Na, das war ja mal ein Spaß!
Das Spiel interessiert mich null. Ich hab mal (sehr viele Jahre nach Erscheinen) JA2 gespielt und fand es bedienungstechnisch fürchterlich und auch die ganze Spielmechanik und der Spielablauf war alles nicht meins.
Deswegen hatte ich auch direkt null Interesse, den Podcast zu JA3 zu hören, hab aber kurz in die Folgenbeschreibung gelinst und war sofort doch sehr interessiert. Dom und Ralf finden das nicht gut. Och, das will ich hören.
Und das war sehr unterhaltsam und spannend.
Vor allem im Vergleich zu den sonstigen Lobeshymnen, die im Internet sonst so stehen.

Hier ist also ganz eindeutig Lob und Freudentaumel angesagt!
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Felidae
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Felidae »

Dom Schott hat geschrieben: 7. Aug 2023, 08:25
2) Es ist nicht das erste Mal, dass im SoCa nicht alle TeilnehmerInnen ein Spiel durchgespielt haben. Wichtig war uns, dass mindestens eine Person - in dem Fall ich - das Spiel und seine Systeme durchdrungen hat. Und das habe ich. Ich verstehe aber auch, dass der Eindruck entstehen kann, dem sei nicht so, wenn wir in unserer Besprechung zB den Schwerpunkt auf eine andere Perspektive legen als auf das rezeptartige Vorlesen und Beschreiben aller enthaltenen Spielmechaniken.
Was mich hier im Thread grade sehr irritiert, ist der Punkt, dass einige Postings den Eindruck erwecken, als hätten Du und Ralf einige Systeme tatsächlich nicht durchdrungen und infolgedessen falsch dargestellt/bewertet. In dem Punkt würde ich persönlich mir tatsächlich wünschen, dass das unaufgeregt geklärt werden könnte. Nicht, um Schuld zu verteilen oder jemanden an den Pranger zu stellen - sondern einfach, um zu wissen, was nun tatsächlich stimmt.

Und ganz leise schließe ich mich der Aussage an, dass bei einem Komplexititätsmonster wie JA zehn Stunden evtl. tatsächlich zu wenig sein könnten, um ein Urteil zu fällen. Bei einem Assassin's Creed reichen vermutlich zwei Stunden, um die Spielmechanik beurteilen zu können. Aber bei einem so großen Regelwerk, bei dem so viel ineinander greift - unter Umständen schwierig.

Ich bin im dritten Spielanlauf übrigens immer noch auf der Tutorialinsel unterwegs. Und selbst da wurden meine Söldner schon müde.
Dom3000
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Dom3000 »

Ich hab das Spiel auch schon gespielt und kann vielen Kritikpunkten der beiden zustimmen. War mein erstes Jagged Alliance, darum war die Einführung und Erklärung ins Spiel für mich sehr dürftig, wie wichtig Minen für mein Einkommen sind war mir gar nicht bewusst. Ich bin dadurch ziemlich schnell bankrott gegangen weil ich mir auch zu viel Zeit genommen habe um die Söldner zu heilen/erholen.
Die Sprüche waren schon nach kurzer Zeit ziemlich nervig da sie sich ständig wiederholen, dass man keine Prozentangaben beim schiessen sieht, ist an sich eine gute Idee, finds hier aber schlecht gelöst. Hab nie richtig gewusst ob ich jetzt gute oder schlechte Chancen habe irgendwas zu treffen, dazu kommt dass die Gegner gefühlt doppelt so gut treffen. Und das looten der Häuser von Verbündeten mag ich auch überhaupt nicht, ist leider in vielen Spielen drin, ich fänds besser wenn man z.b. in befreiten Dörfern Sachen die man braucht von den Einheimischen kaufen könnte.
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Mastertronic »

ZERNICHTER hat geschrieben: 7. Aug 2023, 04:10 Find's lustig dass Dom es total schlimm findet, wenn eine Söldnerin Sprüche macht wie "Du schießt wie eine Frau" von glaube ich Igor. (Oh oh total sexistisch). Aber die Söldnerinnen welche alles Massenmörderinnen sind, das ist vollkommen ok. Er müsste doch eigentlich das komplette Spiel verdammen, wenn man das ganze moralisch bewerten will. 100 Menschen töten OK, aber bloß keine dummen Sprüche machen. Das geht zu weit!
Genau das gleiche Gefühl hatte ich irgendwie auch, obwohl ich natürlich Doms Kritik, besonders in Bezug auf das Afrika Setting nachvollziehen konnte - trotzdem sprechen wir hier von Massenmördern - was will man da für Moralstandards erwarten. Im Gegensatz zu Dom reicht mir auch der Disclaimer - wenn man den so wie Dom negiert, kann man dem Spiel natürlich vieles vorwerfen..
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Felidae »

Mastertronic hat geschrieben: 7. Aug 2023, 10:32Im Gegensatz zu Dom reicht mir auch der Disclaimer - wenn man den so wie Dom negiert, kann man dem Spiel natürlich vieles vorwerfen..
Andererseits kann man natürlich auch mit Fug und Recht die Ansicht vertreten, dass durch die bloße Existenz eines Disclaimers nicht automatisch alles okay wird.

Wenn "Mafia III" einen Disclaimer voranstellt, dass in dem Spiel Begriffe fallen und Szenen gezeigt werden, die nach heutigen Maßstäben nicht akzeptabel sind, weil die Entwickler:innen ein realistisches Bild der 60er und 70er Jahre zeichnen wollten, ist das das eine. Wenn ein Spiel wie JA3 aber 2023 einfach nur das plumpe Testosteron-Kino der 80er abfeiern will, kann man schon die Frage stellen, ob das wirklich sein muss. Und ja, diese Frage kann man unterschiedlich beantworten - aber Doms Ansatz ist genauso legitim wie jeder andere auch.
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Dom Schott »

Mastertronic hat geschrieben: 7. Aug 2023, 10:32
ZERNICHTER hat geschrieben: 7. Aug 2023, 04:10 Find's lustig dass Dom es total schlimm findet, wenn eine Söldnerin Sprüche macht wie "Du schießt wie eine Frau" von glaube ich Igor. (Oh oh total sexistisch). Aber die Söldnerinnen welche alles Massenmörderinnen sind, das ist vollkommen ok. Er müsste doch eigentlich das komplette Spiel verdammen, wenn man das ganze moralisch bewerten will. 100 Menschen töten OK, aber bloß keine dummen Sprüche machen. Das geht zu weit!
Genau das gleiche Gefühl hatte ich irgendwie auch, obwohl ich natürlich Doms Kritik, besonders in Bezug auf das Afrika Setting nachvollziehen konnte - trotzdem sprechen wir hier von Massenmördern - was will man da für Moralstandards erwarten. Im Gegensatz zu Dom reicht mir auch der Disclaimer - wenn man den so wie Dom negiert, kann man dem Spiel natürlich vieles vorwerfen..
Das liegt recht deutlich auf der Hand, wieso das kein Widerspruch ist.
Die Feuergefechte sind die spielmechanische Sprache des Spiels, die grundlegende Funktionsweise und die vorrangige Art, wie wir mit den Spielsystemen interagieren. An dieser Notwendigkeit lässt sich kaum was rütteln, außer, man wechselt in ein anderes Genre - oder fängt die Gewalt inhaltlich durch Kommentare der SöldnerInnen auf oder indem man die Folgen der Gewalt zeigt, was ja im Ansatz sogar passiert.
Die sexistischen Stereotypen und das rassistische Narrativ ist allerdings nicht inhärent für das Funktionieren der Spielsysteme notwendig, sondern eine Stilentscheidung, die mit einer Textbox zu Spielbeginn zu legitimieren versucht wird. Das ist denkbar faul, wie wir ja auch im Podcast erklärt haben. Viel eleganter und klüger wäre es, diese Stereotypen durch die Spielwelt selbst aufzufangen und klar zu machen, dass diese Bilder nicht ohne Reflektionsebene ins Spiel geholt wurden. So aber entsteht der Eindruck, dass man ein altes Spiel noch mal neu machen wollte und nur wenig Interesse an der Auseinandersetzung hat, dass wir nicht mehr im Jahr 1999 leben. Kann man machen, aber das verdient nunmal Kritik, und die gabs in unserem Gespräch. :)
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Mauswanderer
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Re: Runde #436: Jagged Alliance 3

Beitrag von Mauswanderer »

Puh, also JA3 ist absolut kein perfektes Spiel. Es gibt viele valide Kritikpunkte, die ihr teils auch angesprochen habt (oft in grober Überzeichnung, aber das kann man mit genug Wohlwollen noch als "andere Schwerpunktsetzung" verargumentieren).

Ich finde es aber sehr unglücklich, wenn man ein Spiel verreißt, den Veriss auch noch überbordend mit "wir sagen endlich, wie es wirklich ist" rahmt, und dann einen weiten Teil der Kritik an Unwahrheiten aufzieht.
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