Runde #437: Retro Gamer

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3481
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Leonard Zelig »

Schöner Podcast. Einige der genannten Kritikpunkte an dem Heft kann ich nachvollziehen. Ich hatte meine erste Konsole 1997 und meinen ersten PC 2000, daher kann ich mit vielen Artikeln im Heft nichts anfangen. Mein Bedarf nach Retro ist vielleicht auch nicht hoch genug. Die paar Retro-Seiten in der M!Games jeden Monat reichen mir im Grunde. Die kommen ja auch oft von Winnie Forster. Ich hätte mir auch mehr Interviews mit den Entwicklern von damals gewünscht. Ist natürlich nicht einfach, wenn die heute in einer komplett anderen Branche arbeiten und zum Beispiel ausschließlich Japanisch verstehen.

Um die Retro Gamer attraktiver zu machen könnte man ja mit GOG kooperieren und jede Ausgabe mit ein paar Codes für Retro-Vollversionen locken. Aber weiß nicht, ob sowas heutzutage noch zieht und GOG das überhaupt möchte.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Benutzeravatar
Desotho
Beiträge: 5564
Registriert: 13. Dez 2016, 19:05
Kontaktdaten:

Re: Runde #437 Retro Gamer

Beitrag von Desotho »

Jeder hat eine andere Spielehistorie. Es gibt sicherlich populärere Titel, aber das ist nie Deckungsgleich.
Mich interessieren natürlich Spiele die ich selber gespielt oder irgendeine beziehung dazu habe, aber auch mir bisher unbekannte Dinge finde ich interessant. Wenn ich z.B. bei Stay Forever nur die Folgen zu Spielen hören würde die ich kenne, müsste ich da auch viel skippen.

Die Idee ein Spiel noch dazu zu packen amüsiert mich ehrlich gesagt. Ich dachte, das hat sich bereits als Irrweg etabliert gerade zur heutigen Zeit.
Was soll ich mit einem Spielecode zu einem Spiel das mich nicht interessiert oder das ich längst habe? Und selbst wenn dann gehe ich auf gog und nehme geielt die 5 EUR in die Hand ...

Die Retro Gamer hatte ich eine Weile im Abo. Aber wie es so läuft überlegt man bei einer anstehenden Verlängerung, ob man sich nochmal ein Jahr commited. Dazu mag ich die Dinger nicht wegwerfen und sie brauchen eben doch Platz.
Und zur Bahnhofsbuchhandlung komme ich dann eben auch nicht einfach so, auch wenn ich Retro gamer Releases durchaus über Gamersglobal mitbekomme.

Aber die Retro gamer war definitiv die zeitschrift der letzten Jahre in deren Kauf ich eben noch was für mich rausziehen konnte. PC Games habe ich gekauft als sie ihr Heftarchiv hatten, aber aktuelle SPielezeitschriften sind für mich sinnlos.
El Psy Kongroo
ZiggyStardust
Beiträge: 819
Registriert: 14. Nov 2018, 12:53

Re: Runde #437 Retro Gamer

Beitrag von ZiggyStardust »

Desotho hat geschrieben: 13. Aug 2023, 13:51 Die Idee ein Spiel noch dazu zu packen amüsiert mich ehrlich gesagt. Ich dachte, das hat sich bereits als Irrweg etabliert gerade zur heutigen Zeit.
Was soll ich mit einem Spielecode zu einem Spiel das mich nicht interessiert oder das ich längst habe? Und selbst wenn dann gehe ich auf gog und nehme geielt die 5 EUR in die Hand
Haben Gamestar, PC Games und PC Games Hardware nicht immer noch Vollversionen als Beigabe? Wäre ziemlich dumm so lange an einem Irrweg festzuhalten. Ein 5 Euro Gutschein für GOG wäre aber sicher reizvoller.

Dass man durch Printmagazine von einem nicht bekannten neuen Spielen erfährt kommt durchaus noch vor. Nur sind das in der Regel nischige JRPGs oder Indie-Spiele, die es nur als Download gibt. Von den 40 Spielen, die jeden Monat in der M!Games getestet werden, kenne ich bestimmt nur die Hälfte.
Ist aber sicherlich auch davon abhängig, was man sonst noch so im Web konsumiert. Ich bin hauptsächlich auf den Mainstream-Seiten unterwegs und nicht auf Spezialseiten zu JRPGs und Indie Spielen.
ElFabio
Beiträge: 149
Registriert: 8. Mär 2018, 12:22

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von ElFabio »

Schöner Podcast mit interessanten Einblicken!
Rince81
Beiträge: 8762
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 13. Aug 2023, 11:17
Um die Retro Gamer attraktiver zu machen könnte man ja mit GOG kooperieren und jede Ausgabe mit ein paar Codes für Retro-Vollversionen locken. Aber weiß nicht, ob sowas heutzutage noch zieht und GOG das überhaupt möchte.
Die Zielgruppe, die eine Print Retro Gamer kauft hat, die interessanten Retro Games bei GOG seit vielen Jahren um Account.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
MikrobeBrot1652
Beiträge: 2
Registriert: 28. Mär 2023, 15:50

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von MikrobeBrot1652 »

Die Frage, wer ggf. noch Markenrechte an einem Zeitschriftentitel hat, kann eine Online-Recherche beim zustündigen Patentamt (z.B. DPMA) schnell aufklären. Bei NOFL & co. geht es um Urheberrechte. (am Code, an Grafiken, Texten, etc.) Marken & Designs sind dagegen nur geschützt, wenn sie bei einem Patentamt erfasst sind und dann auch mur für die hinterlegten Produktgruppen. Da Verlängerungen des Markenschutzes Geld kostet, laufen ungenutzte Marken auch gerne aus. Ggf. muss man Logos selbst erstellen und dabei etwas stylisieren, weil das exakte Logo auch dem Urheberrecht unterliegt.
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9857
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Andre Peschke »

MikrobeBrot1652 hat geschrieben: 13. Aug 2023, 17:37 Die Frage, wer ggf. noch Markenrechte an einem Zeitschriftentitel hat, kann eine Online-Recherche beim zustündigen Patentamt (z.B. DPMA) schnell aufklären.
Oh, guter Hinweis. Ich hab's direkt mal ausprobiert, aber zu PC Player nichts gefunden. Eigentlich müsste aber doch sogar eine ausgelaufene Marke noch in der Datenbank stehen, oder? War ich doof? Findest du da was?

Andre
Benutzeravatar
Peter
Beiträge: 1960
Registriert: 22. Okt 2016, 08:47
Wohnort: Ettlingen
Kontaktdaten:

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Peter »

Für www.pcplayer.de hatten wir diesbezüglich vor 20 Jahren recherchiert. Ein Antrag auf Markenschutz beim DPMA ist 1995 gescheitert und danach auch nie erfolgt.

Jörg hat uns damals erlaubt den Namen, das abgewandelte Logo etc zu verwenden, aber schon da klang es irgendwie so, als ob nicht so 100% klar wäre, was IDG da eigentlich erworben hat.
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3481
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Leonard Zelig »

Rince81 hat geschrieben: 13. Aug 2023, 15:27
Leonard Zelig hat geschrieben: 13. Aug 2023, 11:17
Um die Retro Gamer attraktiver zu machen könnte man ja mit GOG kooperieren und jede Ausgabe mit ein paar Codes für Retro-Vollversionen locken. Aber weiß nicht, ob sowas heutzutage noch zieht und GOG das überhaupt möchte.
Die Zielgruppe, die eine Print Retro Gamer kauft hat, die interessanten Retro Games bei GOG seit vielen Jahren um Account.
Möglich. Wäre einfach cool wenn man die im Heft besprochenen Spiele gleich selber ausprobieren könnte.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
tdiver
Beiträge: 160
Registriert: 4. Aug 2016, 19:06
Wohnort: Braunschweig

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von tdiver »

interessantes Thema. Ich habe in die RetroGamer in den letzten Jahren im Rahmen meines Readly-Abos immer mal wieder reingeschaut, allerdings kenne ich meist 90% der Spiele nicht. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass ich über 20 Jahre lang (von 1990 an) ausschliesslich auf dem PC gespielt habe und meine erste Konsole die PS3 war.
Was die Diskussion Papier vs Epaper betrifft, so lese ich Zeitungen und Zeitschriften seit vielen Jahren ausschließlich als Epaper. Das hat auch damit zu tun, dass ich keine Lust habe, andauernd das Altpapier Richtung Container zu schleppen und Zeitschriften zu sammeln/aufzuheben habe ich mir auch seit Jahren abgewöhnt (mehrere Umzüge sei Dank :) ). Was die Preisgestaltung betrifft, so ist so ein Nieschenprodukt irre teuer. 12€ wäre mir diese Zeitschrift niemals wert. Neben Readly (was für die Menge an Zeitschriften, die ich das lese extremst billig ist) habe ich noch weiter Abos, wie Tageszeitung, CT usw. wo der Preis für mich ok ist. Allerdings summiert sich das langsam und wird regelmäßig auf seinen Mehrwert für mich überprüft. Daher fällt dann so ein vergleichsweises teures Produkt eher hinten runter.
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9857
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Andre Peschke »

Peter hat geschrieben: 13. Aug 2023, 18:47 Für www.pcplayer.de hatten wir diesbezüglich vor 20 Jahren recherchiert. Ein Antrag auf Markenschutz beim DPMA ist 1995 gescheitert und danach auch nie erfolgt.

Jörg hat uns damals erlaubt den Namen, das abgewandelte Logo etc zu verwenden, aber schon da klang es irgendwie so, als ob nicht so 100% klar wäre, was IDG da eigentlich erworben hat.
Cool, was für eine kleine Markenschutz-Sidestory sich da aus einem Nebensatz entwickelt hat. Vielen Dank!
tdiver hat geschrieben: 14. Aug 2023, 07:49 Neben Readly (was für die Menge an Zeitschriften, die ich das lese extremst billig ist) habe ich noch weiter Abos, wie Tageszeitung, CT usw. wo der Preis für mich ok ist. Allerdings summiert sich das langsam und wird regelmäßig auf seinen Mehrwert für mich überprüft. Daher fällt dann so ein vergleichsweises teures Produkt eher hinten runter.
Wir sind im Gespräch nicht mehr dazu gekommen, aber eigentlich hatte Jörg auch vor, seine Abneigung gegenüber Readly zu erläutern. :D Das ist vermutlich wie bei uns mit dem Einzelverkauf von Folgen: Rechnet sich nicht und verramscht eher das Angebot.

Andre
Benutzeravatar
Blaight
Lord Moderator of the Isles, First of his name
Beiträge: 1554
Registriert: 2. Jun 2016, 10:41

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Blaight »

Als das Beispiel Baldurs Gate 3 und Spielzeit aufkam: ich kann
https://www.youtube.com/@MortismalGaming
Der reviewed nach 100%, mag ich.
tdiver
Beiträge: 160
Registriert: 4. Aug 2016, 19:06
Wohnort: Braunschweig

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von tdiver »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Aug 2023, 09:43 Wir sind im Gespräch nicht mehr dazu gekommen, aber eigentlich hatte Jörg auch vor, seine Abneigung gegenüber Readly zu erläutern. :D Das ist vermutlich wie bei uns mit dem Einzelverkauf von Folgen: Rechnet sich nicht und verramscht eher das Angebot.
aus Sicht von Jörg, ist das absolut nachvollziehbar. Für die Verlage ist das Einbringen in Readly (wahrscheinlich) eher der Part, dass so die "Auflage" schön erhöht wird und den Anzeigenkunden "verkauft" werden kann.
Benutzeravatar
v3to
Beiträge: 169
Registriert: 16. Dez 2016, 13:35
Wohnort: Bielefeld

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von v3to »

Was ich im Podcast gerade merke, dass Jochen doch ein paar Jahre jünger ist als ich (Jahrgang 72) und ihm Schulhoftratsch und die Verkaufszahlen in den 80ern abgeht.

Erstmal: In Deutschland hatten sich in den 80ern Spiele nie gut verkauft. Jedenfalls nicht nach Maßstäben, wie man sie aus den USA oder GB kannte. In Deutschland der 80er war bereits ungewöhnlich, wenn Spieler bereit waren, 10 DM oder gar mehr für ein Spiel auszugeben. Hier war Kopie-Eldorado. Was ich aber an Jochens Randbemerkung, was in UK für ein Schmutz in den Charts war, so bemerkenswert finde: Verkäufe in Deutschland waren nicht öffentlich einsichtig und spiegelten auch nicht die hiesige Spielekultur wieder. Auf dem Schulhof waren hauptsächlich Pick-up-and-Play-Titel Thema. Eben genau die Spiele, für die keine Anleitung erforderlich war, die auch hier gespielt wurden - nur halt in Kopie. In meinem persönlichen Umfeld gab es das schon, dass einzelne Schulfreunde ein einzelnes Originalspiel im Regal stehen hatten. Mal war es Summer Games II, mal Gunship, mal Kaiser. Bzw das ging auch darüber hinaus, im regionalen Computerclub war das auch nicht anders.

Das hatte auch mit der damaligen Wertschätzung von Unterhaltungsmedien, aber auch der Verfügbarkeit von Kopien zu tun. Ich lebte damals auf dem Land, da war nicht jedes Spiel direkt im Umlauf - da musste man sich gezwungenermaßen bestimmte Titel kaufen. Auf der Gegenseite mag man sich das zwar heute schwer vorstellen, aber gesellschaftlich und politisch waren Spiele als Zeit- und Geldverschwendung verpönt. Ich weiß nicht, ob sich hier noch jemand an den Testbericht von Stiftung Warentest erinnert (Ausgabe 10/84), als u.a. der C64 und andere Heimcomputer getestet wurden, mit dem Kommentar, wie unnütz die Geräte doch wären. Das war der allgemeine Vibe, den ich auch aus der Familie, Bekannten und auch der Schule kannte. Eine allseits präsente Technik-Feindlichkeit und Misstrauen gegenüber Medien-Trends.

Sofern sich das vermeiden ließ, aber eben nicht und nach dem Feedback während meiner Zeit in der Spielebranche Anfang der 90er gingen Stückzahlen beim Spieleverkauf in den Promille-Bereich gemessen an der Hardwarebasis. Letzteres ist mMn auch der Grund für ein Zerrbild, dass man sich heute in Ermangelung an Zahlen gerne auf den US-Markt schielt und meint, das auf die hiesige Spielekultur übertragen zu können.


Noch was zu Ocean Software: Das Unternehmen war nicht ohne Grund und auch nicht nur wg der Filmlizenzen Ende der 80er zum größten Publisher in Europa aufgestiegen. Was ich bis heute erstaunlich finde, dass bereits mit zweierlei Maß gemessen wird, was die Qualität derer Produktionen angeht und gleichzeitig eindimensional und recherchebefreit über diese Firma gesprochen wird. Ocean war auch zuweilen Publisher von Sensible Software, Graftgold oder DID. Zu Ocean zählen auch die diversen hochgelobten Arcade-Ports, die unter dem Imagine-Label veröffentlicht wurden. Auf der anderen Seite wurden berüchtigte Flops wie Miami Vice oder Highlander nicht von Ocean entwickelt, sondern von Canvas. Ab 1988 gab es einen recht gewaltigen Ruck, was die technische Qualität von Inhouse Produktionen angeht, die zugegeben spielerisch sehr formelhaft waren (um 1990 herum war Ocean quasi das Ubisoft seiner Zeit)...

Lemon64 (ist neben Gamebase64 die relevanteste Spieledatenbank für C64-Spiele) zählt für den C64 annähernd 150 von Ocean veröffentlichte Titel, von denen knapp 50 eine durchschnittliche Userwertung von mindestens 7.0 haben (das sind aggregierte Userwertungen, da ist eine 8.5 schon eine Rarität). Zum Vergleich hat Microprose zwar einen erheblich besseren Schnitt aufzuweisen, nur die 23 insgesamt gelistete C64 Spiele (bzw 17 mit Mindest-Userwertung von 7.0) richteten sich auch an ein spezielles Publikum.
Man kann sicher viel an Ocean Software herumkritteln. Insbesondere, dass das Unternehmen mit dem Konsolen-Engagement praktisch die Fehler von 1986 wiederholte. Nur spiegelt beiläufiges Gebashe nicht wirklich die allgemeine Bedeutung für die europäische Spielekultur wieder.


Edit: Noch ein Nachtrag, weil Jörg gerade wieder über die Wertungen der Zzap dezent lästert.
Die Zzap hat zwar genauso wie auch die Crash den Gedanken gelebt, Tests quasi von der Zielgruppe auf dem Schulhof schreiben zu lassen. Da wurde oft der Hype hofiert. Alllerdings tut man dem Wertungssystem insgesamt unrecht, wenn man dort das PowerPlay-Lineal anhält.
Die Zzap hatte ein award-getriebenes Wertungssystem, ähnlich wie auch die ASM damals. Die 100 hatte nicht den gleichen Maßstab der Perfektion wie es zb eine Gamestar hält.

Wenn der Redakteur einen Sizzler vergeben wollte, war die 90 gesetzt. Da war nichts mit 85% für ein "besonders empfehlenswert" wie bei der Power Play oder durchaus auch 9 von 12 Punkten bei der ASM. Beio der Gold Medal waren 97% gesetzt. Die 100% wurde trotzdem nie gezückt. Die Grenze für ein mittelmäßiges Spiel lag ähnlich, wie man es heute bei Metacritic-Durchschnitt verstehen würde, irgendwo zwischen 60 und 70% und nicht beim PowerPlay-50%-Äquator.

Mit diesem Wertungssystem stand die Zzap auch nicht alleine. Wenn man es genau nimmt, hat die ASM damals ähnlich gewertet.
Zuletzt geändert von v3to am 14. Aug 2023, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Patrick_Br
Beiträge: 536
Registriert: 9. Jun 2019, 16:30

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Patrick_Br »

Ich bin ein Abonnent der ersten Stunde und besitze auch die "Nullnummer" (nur die Sonderhefte hab ich mir größtenteils gespart). Ich finde interessant, dass ich das Heft inhaltlich komplett anders sehe als Jochen und Andre. Mein Interesse hat zwar über die Jahre etwas nachgelassen - anfangs habe ich 100%(!) des Hefts gelesen, inzwischen vielleicht 60% - aber ich bin hauptsächlich an den Making-Of-Artikeln aus UK interessiert. Je obskurer, desto besser. Was ich selbst gespielt habe, interessiert mich nicht großartig.

Die Artikel der deutschen Autoren überspringe ich am ehesten (nicht wegen der Qualität, sondern wegen den Rubriken), deshalb ist eine rein deutsches Retroheft nicht interessant für mich. Jetzt könnte man sagen "dann kauf die doch die UK-Version", aber dafür finde ich die deutsche Lokalisation zu spitze. Außerdem bekomme ich beim Lesen von UK-Spieleartikel meistens Pickel, weil ich den Schreibstil nicht abkann. Für mich kommt zusätzlich nur Print in Frage, weil 1) bei dem Thema ist das Pflicht, 2) bei mir kommt nur dir Tageszeitung digital ins Haus, weil ich morgens zu früh aufstehe und 3) Spielehefte wandern bei mir in den Schrank, nicht in den Müll.

Für die deutsche Retro Gamer in jetziger Qualität und dem originalen Umfang (die letzten Jahre wurde kräftig an der Seitenzahl gekürzt, obwohl auch vorher kaum Werbung vorhanden war) würde ich auch 15-20 Euro pro Ausgabe zahlen.
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9857
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Andre Peschke »

Patrick_Br hat geschrieben: 14. Aug 2023, 17:42 Ich bin ein Abonnent der ersten Stunde und besitze auch die "Nullnummer" (nur die Sonderhefte hab ich mir größtenteils gespart). Ich finde interessant, dass ich das Heft inhaltlich komplett anders sehe als Jochen und Andre. Mein Interesse hat zwar über die Jahre etwas nachgelassen - anfangs habe ich 100%(!) des Hefts gelesen, inzwischen vielleicht 60% - aber ich bin hauptsächlich an den Making-Of-Artikeln aus UK interessiert. Je obskurer, desto besser. Was ich selbst gespielt habe, interessiert mich nicht großartig.
Das ist eigentlich null verwunderlich, denn es wäre lustig, wenn sich langjährige Leser der Retrogamer finden, die unsere Meinung teilen. Die hätten das Heft - wie wir - dann eben nicht weiter verfolgt.

Schlussendlich muss man da auch sagen: Jörg Langer hat das Ding lange geführt, er kennt sicher mehr Zahlen und auch mehr Leserfeedback und er ist extrem erfahren. Der wird schon wissen, was er tut.

Andre
Benutzeravatar
Jochen Gebauer
Beiträge: 1384
Registriert: 1. Nov 2020, 17:41

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Jochen Gebauer »

v3to hat geschrieben: 14. Aug 2023, 17:31 ...
Das war jetzt aber echt viel Jochensplaining, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir eigentlich alle Punkte (freie Verfügbarkeit von Raubkopien, keine/fast keine gekauften Spiele im Freundeskreis usw usw) schon mehrfach in Podcasts besprochen haben. Aber danke, dass du mir meine Kindheit noch einmal so erzählst, als wäre ich nicht dabei gewesen :mrgreen:
Benutzeravatar
v3to
Beiträge: 169
Registriert: 16. Dez 2016, 13:35
Wohnort: Bielefeld

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von v3to »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 14. Aug 2023, 22:46
v3to hat geschrieben: 14. Aug 2023, 17:31 ...
Das war jetzt aber echt viel Jochensplaining, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir eigentlich alle Punkte (freie Verfügbarkeit von Raubkopien, keine/fast keine gekauften Spiele im Freundeskreis usw usw) schon mehrfach in Podcasts besprochen haben. Aber danke, dass du mir meine Kindheit noch einmal so erzählst, als wäre ich nicht dabei gewesen :mrgreen:
Ich bin tatsächlich von den Podcasts her davon überzeugt, dass du die Spielekultur der 80er nicht so wirklich mitbekommen hast. Jedenfalls vermittelst du auf mich den Eindruck. Nebenbei bemerkt auch in Bezug auf Spieletitel.
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4999
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von Heretic »

Das schreit nach einer Quiz-Folge ausschließlich mit Retro-Fragen, um das Gegenteil zu beweisen! Die "Oppa erzählt vom Krieg"-Edition! :D

Oder gab's sowas schon mal..? :think:
Benutzeravatar
tanair
Beiträge: 831
Registriert: 16. Sep 2019, 09:42

Re: Runde #437: Retro Gamer

Beitrag von tanair »

tdiver hat geschrieben: 14. Aug 2023, 07:49 interessantes Thema. Ich habe in die RetroGamer in den letzten Jahren im Rahmen meines Readly-Abos immer mal wieder reingeschaut, allerdings kenne ich meist 90% der Spiele nicht. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass ich über 20 Jahre lang (von 1990 an) ausschliesslich auf dem PC gespielt habe und meine erste Konsole die PS3 war.
Was die Diskussion Papier vs Epaper betrifft, so lese ich Zeitungen und Zeitschriften seit vielen Jahren ausschließlich als Epaper. Das hat auch damit zu tun, dass ich keine Lust habe, andauernd das Altpapier Richtung Container zu schleppen und Zeitschriften zu sammeln/aufzuheben habe ich mir auch seit Jahren abgewöhnt (mehrere Umzüge sei Dank :) ). Was die Preisgestaltung betrifft, so ist so ein Nieschenprodukt irre teuer. 12€ wäre mir diese Zeitschrift niemals wert. Neben Readly (was für die Menge an Zeitschriften, die ich das lese extremst billig ist) habe ich noch weiter Abos, wie Tageszeitung, CT usw. wo der Preis für mich ok ist. Allerdings summiert sich das langsam und wird regelmäßig auf seinen Mehrwert für mich überprüft. Daher fällt dann so ein vergleichsweises teures Produkt eher hinten runter.
Das mit Readly ist ein guter Tipp. Ich habe tatsächlich über die Lidl Plus App ein 2-Monate Probeabo gefunden. Es ist ganz interessant um über das iPad einige Magazine zu lesen. In den Retro Gamer werde ich sicher reinlesen, auch wenn mich Retro eigentlich nicht interessiert. Deswegen habe ich z.B. auch kein Stay Forever abonniert. Es müsste schon ein Spiel sein, was ich tatsächlich als Kind mal gespielt habe.

12€ pro Magazin ist wirklich nicht günstig.
Antworten